Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. 4789 Lingner-Werke Akt.-Ges. in Dresden, Nossener Str. 2/6. Gegründet: 6./10. bezw. 16./12. 1911; eingetr. 2./1. 1912. Gründung s. Jahrg. 1913/14 des Handbuchs. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von chemisch-pharmazeutischen, kosmetischen u. tech- nischen Artikeln, von Seife sowie von Nahrungs- und Genussmitteln. Die Ges. stellt chemisch-pharmazeutische u. kosmetische Artikel, insbes. Odol-Mundwasser, Odol-Zahnpasta, Pixavon, Forman, Pitral-Haarwasser, Pitralon, Roborin, Laxin u. a. her. In der Seifenfabrik werden medizin. Seifen u. Toiletteseifen erzeugt. Es werden Pittylen- u. Rayseife (JToilette- seife) vertrieben. Die Ges. ist in verschiedenen Ländern an Unternehm. beteiligt, die die Herstell. u. den Vertrieb von Lingner-Produkten in den betreffenden Ländern betreiben. Besitztum: Die Stammfabrik der Ges. liegt in Dresden u. umfasst 10 000 qm, von denen 5500 qm auf bebaute Fläche entfallen, Die Stammfabrik verfügt ausser den Fabrikations- maschinen u. einem, grösseren Werkzeugmaschinenpark in ihrem Kesselhause über 2 grosse Dampfkessel, eigene Dampfmasch. u. elektr. Kraft- u. Lichtanlage; sie ist ausserdem an das städt. Elektrizitätswerk angeschlossen. Beteiligungen: Beteiligt sind die Lingner-Werke bei folgenden Ges.: Mundwasserfabrik „Odolé Carl A. Lingner, Bodenbach; Odol-Compagnie A.-G., Wien; Odol Company N. V., Amsterdam; Compagnie Ray m. b. H., Dresden; Kosmin G. m. b. H., Dresden; Lingner & Kraft G. m. b. H., Dresden; Deutsche Luft-Licht-Reklame G. m. b. H., Dresden. Tochtergesell- schaften in Danzig, Warschau, Basel, Paris, New York. Kapital: RM. 5 040 000 in 36 000 Aktien zu RM. 140. Urspr. M. 6 000 000. Lt. G.-V. v. 23./6. 1921 erhöht um M. 6 Mill. Lt. G.-V. v. 11./12. 1922 Erhöh. des A.-K. um M. 24 Mill. in 24 000 ab 1./1. 1923 div.-ber. Aktien, davon M. 6 Mill. den Aktionären im Verh. 2: 1 zu 500 % angeb. u. die übrigen M. 18 Mill. an ein Bankkonsort. zu 115 % mit der Verpflicht. begeben, einen Teilbetrag anzuzahlen u. auf Anforder. der Ges. bis zu 100 000 Schweizer Fr. zur Verfügung zu stellen. Kapital-Umstellung lt. G.-V. v. 15./1. 1925 von M. 36 Mill. auf RM. 5 040 000 derart, dass der Nennwert der Aktien von bisher M. 1000 auf RM. 140 ermässigt wurde. Dann Erhöh. lt. gleicher G.-V. um RM. 2 500 000, deren Durchführ. aber erst für 1928 geplant ist insofern, als ein Teil der Akt. zum Umtausch von Oblig. dienen soll (s. u. Anleihen). Übernahmekonsortium Commerz- u. Privat-Bank, Sächsische Staats- bank, Bankhaus Sternberg & Co. in Amsterdam. Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. v. 1919. Kurs in Dresden Ende 1920–1925: 103, 103, 97, 1.2, 1.5, 0.5 %. Zwecks Barablös. gekündigt zum 1./7. 1926. Rückzahlungsbetrag für Neubesitz RM. 13.80, für Altbesitz RM. 24.20 für je nom. M. 1000. Mitte 1927 waren RM. 1135 noch nicht eingelöst. Anleihe: RM. 2 500 000 in 8 % Oblig. v. 1925. Stücke zu GM. 50, 100 u. 1000 (GM. 1 = 780 kg Feingold). Zs. 1./2. u. 1./8. Die Anleihe wird spät. am 1./2. 1940 fällig, doch ist die Ges. berechtigt, vom 1./2. 1930 ab die Anleihe ganz oder teilweise mit dreimonat. Frist zur Rückzahl. an den Zinsterminen zu kündigen. Die Rückzahl. erfolgt zu 100 %. Die Anleihe ist auf den Dresdner Fabrikgrundstücken der Ges. hypothek. sichergestellt. Die Gläubiger der Anleihe haben das Recht, innerhalb der Zeit vom 1./2.–15./3. 1928 je nom. GM. 100 der Oblig.-Anleihe in nom RM.- Aktien 100 der Ges. umzutauschen. Für die Durchführung dieser Umtauschverpflicht. hat die Sächs. Staatsbank in Dresden die Treuhänderschaft für die Gläub. übern. Den Aktionären der Ges. ist ein Bezugsrecht auf die Schuldverschr. derart eingeräumt, dass auf nom. PM. 2000 Aktien (nach der Umstell. auf nom. RM. 280) nom. GM. 150 der Oblig.-Anl. zum Kurse von 110 % (also nom. GM. 100 für RM. 110) zuzügl. Steuer sowie Stückzs. zu 8 % seit 1./2. 1925 bezogen werden können. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 10 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. felr f0 % bis zu 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 2000 für jedes itgl., RM. 4000 für den Vors. u. RM. 3000 für den Stellv.); Rest Superdiv. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. u. Geb. 1 852 000, Masch. u. Apparate 306 000, Werkzeuge u. Utensil. 80 000, Mobil. u. Aussenstelleninv. 90 000, Fuhrpark u. Auto- mobile 41 000, Patente, Marken- u. Musterschutzrechte 1, Kasse 13 903, Wechsel u. Schecks 16 039, Beteil. 2 967 886, Aussenstände u. Bankguth. 2 932 816, Waren u. Material. 1 189 769, (Avale 50 000). – Passiva: A.-K. 5 040 000, R.-F. 504 000, Schuldverschr. v. 1919 2505, do. v. 1925 2 500 000, (Avale 50 000), Kredit. 1 053 955, Gewinn 388 956. Sa. RM. 9 489 417. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 2 990 348, Abschr. 119 919, Rein- 1926 388 956. – Kredit: Gewinn-Vortrag 34 024, Bruttoerträgnis 3 465 200. Sa. 3 499 224. Kurs Ende 1920 –1926: 395, 556, –, 26, 21, 68.50. 121 %. Die Akt. kamen im Juni 1920 an der Berl. Börse zur Einführung. Zugelassen samtl. Akt. Auch notiert in Dresden (zugelassen Nr. 1–12 000): 399, 580, –, 28, 20.75, 68, 122 %. 333 1913.1926: 15, 12, 12, 15, 17, 15, 15, 15, 25, 625, 0, 6, 7, 7 %. Coup.-Verj.: Vorstand: Gen.-Dir. Komm.-Rat Richard Sichler, Schloss Bürgeln in Bad.; Dr. phil. Karl Greimer, Erich Grothe, Dresden.