* ―― ...... ............ 4186 Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. für den eigenen od. den öffentl. Gebrauch selbst od. durch andere herzustellen u. zu betreiben, Ansiedelungen zu gründen u. für nützlich erachtete Bauten u. Anlagen jeder Art auszuführen, Landwirtschaft, Bergbau sowie überhaupt gewerbl. Unternehm. zu betreiben, ihr gehörendes Grundeigentum u. ihr zustehende Berechtigungen zu veräussern oder zu verpachten u. Grundeigentum u. Berechtigungen in fremdem Besitz zu pachten. Die Bergwerksrechte der Ges. beruhen ursprüngl. auf der der South West Africa Company Limited London, von der Deutschen Reichsregierung erteilten Konz. v. 12./9. 1892, durch die jener Firma zugleich auch umfassende Lan rechte erteilt worden sind. Näheres darüber s. Jahrg. 1922/23. Im Gegensatz zu der ungewissen Lage der Ges. während des Krieges u. während der Berichtszeit nach dem Kriege steht die Ges. heute wieder auf einem festen Rechtsboden, nachdem der Administrator des Südwestafrikan. Protektorats in seiner Proklamation vom 17./11. 1920 folgende Rechte der Ges. endgültig zuerkannt hat: 1. das Eigentum an allen ihren im Betrieb befindl. Minen, 2. ihre Landrechte in dem 1000 englische Quadratmeilen- Gebiet, sowie in einer Zone von je 10 km Breite zu beiden Seiten der Eisenbahn, in dem früheren Gebiet der South West Africa Company, 3. das alleinige Recht zu Schürfungen in dem vorgenannten 1000 englische Quadratmeilen-Gebiet auf die Dauer von 3 Jahren, welches inzwischen um weitere 2 Jahre verlängert worden ist. Wesentl. Rechte sind der Ges. damit in bezug auf den Bergbau nicht genommen worden. Was die Eisenbahn an- belangt, so ist zu bemerken, dass die Südwestafrikanische Protektoratsregierung den Kauf- u. Pachtvertrag, soweit er sich auf die Pacht bezieht, die noch bis zum Jahre 1940 läuft, nicht anerkannt hat. Bergbau. Zum Zwecke schnellerer Aufschliessung des Bergwerksgebiets der Ges. wurde mit einer von deutschen u. englischen Firmen gebildeten Studien-Ges., dem Otavi- Exploring Syndicate Limited, London, ein Abkommen getroffen, durch welches diesem Syndikat ein Konzessionsgebiet von 1000 engl. Quadratmeilen mit Ausnahme von Tsumeb, Guchab, Asis u. Gross-Otavi nebst entsprechend grossem Geländekomplex zur bergmännischen Ausbeutung auf die Dauer von zehn Jahren mit einem Gewinnanteil der Otavi-Ges. von 35 % überlassen wurde. Ausserdem ist die Ges. mit 11 % an dem Kap. von £ 63 000 beteiligt. Im Geschäftsbericht 1926/27 wird über den Fortgang im Bergbau folgendes gesagt: Im abgelauf. Geschäftsjahr wurden in Tsumeb die Vorrichtungsarbeiten auf der 11. (310 m) u. 12. (340 m) Sohle abgeschlossen, der Hauptförderschacht u. ein Gesenk von der 12. Sohle bis auf die 16. (460 m) Sohle abgeteuft u. auf letzterer vom Gesenk aus ein Querschlag bis zum Erzkörper vorgetrieben. Die Aufschliess. der 13. bis 16. Sohle wurde im lauf. Geschäftsjahr in Angriff genommen. Ein zuverlässiges Urteil über Natur u. Gehalte der Erze auf den untersten Sohlen lässt sich bei der ungleichmässigen Zusammensetz. des Tsumeber Erzkörpers erst nach Durchführ. der Vorrichtungsarbeiten auf diesen Sohlen gewinnen. Die Förder. von Vanadinerzen wurde mit befriedigendem Ergebnis fortgesetzt. Auch im Berichtsjahre wurde in Tsumeb die Siedlung für Weisse durch einige Neubauten erweitert u. für die Eingeborenen durch Schaffung von Wohngelegenheiten gesorgt, die allen Ansprüchen genügen. Im Otavital hat die Grube Guchab zufriedenstellend gearbeitet. — Die Forder. betrug 1923/24–1926/27: 123 000, 114 000, 111 700, 124 700 t Erz. Verschifft wurden insges. 45 200, 42 800, 41 800, 41 400 t. – Beschäftigt werden z. Zt. in allen Betrieben etwa 300 Weisse u. 2400 Eingeborene. Näheres über den Abbau der Erzlager in den Jahren vor dem Kriege usw. s. Jahrg. 1922/23. Hütte. Zur Erweiterung des Hüttenbetriebes wurde 1924/25 einer der alten Schachtöfen vVergrössert u. ein dritter Hochofen dem Betrieb übergeben. An Neuanschaff. ist erwähnens- wert in 1924/25 die Aufstell. einer Cottrell-Gasreinigungsanl. für die Gewinn. des wertvollen Flugstaubes aus den Gichtgasen; in 1926/27 der Ersatz des dritten Schachtofens durch einen von erheblich grösserem Querschnitt, Aufstell. eines kleineren Rundofens u. eines Saigerofens, Ausbau der Sinteranlage, Verdoppel. der elektr. Reinig.-Anlagen für Gichtgase. –— Die Hüttenproduktion betrug 1923/24–1926/27: Kupferstein: 5967, 5393, 6289, 7671 t; Werkblei: 622, 813, 1619, 1682 t. Beteiligungen: Die zur Erzeug. von Ferrovanadium aus Vanadinerzen in Gemeinschaft mit den Vereinigten Aluminium-Werken gebaute Ferrovanadinfabrik in Lautawerk i. d. Lausitz ist im April 1924 in Betrieb genommen worden. Ausserdem hat sich die Ges. gleichfalls in Gemeinschaft mit den Vereinigten Aluminium- Werken an der Ausbeutung von Bauxitgruben in Istrien beteiligt. Die Ges. ist ferner beteiligt an dem Otavi Exploring Syndikat (s. auch unter Bergbau) u. an dem Arghana Syndikat. Eisenbahn. Die Bahn Swakopmund-Tsumeb hat die Stat. Swakopmund, Usakos, Onguati, Omaruru. Kalkfeld, Otjiwarongo, Okaputa, Otawi, Khorab u. Tsumeb u. ausserdem 18 Halte- u. Überholungsstellen. Länge der Bahn 566 km, ausserdem die Zweiglinie Onguati-Karibib (14 km). Die Bahn ist durchgängig eingleisig mit einer Spurweite von 0.6 m ausgeführt u. mit einem starken, ganz eisernen Oberbau versehen. Im Sept. 1903 wurde mit dem Bau von Swakopmund aus begonnen; die Eröffnung erfolgte am 12./11..1906 u. der Betrieb wurde am 16./12. 1906 durch die Otavi-Ges. von der Generalunternehmung übernommen. Im Okt. 1909 kamen Verhandlungen zum Abschluss, wonach das Reich die Eisenbahn zum 1./4. 1910 gegen Zahlung eines Kaufpreises von M. 22 000 000 übernahm u. der Ges. den Betrieb der Bahn von diesem Zeitpunkt an zunächst bis 1920 mit dem Optionsrecht auf Verlängerung von 5 zu 5 Jahren bis 1940 verpachtete. Mit der Kapitulation von Khorab