4820 Chemische Industrie, Linoleum, Gummi, Asbest etc. Zweck: Vornahme aller Geschäfte u. Handlungen, welche direkt oder indirekt mit der trockenen Destillation des Holzes in Verbindung stehen, insbes. Herstellung u. Handel von Holzverkohlungsprodukten, sowie Präparation derselben für bestimmte Zwecke u. Fabrikat.- Zweige; ferner Herstellung von chem. Produkten und Handel in solchen. Entwicklung: Die Ges. ist als eine Art von Trust u. als Erwerbs-Ges. zugleich tätig; sie wurde gegründet, um nach dem Zusammenbruche der Kasseler Trebertrocknungs-Ges. durch Erwerb der lebensfähigen Tochterunternehm. derselben die Verhältnisse der Holzverkohlungs- industrie zu sanieren. So kaufte sie in Deutschland die Geschäftsanteile einer Reihe von Holzverkohl. u. chem. Fabriken, die bis zum J. 1919 als Tochterges. (G. m. b. H.) betrieben, später aber sämtlich in eigene Zweigniederlass. umgewandelt wurden, u. zwar Bruchhausen, Brilon-Wald, Hannover mit Münder, Hochspeyer, Bodenfelde, Amöneburg, Wildau, Frank- furt a. O., Schweinfurt, von welchen später die Betriebe in Hochspeyer und Amöneburg aufgelassen wurden. 1920/21 wurden die in Aue i. W. u. Schleiden i. Eifel belegenen Holz- verkohlungen der Chem. Werke „Marienglück“, Huckendick & Co., Köln-Lindenthal, über- nommen. Von diesen beiden Betrieben wird das Werk Schleiden i. Eifel in unveränd. Weise als Zweigniederlassung der Ges. fortgeführt. Beteiligungen: Die Ges. ist in erheblichem Masse beteiligt an der in der Tschecho- slowakei gelegenen Bantlin'sche Chemische Fabriken A.-G. in Perecin u. an der Union A.-G. für chem. Industrie in Prag, Werk Aussig. Sie besitzt auch Interessen in den übrigen Ländern der ehemaligen österr.-ungar. Monarchie, sowie in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Ges. ist ferner beteiligt an der Atlas A.-G. Chem. Fabrik in Mölkau b. Leipzig u. besitzt die Aktienmehrheit der Chem. Fabrik von J. E. Devrient A.-G. in Zwickau. Kapital: RM. 10 410 000 in 130 000 St.-Akt. zu RM. 80 u. 10 000 Vorz.-Akt. zu RM. 1. Urspr. M. 7 000 000. Erhöht bis 1911 auf M. 14 000 000. Nochmal. Erhöh. lt. G.-V. v. 4./7. 1913 um M. 4 000 000. Weitere Erhöh. um M. 27 000 000 lt. G.-V. v. 4./1. 1921 in 22 000 St.-Akt., wovon 18 000 Stück im Verh. 1: 1 den alten Aktion zu 115 % angeb. u. in 5000 dreistimmigen Nam.-Vorz.-Akt., mit Vorz.-Div. bis 7 % mit Nachbezugsrecht unter Ausschluss weiterer Gewinnbeteilig. Die Vorz.-Akt. wurden einem Kons. überlassen, bestehend aus Deutsche Gold- u. Silberscheideanstalt, der früheren Bank für Handel u. Ind und der ehemaligen Pfälzischen Bank. Sodann erhöht lt. G.-V. v. 9./5. 1922 um M. 45 000 000 in 40 000 St.-Akt. u. 5000 Nam.-Vorz-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1922, erstere übern. von einem Konsort. unter Führung der Darmstädter u. Nationalbank, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1:1 zu 315 %. Die Vorz.-Akt. sind den früher begeb. gleichber. Lt. G.-V. v. 1923 erhöht um M. 50 000 000 in 40 000 St.-Akt. u. 10 000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Gleichzeitig wurden die bisher. M. 10 000 Vorz.-Akt. in St.-Akt. umgewandelt. Lt. G.-V. v. 4./8. 1924 Umstell. von M. 140 000 000 auf RM. 10 410 000 in 520 000 St.-Akt. zu RM. 20 u. 10 000 Vorz.- Aktien zu RM. 1 (1 St.-Akt. zu M. 1000 = 4 neue zu RM. 20 u. M. 1000 Vorz.-Akt. = RM. 1). Durch Beschluss der G.-V. v. 4./7. 1925 wurde der Umstellungsbeschluss dahin geändert, dass von den St.-Aktien 1 Aktie zu M. 1000 nicht in 4 Aktien zu RM. 20, sondern in 1 Aktie zu RM. 80 umgewandelt wurde. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 10 St. in best. Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K.), event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 7 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R. (bei mehr als 6 Mitgliedern je 1 % mehr, höchstens 10 % (mind. jedoch RM. 1000 für das Mitgl. u. RM. 2000 für den Vors.), Rest nach G-V.-B. Bilanz am 31. Mürz 1927: Aktiva: Kassa, Bankguth. u. Wechsel 576 126, Debit.: Jochterges. 2 061 126, verschied. Debit. 3 074 825, Hyp.-Guth. 36 000, Vorrats-K. 3 630 476, Eff. 1 460 760, Werk Liesing 472 000, Patente 180 001, Versich.-Vorauszahl.-K. 1, Grundst.- u. Geb.-K. 3 447 865, Masch. u. Apparate-K. 2 990 688, (Avale 891 198). – Passiva: A.-K. 10 410 000, R.-F. 580 000, Kredit.: Bankschulden 789 399, Tochterges. 398 968, verschied.- Kredit. 3 222 514, Hyp. 177 269, Wohlf.-K. 70 000, Akzepte 218 602, (Avale 891 198), Amort.-K., Grundst. u. Geb. 191 380, Amort.-K., Masch. u. Apparate 604 981, Div. 6165, Gewinn 1 260 590. Sa. RM. 17 929 868. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 1 952 892, Abschr. 298 509, Gewinn 1 260 591 (davon: R.-F. 50 000, Vorz.-Div. 700, Abschr. 1 152 192, Vortrag 57 698). – Kredit: Gewinnvortrag per 1925/26 524 328, Gesamtgewinn 2 987 664. Sa. RM. 3 511 992. Kurs Ende 1914–1926: 268* –, 275, 408, 210, –, 670, 1000, 8500, 16.25, 9, 40.10, 73 %. Notiert in Frankf. a. M. Auch notiert in Wien. Dividenden 1912/13–1926/27: 15, 15, 11, 15, 17, 22, 5, 15 5, 15 $ 5, 20 – (Bonus) 5, 300, 0, 6, 0, 0 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. Adalbert Fischer, Stellv. Dr. Koloman Röoka. Prokuristen: Eugen Bauder, Fritz Schäffer, Georg Enssle, Konstantin Sartorius, Wilhelm Siegrist, Dr. phil. Julius Frölich, Geo Hubert, Dr. E. v. Retze. 3 Aufsichtsrat: (mind. 6) Vors. Dir. Dr. Ernst Busemann, Frankf. a. M.; Stellv. Bank-Dir. Dr. Paul Hammerschlag, Wien; Dir. Dr. Georg du Bois, Dir. Hans Schneider, Bank-Dir. Ludwig Deutsch, Frankf. a. M.; Dir. Emil Ehrlich, Budapest; Rechtsanw. Dr. Jos. Kranz, Dr. Hugo Fürth, Dr. Herm. Kahlenberg, Wien; Hugo Bantlin, Konstanz; Komm.-Rat Jos. 2