4182 Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Herm. Frenkel, Berlin; Stellv. Bankier Jacob Goldschmidt, Berlin; Dr. Arnold Barth, Berlin; Dr. Emil Hirsch, Siegfried Hirsch, Gustav Levi, Halberstadt; Dir. René Schwartz, Dr. Georg Noah, Dir. Siegfried Simmonds, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Darmstädter u. Nationalbank, Jacquier & Securius, Reichs-Kredit-Gesellschaft A.-G. Kali-Industrie Akt.-Ges. in Berlin, Taubenstr. 46. Sitz der Verwalt.: Kassel, Hohenzollernstr. 139. Gegründet: 1./12. 1921: eingetr. 18./1. 1922. Gründer s. Jahrg. 1922/23. Zweck: Beteil. der Ges. an der Kali-Ind. u. der Abschluss aller damit sowie mit der Finanzier. u. dem Betrieb von Kaliunternehm. zus.hängenden Geschäfte aller Art. Die Ges. ist berechtigt, Kali- u. andere Bergwerke zu erwerben. zu verwalten u. in jeder Form zu verwerten, sich an anderen Unternehm., die gleiche oder ähnl. Zwecke verfolgen, in jeder zulässigen Form zu beteil., sowie Zweigniederlass. im In- u. Auslande zu errichten. Die Ges. war vorzugsweise Finanzierungs-Ges. des Wintershall-Konzerns; ihre Beteil. setzten sich zus. aus den Majoritäten dieses Konzerns. Ferner hatte die Ges. im Juli 1925 Inte- ressengemeinschaften mit einer grösseren Zahl von Gewerkschaften abgeschlossen. Nach- dem am 1./4. 1926 das Gesetz über Steuermilderungen zur Erleichter. der Wirtschaftslage in Kraft getreten war, führte die Ges. ihren Plan aus, die Unternehmungen des Wintershall- Konzern durch Fusion aufzunehmen, was bisher wegen der ungeheuren Kosten nicht mög- lich war. Im Sept. 1926 haben so nachstehende Gewerkschaften u. Gesellschaften mit be- schränkter Haftung ihre Liquidation u. Fusion mit der Kali-Industrie A.-G. beschlossen: I. Gewerkschaften: 1. Alicenhall, 2. Beberstedt, 3. Carlsfund, 4. Ellers, 5. Felsenfest, 6. Ferna, 7. Gebra, 8. Glückauf, 9. Glückauf-Bebra, 10. Glückauf-Ebeleben, 11. Glückauf-Ost, 12. Glück- auf-West, 13. Glücksborn, 14. Hedwigsburg/ 15. Heldrungen I, 16. Heldrungen II, 17. Herfa, 18. Heringen, 19. Hermann II, 20. Hüpstedt, 21. Immenrode, 22. Irmgard, 23. Johannashall, 24. Lohra, 25. Meimerhausen, 26. Neurode, 27. Reichskrone (preussische Gewerkschaft), 28. Reichskrone (gothaische Gewerkschaft), 29. Richard (preussische Gewerkschaft), 30. Richard (gothaische Gewerkschaft), 31. Rothenfelde, 32. Schlotheim, 33. Walter, 34. West- falen, 35. Westohm, 36. Wilhelmshall, 37. Wils; II. Gesellschaften mit beschränkter Haftung: 1. Bergbaugesellschaft Alicenhall, 2. Glückauf Chemische Werke, 3. Chemische Fabriken Hüpstedt, 4. Kaliwerke Meimerhausen, 5. Rudolfus Chemische Fabriken, 6. Chemische Fabriken Wolkramshausen. Zur gleichen Zeit haben die Aktiengesellschaften: 1. Bis- marckhall, 2. Deutsche Kaliwerke, 3. Grossherzog von Sachsen, 4. Vereinigte Nord- deutsche Kaliwerke und die. Gewerkschaften weimarischen Rechtes: 1. Alexanders- hall, 2. Butlar, 3. Heiligenmühle, 4. Heiligenroda, 5. Kaiseroda, 6. Grossherzogin Sophie, 7. Grossherzog Wilhelm Ernst, 8. Sachsen-Weimar ihre Fusion mit der Kali-Industrie A.-G. beschlossen. Im Austausch erhielten die Aktionäre bezw. Gewerken für jede Aktie bzw. jeden Kux der Aktiengesellschaft Deutsche Kaliwerke 0.4, Gewerkschaft Butlar 0.14, Ge- werkschaft Heiligenroda 9, Gewerkschaft Sachsen-Weimar 6, Gewerkschaft Kaiseroda 18, Gewerkschaft Heiligenmühle 0.333, Kaliwerke Grossherzog von Sachsen A.-G. 0.714 Aktien der Kali-Industrie A.-G., lautend über RM. 400 mit Div.-Schein für 1926. Der Umtausch hatte bis 20./7. 1927 zu geschehen. Ferner erhielten die Gewerken der Gewerkschaft Gross- herzog Wilhelm Ernst für jeden Kux im Austausch 2,5 Aktien der Kali-Industrie A.-G. lautend über RM. 400 mit Div.-Schein für 1926. Der Umtausch hatte bis 6./8. 1927 zu ge- schehen. Die Absatzbeteiligung der Ges. beim Deutschen Kalisyndikat beträgt einschliessl. der Quoten der Werke Dreileben (früher Wefensleben), Belsdorf, Ummendorf, Alleringers- leben u. Antonsglück, deren Beteiligungsziffern sich die Ges. bis 31./12. 1953 gesichert hat, 393.4 %0. Die Absatzbeteilig. verteilt sich auf 92 quotentragende Schächte, von denen 54 auf Grund der Bestimmungen des Kaliwirtschaftsgesetzes endgültig stillgelegt worden sind. Im Betrieb sind 11 Werke, von denen 2 vom 1./5. 1926 bis Ende 1926 wegen Absatzmangels geruht haben. Absatz in 1926: 4 256 020 dz K: O0 = 38.7 % des Syndikatsabsatzes; der quotenmässige Anteil betrug 4 270 726 dz K: 0, so dass 14 706 dz K:0 zu wenig geliefert worden sind, was auf der Umlegung von Aufträgen beruhte, die sich aus frachtlichen Gründen als notwendig erwies. Nach jahrelangen Studien u. Versuchen ist die Ges. dazu übergegangen, die Stickstoffproduktion aufzunehmen, sie besitzt mit der Klöckner-Werke A.-G. je die Hälfte der Kuxe der tausendteiligen Gewerkschaft Victor, Stickstoffwerke in Rauxel, welche die Claude-Patente ausnutzt u. nach diesem Verfahren Ammoniak in flüssiger Form herstellt, das zum grössten Teil an Kalisalze gebunden wird. Die Studien u. Arbeiten der Kali-Industrie A.-G. auf dem Gebiete der Mischdünger-Industrie werden fortgesetzt; die Ges. hat der gesamten deutschen Kaliindustrie eine Option eingeräumt, sich an ihren im Bau befindlichen Anlagen zur Herstell. des neuen Düngers bezw. an der unter ihrer Mitwirkung gegründeten Ges. zu beteiligen. Kapital: RM. 120 Mill. in 300 000 St.-Akt. zu RM. 400. Urspr. M. 150 Mill. in 100 000 St.-Akt. u. 50 000 6 % Vorz.-Akt., übern. von den Gründern zu 100 %. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 29./12. 1922 um M. 900 Mill. in St.-Akt. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 19./12. 1924 unter Einzieh. von M. 200 Mill. St.-Akt. u. M. 50 Mill. Vorz.-Akt., mithin von M. 800 Mill. auf RM. 320 Mill. durch Abstempel. des Nennwertes der Aktien von bisher M. 1000 auf ― ..... ..