Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. 4811 „Silesia“, Verein chemischer Fabriken, Ida- u. Marienhütte bei Saarau. Gegründet: 8./1. 1872; eingetr. 11./1. 1872. Zweck: Fortführung der früher von der Ges. Silesia zu Saarau (C. Kulmiz) betriebenen chem. Fabriken, des Morgenstern-Werkes zu Rohnau (chem. Fabrik u. Schwefelkiesgruben); der früher von der Handelsges. C. Kulmiz betriebenen chem. Düngerfabrik zu Saarau, von Phosphoritförderungen in Nassau nebst der dazu gehörigen Dampfwäsche etc. In Idaweiche bei Kattowitz besteht eine Anlage zur Gewinnung von Glaubersalz u. Salz. säure u. in Ida- u. Marienhütte eine solche zur Darstellung von Anilinöl- und Salz, sowie von anorganischen Farbstoffen und von Krystallglaubersalz, während in Breslau-Woischwitz Cyanmetalle hergestellt werden. Bei Dittersbach in Schles. hat sich die Ges. die Gase einer Koksofenanlage etc. behufs Herstellung von Benzol etc. vertragl. auf längere Jahre gesichert u. daselbst eine Teerdestillation gebaut. Aus diesem Betriebe wird ein Teil des Rohstoffbedarfs für die Anilinfabrikation gedeckt. Arb.-Zahl ca. 1000, Angest. etwa 100. Im Dez. 1920 u. Jan. 1921 wurde den Aktion. der Silesia ein Angebot gemacht, ihre Aktien in solche von Rütgerswerken A.-G. in Berlin umzutauschen; fücr nom. M. 2400 Silesia-Aktien wurden M. 3000 Rütgerswerke-Aktien sowie ein Barbetrag von M. 960 gewährt. Dadurch kam das Kapital der Silesia nahezu vollständig in den Besitz der Rütgerswerke. Am 25./5. 1923 wurde mit den Rütgerswerken ein Betriebsvertrag hin- sichtlich der gesamten Anlagen der Silesia abgeschlossen. Kapital: RM. 2 256 000 in 1200 Akt. zu RM. 1200 u. 3400 Akt. zu RM. 240. Urspr. M. 5 640 000 in 1200 Aktien zu Tlr. 1000 = M. 3000 u. in 3400 Aktien zu Tlr. 200 = M. 600. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 17./1. 1925 von M. 5 640 000 im Verh. 5:2 auf RM. 2 256 000 derart, dass der Nennwert der Aktien zu M. 600 (100 Thlr.) bzw. M. 3000 (1200 Thlr.) auf RM. 240 bzw. RM. 1200 denominiert wurde. Grossaktionäre: Das A.-K. ist fast vollständig im Besitz der Rütgerswerke A.-G. Hypothek-Anleihe: I. M. 1 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. v. 1903, rückzahlbar zu 103 %. Noch in Umlauf Ende 1923: M. 123 500. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Best. Kurs notierte bis 1924 in Breslau. Gekünd. zum 1./10. 1923. Anleihe: II. M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. v. 1906, rückzahlbar zu 103 %. Die Anleihe ist zum 1./10. 1923 gekündigt worden. Ende 1923 noch M. 210 000 unerhoben. Kurs notierte bis 1924 in Berlin. Stücke zu M. 1000 u. 500 beider Anleihen abgestempelt auf RM. 150 bzw. RM. 75. Auf den Altbesitz werden besondere Genussrechtsurkunden zu je RM. 100 bzw. RM. 50 aus- gegeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: März-April. Stimmrecht: Je M. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. 557 000, Gleisanlage 151 000, Geb. 512 000, Masch. u. Apparate 460 000, Mobil. 5000, Eisenbahnwagen 51 000, (Neuanlagen lt. Betriebs- vertrag 1 462 000), Wertp. u. Beteil. 620 971. – Passiva: A.-K. 2 256 000, Gläubiger 100 971, (Ablösungswert der Neuanlagen 1 462 000). Sa. RM. 2 356 971. Kurs Ende 1913–1926: 168.50, 169*, –, 160, –, 160*, 160, 509, 600, 5000, 18, 22, 50, 60 %. Notiert Breslau. Dividenden 1913–1926: 12, 8, 9, 12, 13, 12, 15, 22, 22, 200, 0, 0, 0, 0 %. C.-V.: 4 J. (K.). Direktion: Dir. M. Odenbach, Breslau; Dir. Dr. Schlösser, Berlin; Stellv. Fritz Schön- feld, Saarau. Aufsichtsrat: Vors.: Landesältester Major Victor von Websky auf Karlsdorf; Stellv. Bank-Dir, Dr. Felix Theusner, Breslau; Dr. Paul Helmuth von Kulmiz, Ida- u. Marienhütte; Rechtsanw. Dir. Dr. Rudolf Freund, Gleiwitz; Justizrat Ernst Ahlemann, Dir. Nathanael Zwingauer, Berlin; Gen.-Dir. Arwed Pistorius, Kattowitz; Dir. C. Müller, Dir. L. Kahl, Dir. Dr. Adolf Stauss, Berlin; Handelsger.-Rat Dir. Max Odenbach, Breslau. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kassen in Ida- u. Marienhütte u. Breslau; Breslau: Schles. Bankverein (Fil. der Deutschen Bank), Commerz- u. Privat-Bank; Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank. Sauerstoffwerk A.-G. in Liqu., Kaiserslautern, Pariserstr. 28. Gegründet: 12./9. 1923; eingetr. 28./9. 1923. Gründer s. Jahrg. 1925. Auf Grund einer Verständig. mit der I. G. Farbenindustrie A.-G. wurde die Ges. lt. G.-V. v. 29./6. 1926 mit Wirkung vom 1./7. 1926 aufgelöst. Liquidator: Dipl.-Ing. Wilhelm Drumm, Kaiserslautern. Zweck: Errichtung u. der Betrieb eines Sauerstoffwerkes. Kapital: M. 125 Mill. in 11 000 St.-Akt. zu M. 10 000, 1600 zu M. 5000 u. 2000 zu M. 1000, ferner 100 Nam.-Vorz.-Akt. zu M. 20 000 u. 100 desgl. zu M. 30 000. Die Vorz.-Akt. haben gleiches Div.-Recht wie St.-Akt., ferner 15fach. St.-Recht u. können ab 1940 in St.-Akt. um- gewandelt werden. Urspr. M. 32 Mill. in 2500 St.-Akt. zu M. 10 000. 1000 St.-Akt. zu M. 5000, 100 Vorz.-Akt. zu M. 20 000, übern. von den Gründern zu 200 %. Erhöht lt. G.-V. v. 26./10. 1923