= ― 3808 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Aufsichtsrat: Vors. Rittergutsbes. von Gerlach, Parsow; Stellv. Graf W. v. Kleist- Retzow, Gr. Tychow; Rittergutsbes. B. v. Blanckenburg, Kaltenhagen; Rittmeister A. von Gaudecker, Kerstin; Rittergutsbes. von Blanckenburg, Strippow; Gen.-Dir. Bohrisch, Gen.-Dir. Bundfuss, Stettin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Ireks Aktienges. Kulmbach in Kulmbach. Lichtenfelser Str. 20. Gegründet: 8./2. u. 24./3. 1900 mit Wirkung ab 1./7. 1899; eingetr. 5./4. 1900. Firma lautete bis 2./9. 1921: Kulmbacher Mälzerei-Akt.-Ges. vorm. J. Ruckdeschel in Kulmbach. Jährl. Leistungsfähigkeit 100 000 Ztr. Malz, ca. 250 000 Ztr. Nahrungsmittel. Zweck. Hersteil. von Malz u. Nebenprodukten, sowie Nährmittel aus Gerste, Hafer Hülsenfrüchten, ferner Herstell. von Futtermitteln. 1921 erwarb die Ges. die Erste Kulmbacher Nährmittelfabrik J. Ruckdeschel & Söhne, Kommanditges. Seit dieser Zeit betreibt sie neben dem Mälzereigeschäft die Herstell. von Nährmitteln aus Getreide u. Hülsenfrüchten, ferner die Herstell. von Weikzen- u. Roggenmehl. Besitztum: Die Ges. besitzt ausser der Malzfabrik eine Hafermühle, Graupenmühle, Erbsenmühle, Hirsemühle, Malzkaffeerösterei u. Melassefutterfabrik. Grundbesitz der Ges. in Kulmbach 1,888 ha, davon bebaut 0,502 ha. Die Ges. hat neben ihrer eig. Malzfabrik 2 weitere Malzfabriken u. eine Weizen- u. Roggenmühle u. Bäckerei gepachtet. Sie ist Mitgl. des Bundes deutscher Malzfabriken, Berlin; des Bayer. Mälzerbundes, der Vereinig. der Bayer. Exportmalzindustrie e. V., München; des Verbandes der deutschen Melassefutter-Fabrikanten, des Verbandes deutscher Hafer- u. Buchweizenmühlen, des Ver- bandes deutscher Getreidekaffeefabrikanten u. der Vereinig. der deutschen Kaffee-Ersatz- Industrie, Berlin. Etwa 150 Angest. u. Arb. Kapital: RM. 600 000 in 30 000 Akt. zu RM. 20. Urspr. M. 600 000, dazu 1917 M. 400 000. Lt. G.-V. v. 8./6. 1921 erhöht um M. 5 Mill. in 2000 Akfien Lit. B u. 3000 Vorz.-Akt. Lit. C. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 15./5. 1923 um M. 94 Mill., von einem Kons. (Bankhaus J. A. Ruckdeschel) zu 315 % übern. Bezugsrecht der Aktien war ausgeschlossen; gleichzeitig Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 20./12. 1924 von M. 100 Mill. auf RM. 600 000 derart, dass an Stelle von je M. 10 000 bisher. Aktien 3 neue Akt. über je RM. 20 traten. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1924: 1./8.–31./7.). Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., 1 Aktie Nr. 1–600 = 15 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze /o des A.-K.), ev. a. o. Abschreib. u. Rückl., bis 4 % Div. an Akt., 8 % Tant. an A.-R. (auss. einer fest. Jahresvergüt. von RM. 1000 je Mitgl. der Vors. RM. 2000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. 60 000, Geb. 286 500, Gleisanl. 2500, Masch. 124 000, Säcke 2000, Fuhrpark 11 000, Mobiliar 3500, Kassa, Bankguth., Wechsel 74 786, Debit. 508 358, Vorräte 618 448. – Passiva: A.-K. 600 000, R.-F. 60 000, Delkrederefonds 20 000, Hyp. 200 000, Akzepte 288 217, Kredit. 387 387, Anzahlungen 57 494, Gewinn 77 993. Sa. RM. 1 691 092. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 53 700, Reingewinn 77 993 (davon; 10 % Div. 60 000, Tant. an A.-R. 4481, Vortrag 13 511. – Kredit: Fabrikations-K., Bruttoergebnis 116 597, Vortrag 15 095. Sa. RM. 131 693. Kurs Ende 1913–1926: 122, 125*, –, 100, –, 120*, 110, –, „„. 0o% Notiert in Dresden. Dividenden 1912/13–1923/25: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 7, 20 %, 10 G.-Pfg., 10 %; 1924 (5 Mon.): 10 % p. r. t.; 1925–1926: 10, 10 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat J. Ruckdeschel, Alb. Ruckdeschel. Aufsichtsrat: Vors. Reg.-Rat a. D. Rich. Chrzescinski, Berlin; Stellv. Otto Eichenmüller, Aug. Eichenmüller, Kulmbach. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Dresden: Bank f. Brauindustrie; Dresden: Gebr. Arnhold; München: Johann A. Ruckdeschel. Petzbräu Aktiengesellschaft in Liqu. in Kulmbach. (Börsenname: Culmbacher Export-Bierbr. Petz.) Gegründet: 22./12. 1885; eingetr. 25./2. 1886. Die a. o. G.-V. v. 2/3. 1923 genehmigte, nachdem die Akt.-Majorität bereits an die Braubank-Gruppe übergegangen war, den Verkauf des 62 290 hl betrag. Braurechtsfusses mit je 50 % an die Kulmbacher Reichelbräu u. die Rizzibräu Akt.-Ges. Als Entschäd. werden der Petzbräu durch Vermittlung der Bank für Brauindustrie in fünf Jahresraten Vergüt. gewährt, die sich stützen auf den jeweiligen Hektoliterpreis u. den seitens der betreff. Brauereien mit der Petzbrauerei erzielten Absatz, wobei ein Minimalabsatz von 10 000 hl festgesetzt wird Die Petzbräu A.-G. hat sich ver- pflichtet, auf 20 Jahre ihren Brauereibetrieb stillzulegen u. sich an keinem Konkurrenz- unternehmen zu beteiligen. Die G.-V. v. 30./6. 1924 beschloss Liqu. der Ges. Liquidatoren: Gg. Günthner, Komm.-Rat G. Walter. Lt. Geschäftsbericht für 1926 hat die Ges. in der Angelegenheit der Aufvertungsansprüche in einem Falle einen annehmbaren Vergleich ge-