3756 Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Bahnanlage 837 756, Grundst. 4706, Betriebsmaterial. 1827, ordentl. R.-F.-Anlage 1251, Ern.-F.-Anlage 15 391, Spes.-R.-F.-Anlage 707, Bankguth. 42 277. – Passiva: A.-K. 820 000, Darlehn 58 800, R.-F. 1251, Ern.-F. 15 391, Spez.-R.-F. 707, Gewinn 7768. Sa. RM. 903 918. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: R.-F. 513, Ern.-F. 10 212, Spez.-R.-F. 308, Gewinn- vortrag aus 1925: 8531 abzügl. Verlust aus 1926: 763, Restgewinnvortrag aus 1925: 7768. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1925: 8531, Eisenbahnbetrieb (Betriebs-Einnahmen 95 062, abzügl. Betriebs-Ausgaben 87 803) 7258, Zs. 3011. Sa. RM. 18 802. Dividenden 1925–1926: 0 %. Vorstand: Vors. Stadtrat Dr. Heinrich Altvater, Rostock; Reg.-Baumeister a. D. Robert Neumann, Berlin; Stadtrat Hans Gelpcke, Rostock. Aufsichtsrat: Vors. Oberbürgerm. Dr. Ernst Heydemann, Stellv. Bankdir. Rich. Schulz, Rostock: Dr. Dietrich Pundt, Dir. Ernst Lüdke, Syndikus Otto Moser, Berlin; Gemeinde- vorst. Hermann Bruss, Graal; Bürgermstr. a. D. Lehmann, Ostseebad Müritz. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Restocker Strassenbahn-Akt.-Ges. in Rostock, Steinstr. 9. Gegründet: 14./10. 1881. Firma bis 9./6. 1903: Merklenburg. Strassen-Eisenbahn-A.-G. Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb, die Erpacht. u. Verpacht., der Bau, die Ausrüstung u. der Betrieb von Strassen-, Kleinbahnen u. anderen Verkehrsunter- nehmungen, die Erricht. von Zweigniederlass. sowie aller damit in Verbind. stehenden Geschäfte. Der Strassenbahnbetrieb wird im Gebiete der Stadt Rostock geführt; daselbst befinden sich auch die gesamten Bahnanlagen sowie der Bahnhof u. das Verwalt.-Gebäude der Ges. Die Ges., welche urspr. eine Pferdebahn betrieb, hat im J. 1904 durch Umwandl. in elektr. Betrieb eine vollkommen neue Anlage geschaffen. Zur Zeit der Einführ. des elektr. Be- triebes wurde mit der Stadtverwalt. ein neuer Vertrag geschlossen. Der Vertrag gibt der Ges. das ausschl. Recht, innerhalb der Stadt Rostock u. in deren Umgeb. einen dem öffentl. Personenverkehr dienenden elektr. Strassenbahnbetrieb zu unterhalten. Die Konzession wurde vom 1./4. 1904 bis 31./3. 1944 gewährt. Die Stadt hat nach 30 Jahren ein Ankaufs- recht nach ihrer Wahl, entweder zum Buchwert oder zum 25fachen des durchschnittl. Reingewinns der letzten 5 Jahre. Am 21./3. 1923 wurde die Dauer der Konzess. sowie das Ankaufsrecht der Stadt um 10 Jahre, also bis 1954 bzw. 1944, verlängert. Nach Ablauf der Konzess. gehen die in den öffentl. Strassen befindl. Bahnanlagen kostenlos in den Besitz der Stadt über; andernfalls hat die Ges. die betreffenden Anlagen zu entfernen u. den urspr. Zustand wiederherzustellen. Die übrigen Teile der Anlagen, wie Betriebsmittel, Bahnhof usw., kann die Stadt zum Schätzungswert übernehmen. Der Strom ist vom Städt. Elektrizitätswerk zu beziehen. Der Preis beträgt bei einer Mindestabnahme von 350 000 KW 12½ Pf., bei einer Abnahme von mind. 450 000 KW 12 Pf. u. bei einer Abnahme von mind. 700 000 KW 11 Pf. pro KW. Während der Dauer der Konzess. ist an die Stadt eine Abgabe von der Betriebseinnahme zu u. zahlen, zwar für die ersten 10 Jahre 3 %, vom 11.–25. Jahre 4 % u. vom 26.–50. Jahre 5 %. Durch Schiedsspruch ist bestimmt, dass bis zum Ablauf des Jahres 1930 die Abgabe von der ausgeschütteten Div. berechnet wird. An Beförderungssteuer hat die Ges. seit 1./9. 1926 3 % zu zahlen. Die Streckenlänge der Bahn beträgt 11.4 km. Es sind 36 Motorwagen u. 25 Anhängewagen sowie einige Spezialwagen vorhanden. Auf einem der Ges. gehör. Grundst. von 11 869 qm befinden sich 3 Wagenhallen von 70 bzw. 50 m Länge u. 18.50 m Breite sowie das massive Verwalt.-Gebäude. Ausserdem besitzt die Ges. eine Reparaturwerkstätte, bestehend aus Schlosserei, Schmiede, Tischlerei, Lackiererei, Schneiderei u. Magazin mit ent- sprechenden Masch. Personenbeförderung 1923–1926: 1 435 934, 3 257 280, 6 389 228, 6 340 440. Die Ges. hat im Nov. 1925 beim Ministerium die Genehmig. zum Betrieb einer Autobuslinie Rostock Warnemünde nachgesucht. Infolge des Einspruchs der Reichsbahndirektion Schwerin wurde die Genehmig. erst im Sommer 1926 in beschränktem Masse erteilt; die Dauer der Genehmigung wurde bis 31./3. 1929 befristet u. der Fahrplan genau festgelegt. Da der Fahrplan den Bedürfnissen nicht genügte, wurde seitens der Ges. eine Erweiterung des Fahrplans beantragt, aber wegen Einspruchs der Eisenbahn nicht genehmigt. Dem Betriebe der Autolinie dienen 3 grosse Sechsrad-Büssingwagen, für deren Unterbringung eine heizbare Garage mit Raum für 5 Fahrzeuge auf dem Depot errichtet wurde. Kapital: RM. 1017 050 in 741 Akt. zu RM. 50, 300 Akt. zu RM. 100, 3000 Akt. zu RM. 200 u. 700 Akt. zu RM. 500. Urspr. A.-K. M. 750 000, dann auf M. 810000 erhöht, herabges. 1883 auf M. 782 000, 1885 auf M. 741 000. 1885 Zus. legung v. 2 zu 1 (auf M. 370 500). 1910 Erhöh. um M. 300 000. Lt. G.-V. v. 17./2. 1923 erhöht um M. 6 Mill. in 3000 Inh.- Aktien zu M. 2000, übern. von Konsort. u. davon M. 5 360 000 zu 540 % im Verh. 1.8 angeb. Lt. G.-V. v. 22./9. 1923 erhöht um M. 3 500 000 in 700 Inh.-Aktien zu M. 5000, übern. von Konsort. u. ein Teil im Verh. 2: 1. zu 20 G.-Pfg. je nom. M. 100 angeboten. Lt. G.-V. v. 29./11. 1924 Umstell. von M. 10 170 500 auf RM. 1019 050 (10:1) durch Umwert. 3 Akt.-Nennbetrags von bisher M. 500, 1000, 2000 u. 5000 auf RM. 50 bzw. 100 bzw. 00 bzw. 500.