4566 Industrie der Steine und Erden. Bayerische Spiegelglas-Fabriken Bechmann- Kupfer Akt.-Ges. in Fürth (Bayern), Blumenstr. 16. Gegründet: 16./3. 1905 mit Wirkung ab 1./3. 1905; eingetr. 24./5. 1905. Firma bis 17./6. 1905: Bayer. Spiegelglas-Fabriken dann bis 8./2. 1922: Bayer. Spiegel- und Spiegelglas-Fabriken; seitdem Firma w. oben. Gründung siehe ds. Handb. 1916/17. Zweck: Fabrikat. von Spiegelglas, Fensterglas, optisch. Glas, Spiegeln u. einschläg. Artikeln jeder Art, sowie der Handel hiermit. Besitztum: Die Gesellschaft hat eigenen Grundbesitz in Fürth, Frankenreuth, Furth i. Wald, Untersteinbach, Schmidtlerwerk, Galsterloh, Hammermühle, Berglerwerk, Schaf- bruck, Feisslbach u. Weislitz in einer Gesamtgrösse von 95,822 ha, wovon 7,817 ha bebaut sind. Ausserdem fabriziert die Ges. noch in gepacht. Betrieben in Böhmischbruck, Finken- hammer, Höllmühle, Roggenstein u. Mackenschleife. Das der Ges. zu Büro- u. Lagerzwecken dienende Anwesen Blumenstr. in Fürth sowie der zum Fabrikationsbetrieb entbehrl. Teil des Grundbes. bei der Hütte Frankenreuth, ausserdem das kleine Werk Spatzenmühle wurde verkauft. Hingegen erwarb die Ges. 1919 die bis dahin gepacht. Glasfabrik G. m. b. H. Furth im Wald u. vergrösserte die dortigen Anlagen durch den Bau einer weit. Hütte mit Spiegel- glaswannenbetrieb. Die Ges. übernahm ferner 1921 den gesamten Grundbesitz, die sämtl. Fabrikgeb., Masch., Fabrikeinricht. sowie den Betrieb der Glas-, Spiegel-, Holz- u. Metall- warenfabrik Max Offenbacher in Fürth. 1922 ist das Büro in das der ehem. Offenbacher'schen Fabrik gegenüberlieg. Gebäude der im gleichen Jahr erworb. König Luwigs-Quelle in Fürth verlegt. Im gleichen Gebäude befindet sich auch ein Teil der Lagerräume. Zu diesem An- wesen gehört nennenswerter Grundbesitz. der wie ein an die ehem. Offenbacher'sche Fabrik angrenzendes grösseres, 1923 gekauftes Grundstück Gelegenheit zur Ausdehnung der Betriebe sichert. 1923 wurde der Umbau der Hütte Frankenreuth in Angriff genommen. Eine Anzahl Arbeiter-Wohn. in Furth i. W. u. Frankenreuth wurde noch vor Ende 1923 fertiggestellt. Die Ges. gehört dem Verband Bayerisch. Spiegelglasfabriken, dem Bayerisch. Hüttenverein für ¼m weisses Rohglas u. dem Verband der Spiegelmanufakturen an. Kapital: RM. 3 000 000 in 50 000 St.-Akt. zu RM. 60 u. 1500 Namens-Vorz.-Akt. zu RM. 16, letztere mit 6 % Vorz.-Div. Urspr. M. 1 100 000, erhöht 1905 um M. 1 200 000. 1919 weiter erhöht um M. 2 300 000. Weiter erhöht 1920 um M. 4 900 000 in 4600 St.-Aktien u. 300 Namens-Vorz.-Akt. zu M. 1000, ausgestattet mit 6 % (Max.) Vorz.-Div. u. Nachzahl.- Anspruch sowie zwölffach. Stimmrecht. Nochmals erhöht 1921 um M. 5 500 000 in 5500 St.-Akt. à M. 1000. Weiter erhöht 1922 um M. 3 600000 in 3300 St.-Akt. u. 300 Nam.-Vorz.- Akt. à M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 3./11. 1922 um M. 32 900 000 in 32 000 St.-Akt. u. 900 Vorz.-Aktien zu M. 1000. Lit. G.-V. v. 14./5. 1923 erfolgte die Vollzahlung der St.-Akt. mit restl. 50 % aus dem Gewinn für 1922. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 15./1. 1925 von M. 51 500 000 derart, dass der Nennwert der St.- u. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 60 bzw. RM. 16 ermässigt wurde. Die Vorz.-Akt. wurden im Juli 1926 zurückgezahlt, wodurch sich das A.-K. um RM. 24 000 vermindert hat. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 12 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis zu 10 % des A.-K.), etwaige Sonderrücklagen, 6 % an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von zus. RM. 10 000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. 933 410, Geb. 1 384 000, öfen u. Wannen 1, Masch. u. Fabrikeinricht. 57 000, Bau-K. 189 664, Fuhrpark 1, Inv. 1, Wertp. 1, Hyp. 8118, Rohmaterial., Halbfabrikate u. Fertigwaren 1 269 959, Aussenstände 741 125, Wechsel 51 908, Bankguth u. Kassa 14 749. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 302 400, allg. Rückl. 12 399, Hyp. 9294, Gläub. 1 032 023, Rückstell. für Steuern u. Provis. 87 490, Gewinnvortrag 206 363. Sa. RM. 4 649 970. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. einschl. Steuern 597 001, Abpschr. 63 320, Gewinnvortrag 206 363. – Kredit: Vortrag 206 363, Waren 468 072, (Verlust) Übertrag von allg. Rückl. 192 248. Sa. RM. 866 684. Kurs: In Berlin Ende 1920–1926: 550, 954, 8000, 17, 5 ¾, 34, 73.75 %. In Frankf. a. M. Ende 1913– 1926: 109.90, 99*, –, 105, 184, 143* 195.50, 520, 950, 7650, 14, 5, 32.50, 72.75 %. Sämtl. St.-Akt. sind zugelassen. Dividenden 1913–1926: 6, 0, 4, 10, 20, 20 5, 30 £ 10, 30 £ 10, 30 £ 20, 300, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1920–1925: Je 6 %; 1926: 0%. Direktion: Komm.-Rat Hugo Bechmann, Paul Bechmann, Bruno Offenbacher; Luitpold Offenbacher; Stellv. Emanuel Löwy, Stefan Wassermann. Aufsichtsrat: (5–10) Vors. Komm.-Rat Mayer Bechmann, Fürth; Stellv.: Ober-Land- gerichts-Rat Jul. Löffler, Nürnberg; Geh. Justizrat Ferd. von Grafenstein, Gut Gänlass; Otto Kupfer, Weiden; Komm.-Rat Ed. Haas, Justizrat Dr. Leop. Honig, Bank.Dir. Ado Goldschmidt, Nürnberg; Grosskaufm. Ernst Bierer, Fabrikbes. Max Offenbacher, Fürth. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Frankf. a. M., Nürnberg u. Fürth: Dresdner Bank.