4506 Elektrotechnische Fabriken, Elektrizitätswerke und Hilfsgeschäfte. Zweck: Erricht. u. Betrieb von Elektrizitätswerken u. die Verwert. der zu erzeugenden elektr. Energie, sowie alle Unternehmungen, die diesem Zwecke dienen. Besitztum: Die Betriebsanlagen, die Kraftwerke Fortuna I u. II, sind auf der bei Quadrath geleg., der Rheinischen Aktiengesellschaft für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation in Köln gehörigen Grube Fortuna errichtet. Der der Ges. für das Kraftwerk I zur Verfüg. stehende Grundbes. umfasst 20 700 qm, wovon rd. 14 500 qm mit Werksanlagen u. 3700 qm mit Wohnhäusern bebaut sind. Das Grundstück, auf dem das Kraftwerk Fortuna II errichtet ist, hat eine Ausdehn. von 285 000 qm, davon sind 27 000 qm mit Werksanlagen u. 4800 am mit Wohnhäusern bebaut. Insgesamt besitzt die Ges. 5 Beamten- u. 56 Arb.-Wohnhäuser. Die Betriebsanlagen umfassen: A. Kraftwerk Fortuna I. 1. Kesselanlage mit 6935 qm Heizfläche. Zuführ. von Rohbraunkohle durch Grube Fortuna, von Wasser durch Kreiswasserwerk Bergheim-Erft u. eigenes Wasserwerk in der Erftniederung bei Kenten. 2. Maschinelle Anlagen: 2 Turbo-Aggregate à 4000 KW 4 Turbo-Aggregate à 8000 KW. Mithin installierte Leistung 40 000 K W. 3. Schaltanlagen: Eigene Kabel. à) 4 Kabel von 37*4120 qmm u. einer Spannung von 25 000 Volt bis zur Stadtgrenze Köln; b) 15 000 Volt Kabel für die Braunkohlengruben; c) Freileitungsnetz: 15 000 Volt, Eigentum des Kreises Bergheim-Erft. – B. Kraftwerk Fortuna II. 1. Kesselanlagen: 2 Kesselhäuser mit je 14 Kesseln à 650 am Heizfläche = 18 200 qm Heizfläche; Zuführ. von Rohbraunkohle durch Grube Fortuna, von Wasser durch Kreiswasserwerk Bergheim-Erft u. eigenes Wasserwerk in der Erftniederung bei Kenten; 2. Maschinelle Anlagen: 5 Turbo-Aggregate à 16 000 KW, mithin installierte Leistung: 80 000 KW; 3. Schaltanlagen: a) 4 Kabel von 390210 amm u. einer Spannung von 25 000 Volt bis zur Stadtgrenze Köln, b) 100 000 Volt-Schaltanlage für Stromlieferung in das Netz des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerks. Der mit der Stadt Cöln am 3./6. 1910 abgeschlossene 30jähr. Vertrag auf Lieferung elektr. Energie beruht im wesentlichen auf der Grundlage, dass die Stadt verpflichtet ist, vom 1./4. 1912 ab ihren ganzen Bedarf an elektr. Energie für das gegenwärtige u. zukünftige Stadtgebiet ausschliesslich von der Ges. zu entnehmen, soweit dieser Bedarf nicht aus bestehenden städt. Elektrizitätswerken oder aus den Elektrizitätswerken der während der Vertragsdauer etwa einzugemeindenden Gebietsteile gedeckt werden kann. Stromabsatz 1923–1926: 149 122 350, 172 584 786, 214 009 661, 212 086 158 K Wh. Kapital: RM. 12 800 000 in 64 000 Akt. zu RM. 200. Urspr. M. 2 000 000, übern. von der Rhein. Akt.-Ges. für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikat. zu pari. Die G.-V. v. 11./4. 1913 beschloss Erhöh. um M. 2 000 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 23./1. 1917 um M. 4 000 000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 8./11. 1920 um M. 56 000 000 (also auf M. 64 000 000) in 56 000 Aktien à M. 1000, begeben zu 100 %. Von diesen neuen Aktien sind vorerst 2 eingezahlt. Das gesamte A.-K., das mit M. 22 000 000 einbezahlt ist, befindet sich im Besitz der Rhein. A.-G. für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation, Köln. Lt. G.-V. v. 18./10. 1924 Umstellung von M. 64 Mill. auf RM. 12 800 000 in 64 000 Akt. zu RM. 200. Anleihen: I. M. 2 000 000 in 4½ % Oblig. von 1910, rückzahlbar zu 102 %, ab 1916. II. M. 2 000 000 in 5 % Oblig von 1914, rückzahlbar zu pari ab 1919. III. M. 4 000 000 in 5 % Oblig. v. 1916, rückzahlbar zu 102 % ab 1922. Diese 3 Anleihen sind zum 30./9. 1926 zwecks Barablösung gekündigt. Ablös.-Betrag einschl. Zs. für 1926 = RM. 132.71 für je M. 1000. Die Altbesitzgenussrechte wurden zwecks Barablösung mit RM. 100 für je nom. M. 1000 zum 30./9. 1926 gekündigt. 2 % Zs. für 1925 zahlbar gegen Cps. Nr. 10 der Anl. I, Cps Nr. 18 der Anl. III u. Abstemp. der Ern.-Scheine der Anl. II. IV. M. 120000 000 in 5 % Teilschuldverschr., lt. Beschluss des A.-R. v. 8./11. 1920, rückzahl- bar zu 102 % Stücke à M. 5000, 2000 u. 1000, abgestemp. auf die gesetzl. Aufwert.-Beträge von RM. 48 bzw. 19.20 bzw. 9.60, lautend auf den Namen der Deutschen Bank oder deren Order, übertragbar. Zs.: 1./5. u. 1./11. Zs. auf Stücke zu RM. 48 für 1925 = RM. 1, für 1926 u. 1927 =je RM. 1.50. Zinszahl. auf die Stücke von RM. 19.20 bzw. RM. 9.60 erfolgt bei der Gesamteinlös. am 1./1. 1932. Keine hypoth. Sicherheit. Für alle Forder., sowohl an Kapital wie an Zs. aus diesen Teilschuldverschreib., übernimmt die Rheinische Akt.-Ges. für Braunkohlenbergbau u. Brikettfabrikation, Köln (A.-K. M. 104 000 000) die selbstschuldner. Bürgschaft. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Berliner Handels-Ges., Darmstädter u. Nationalbank, Jacquier & Securius, A. E. Wassermann; Köln: Deutsche Bank Fil., Darm- städter u. Nationalbank, A. Levy, Sal. Oppenheim jr. & Cie.; Frankf. a. M.: Deutsche Bank Fil., Darmstädter u. Nationalbank. Kurs: Ende 1921–1926: 101.50, 99.50, 250, 0.65, 0.71, 78.3 %. Eingeführt in Berlin im Juli 1921. Auch notiert in Köln. Kurs daselbst: 101.50, 93, –, 0.55, 0.70, 75.5 %. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige sonstige Rückl., 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R. (unter Anrechn. einer festen Vergüt. von zus. M. 9000), Rest weitere Div. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Geb. 5 550 683, Masch. 11 615 158, Kabelnetz 2 926 985, Eisenbahnanschluss 70 636, Geräte 35 256, Betriebsvorräte 48 022, Schuldner 1135 959. –— Passiva: A.-K. 12 800 000, Teilschuldverschreib. 881 135, do. Steuer 358 666, R.F. 1 280 000, Abschr. 3 975 000, Rückstell. 171 854, Gläubiger 1 863 113, Gewinn 52 931. Sa. RM. 21 382 699. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 763 401, Zs. 102 535, Abschr. 1 875 000, Gewinn einschl. Vortrag aus 1925 52 931. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1925 52 080, Überschuss auf der Stromverkaufsrechnung 2 741 787. Sa. RM. 2 793 867. „ 9