4244 Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. Die Werke bestehen aus folg. Hauptanlagen: 1) Martinwerk, Elektrostahlwerk, Blockwalzwerk, Blechwalzwerk, 2) Blechwarenfabrik mit Schmelzwerk (Emaillierwerk); 3) Masch.-Fabrik u. Eisengiesserei mit einer Abteilung für emaillierte Gusswaren u. Metallgiesserei und 4) Blechschweisserei für Gefässe aller Art. Die Anlagen liegen umittelbar nebeneinander, haben jedoch vollständig getrennte Fabrikationen u. sind untereinander u. mit der Station Thale sowie mit dem Bahnhof Bodetal der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahnges. durch ausgedehnte eig. Bahnanl. verbunden. Etwa 4000 Arbeiter. Erzeugt werden: Feinbleche, Qualitäts- u. Dynamo-Bleche, Emaillierware, gepresste Eisenblechware, verzinnte, verzinkte u. verbleite Gefässe, rohe u. emaillierte Gusswaren, eiserne Fässer u. emaillierte Gär- u. Lagergefässe für Brauereien. 1920 erwarb die Ges. die benachbarte Ges. für Steinfabrikation u. Bergbaubetrieb Thale a. Harz m. b. H. Diese, vom Eisenhüttenwerk weiter betrieben, befasst sich im wesentlichen mit der Herstell. von feuerfesten Materialien, die in grossen Mengen im Eisenhüttenwerk Verwend. finden; sie wird als G. m. b. H. wie bisher weitergeführt. Die Ges. steht in engen Bezieh. zu der Aquila A.-G. Frankf. a. M. u. der Eisenfirma Albert Ottenheimer in Köln u. gehört dem Verbande Europäischer Emaillierwerke sowie dem Tankverband an; ferner hat sie sich für den Betrieb der von ihr hergestellten Feinbleche für die elektrische Industrie mit 6 der bedeutendsten Konkurrenzwerke zu einer gemeinsamen Vertriebsstelle in Berlin zus. geschlossen. Kapital: RM. 8 333 300 in 19 832 Aktien zu RM. 400, 2000 Aktien zu RM. 200 u. 1 Aktie zu RM. 500. Urspr. M. 1 500 000; über Wandl. des A.-K. bis 1910 s. früh. Jahrgänge. 1911 Erhöhung um M. 1 212 000, 1920 um M. 4 500 000, nochmals 1920 um M. 13 Mill. in 10832 Aktien zu M. 1200 u. 1 Aktie zu M. 1600, übern. von einem Konsort., angeboten den alten Aktion. 1:1 zu 100 %. Lt. G.-V. v. 20./12. 1924 Umstell. von M. 25 Mill. auf RM. 8 333 300 durch Herabsetz. des Nennwertes der Aktien zu M. 600, M. 1200 bzw. M. 1600 auf RM. 200, RM. 400 bzw. RM. 500. Abstemp.frist bis 21./3. 1925, von da ab nur noch bei der Darmst. u. Nationalbk. in Berlin. Anleihe von 1906: M. 3 500 000 davon im Umlauf ult. 1926: M. 558 000 aufgewertet auf RM. 83 700 in 4½ % Oblig. zu 102 %; Stücke à M. 1000, aufgewertet auf RM. 150. Zs. 2./1. u. 1./7. Am 2./1. 1926 wurden auf Zinsschein Nr. 39 per 1./1. 1926 RM. 3 Zs. u. am 1./7. 1926 auf Zinsschein Nr. 40 per 1./7. 1926 RM. 4.50 Zs. abzügl. 10 % Kapitalertragssteuer auf ein Stück zu M. 1000 gezahlt. Zahlst.: Berlin: Darmstädter u. Nationalbank; Hannover: Darmstädter u. Nationalbank. Kurs in Berlin Ende 1913–1922: 98.25, 99.25*, –, 98, –, 98*, 101.50, 106, 120, 105 %. Auch in Hannover notiert- Die Genuss- rechte für anerkannten Altbesitz wurden am 1./7. 1927 mit RM. 55 für je M. 1000 in bar abgelöst. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Je RM. 200 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (Gr. ¼0 d. A.-K.), etwaige weitere Rückl., vertragsmässige Tant. an Vorstand u. Beamte, bis 4 % Div. 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. u. Geb. 1 956 000, Masch. u. Motore 1 566 000, Geräte 266 000, Kassa 22 465, Wechsel 221 784, Wertp. u. Beteil. 248 058, Bankguth. 64 048, Debit. 3 933 431, Anzahl. auf Masch. 14 136, Rohmaterial., Halbprod., Fertigfabr. usw. 4 573 338, (Avale 49 694). – Passiva: A.-K. 8 333 300, Teilschuldverschreib. 83 700, R.-F. 12 940, rückst. Löhne 109 979, Bankschulden 568 309, Akzepte 708 234, Kredit. 2 390 647. Anzahl. 191 506, noch nicht erhob. Teilschuldverschreib.-Zs. 960, Reingewinn 465 686. Sa. RM. 12 865 262. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter, Provis. u. allgem. Geschäfts-Unk. 785 698, Steuern 613 398, Zs. 20 743, Abschr. 376 168, Reingewinn 465 686 (davon R.-F. 27 760, 4 % Div. 333 332, Vortrag 104 595). – Kredit: Gewinn-Vortrag aus 1925 110 563, ÜUber- schuss aus dem Geschäftsbetrieb 2 151 130. Sa. RM. 2 261 694. Kurs Ende 1914–1926: 141*, –, 380, 495, 212*, 326.50, 797, 2950, –, 50, –, –, – %. Notiert in Berlin. Dividenden: Prior.-Aktien 1914–1926: 16, 26, 26, 26, 26, 30, 50, 50, 500, 0, 0, 0, 4 % Vorz.-Aktien 1912–1919: 20, 18, 16, 26, 26, 26, 26, 30 %, ausserdem Bonus für 1916 auf je M. 600 A.-K. M. 125, für 1917 M. 175, für 1918 M. 100 Kriegsanleihe. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Vorstand: Dr.-Ing. e. h. Emil Brennecke, Wilh. Cramer. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Julius Schachian, 1. Stellv. Bank-Dir. Siegmund Boden- heimer, 2. Stellv. Bank-Dir. Wilhelm Kleemann, Berlin; Dir. Ingenieur C. W. Roediger, Halle, Alb. Ottenheimer, Rechtsanw. Dr. Siegmund Klein I, Köln; Gen.-Dir. Albert Roth- schild, Henry Rothschild, Rechtsanwalt u. Notar Dr. Richard Merzbach, Frankf. a. M.; Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Rud. Brennecke, Gleiwitz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Frankfurt a. M., Hannover u. Köln: Dresdner Bank, Darmstädter u. Nationalbank, Deutsche Bank; Köln: A. Schaaffhausenscher Bankverein.