‚―]Ü Textil- und Bekleidungs-Industrie. 4723 Tüllfabrik Mehltheuer Akt.-Ges. in Oberpirk bei Mehltheuer i. V. (Börsenname: Mehltheuer Tüllfabrik). Gegründet: 1./3. 1909; eingetr. 13./4. 1909. Gründer s. Jahrg. 1909/10. Zweck: Betrieb einer Tüllfabrik, Fabrikation u. Vertrieb von Tüll, Bagdad- u. Madras- Garnituren, Dekorationsstoffen, Etamines sowie sonstigen, in ähnlicher Weise wie Tüll her- stellbaren Geweben u. die Beteil. an anderen Unternehm. im In- u. Auslande. Das Unter- nehmen kann auch die Herstell. anderer Waren als der vorstehenden betreiben. Besitztum: Die auf etwa 205 000 qm Grundbes. beleg. Fabrik besteht aus Hoch- u. Shedbauten, Masch.- u- Kesselhaus mit einer Nutzfläche von zus. 4800 qm. Nach dem Kriege wurden erworben je ein kleines Fabrikgebäude in Oberpirk u. Bernsgrün, mit zus. 900 qm Nutzfläche. Weiter besitzt die Firma 5 Doppelwohnhäuser mit zus. 31 Wohnungen. In der Fabrik zu Oberpirk wird Tüll- u. Buntgardinenweberei, dagegen in Bernsgrün vorzugsweise Madrasweberei betrieben. – Zum Betriebe dienen 71 Tüllmasch. mit ca. 50 dazugehör. Hilfs- masch., etwa 160 mechan. Webstühle; der Antrieb erfolgt grösstenteils elektrisch durch Einzel- motoren, sowie mit einer 220 PS Hoch- u. Niederdruck-Dampfmasch., mit Drehstromgene- rator für 145 KW. 2 Zweiflammenrohrkessel mit 170 qm Heizfläche sind vorhanden. Da- von unabhängig ist der Betrieb zur Reserve noch an das Netz der Überlandzentrale Plauen angeschlossen. Beschäftigt werden über 500 Angestellte u. Arbeiter, ausser einigen hundert Heimarbeiterinnen. Die Ges. gehört der Vereinigung Deutscher Tüllwebereien an. Kapital: RM. 1 600 000 in 20 000 Akt. zu RM. 80. Urspr. M. 1 250 000 in 1250 St.-Akt. Über Zusammenlegung des A.-K. im J. 1913 s. Jahrg. 1924/25. A.-K. von 1913–1919 M. 1 122 000 in 252 St.-Aktien u. 870 Vorz.-Aktien. 1919 Erhöh. um M. 187 000 in 145 Vorz.- Aktien u. 42 St.-Aktien. Ebenfalls 1919 Kap.-Erhöh. um M. 691 000. 1920 Erhöh. um M. 2 000 000. Weiter erhöht 1921 um M. 2 000 000. Nochmals erhöht 1922 um M. 3 000 000 St.-Akt. u. M. 500 000 Vorz-. Akt. u. Umwandl. der bisher. Vorz.-Akt. in St.-Akt. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 20./3. 1923 um M. 10 500 000 in 10 250 St.-Akt. u. 250 Vorz.-Akt. zu M. 1000, übern. von einem Konsort., von den St.-Akt. angeb. M. 6 250 000 bis 21./4. 1923 zu 250 % (3:2), auch konnte zu demselben Kurse auf je 2 Vorz.-Akt. eine neue St.-Akt. bezogen werden. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 1./12. 1924 unter Umwandl. der 750 Vorz.-Akt. in St.-Akt. von M. 20 Mill. auf RM. 1 600 000 (25: 2) in 20 000 Akt. zu RM. 80. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsquart. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), event. weitere Rückl., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem je Mitgl. eine feste Vergüt. von RM. 2000, zuzügl. einmal RM. 2000), Rest weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. u. Strassen 112 500, Geb. 233 000, Wohn- häuser 84 000, Masch. 553 000, Betriebsmasch. u. Motore 38 000, Werkz. u. Mobil. 12 000, Beleucht.-, Heiz.- u. Transmiss.-Anl. 10 000, Brunnen 700, Pferde- u. Wagen 2000. Waren 287 444, Wertp. 125, Kassa u. Postscheckguth. 2179, Wechsel 323, Schuldner 254 845, Verlust 432 883. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Hyp. (Aufwert.) 7667, Gläubiger 336 805, Akzepte 27 592, Interims-K. 50 936. Sa. RM. 2 023 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 376 577, Gen.-Unk. 475 328, Abschr. 83 281. – Kredit: Mietzins u. Grundst.-Ertrag 6553, Fabrikat.-K. 495 751, zu deck. Verlust aus 1925 376 577, Neuverlust 56 306. Sa. RM. 935 187. Kurs Ende 1920–1926: 430, 800, 3890, 3.4, 5.10, 14, 28.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1913–1918: 0, 0, 0, 7, 13, 13 %. – Vorz.-Aktien 1913–1918: 2, 6, 6, 9, 15, 15 %. Gleichber. Aktien 1919–1926: 31, 20, 25, 150, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Ernst Gustav Strobach. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Rich. Hertel, Eibenstock; Stellv. Fabrikbes. Moritz Hendel jun., Oelsnitz i. V.; Fabrikant Paul Birkner, Plauen; Fabrikbes. Johs. Lindemann, Auerbach; Bankdir. Georg Mehr, Bankier Ph. Schlesinger, Berlin; vom Betriebsrat: Johannes Scheibner, Franz Komischke. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Plauen i. V.: Commerz- u. Privatbk.; Berlin: Abraham Schlesinger. Petzoldt & Hoffmann, Flachsspinnerei, Akt.-Ges. in Ober-Salzbrunn bei Waldenburg-Altwasser, Bez. Breslau. Gegründet: 25./4. 1924; eingetr. 31./7. 1924. Gründer sowie Einbringungswerte s. Jahrg. 1925. In der G.-V. v. 22./10. 1925 sollte über eine Sanierung des Unternehmens be- schlossen werden. Zweck: Aufbereit. u. Verarbeit. von Flachs oder sonst. Spinnpflanzen zu Halb- u. Fertigfabrikaten, insbes. Herstell. von Garnen aus Flachs u. and. Fasern u. deren Weiter- verarbeit. u. Handel mit solchen Waren, Übernahme u. Fortführ. des Geschäftsbetriebs der Kommanditges. Petzoldt & Hoffmann in Altwasser, Bez. Breslau. Kapital: RM. 750 000 in 700 Aktien zu RM. 1000 u. 500 zu RM. 100, übern. von den Gründern zu pari. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. März 1925: Aktiva: Grundst. u. Geb. 373 103, Masch. 381 332, Betriebs- mater. 45 039, Rohstoffe, Halb- u. Fertigfabrikate 262 328, Eff. 8090, Kassa, Postscheck u. Wechsel 6306, Debit. 177 187, Verlust 276 855. – Passiva: A.-K. 750 000, Hyp. 65 000, Kredit. 715 242. Sa. RM. 1 530 242. 296*