=― 3 5686 Banken und andere Geld-Institute. nicht gefährdet wird. Ausserhalb ihres eigentlichen Geschäftskreises kann der Bank vom Finanzministerium die Durchführ. besond. Finanzgeschäfte, vor allem auch die Finanzierung besonderer wirtschaftlicher oder finanztechnischer Staatsaufgaben übertragen werden; für einen der Bank hierbei entstehenden Verlust hat die Staatskasse der Bank gegenüber auf- zukommen. Ebenso kann der Bank vom Finanzministerium die Teilnahme an besonderen Kreditmassnahmen öffentlich-rechtlicher inländischer Körperschaften oder die Durchführung solcher Massnahmen genehmigt werden. Die Sächsische Staatsbank ist eine unter der obersten Leitung u. Aufsicht des Finanzministeriums stehende Staatsanstalt mit selbständ. Rechts- fähigkeit u. eigenem Vermögen. Der Staat leistet für die Verbindlichkeiten der Bank volle Gewähr. Zur Ausübung der Aufsicht bestellt das Finanzministerium einen Kommissar. Die Bank ist befreit von allen direkten u. indirekten Steuern u. Abgaben. – Entwicklung: Die 1862 gegründete Lotteriedarlehnskasse in Leipzig lieh die Einlagegelder der ersten vier Klassen der Staatslotterie, die erst in der fünften Klasse gebraucht wurden, als Darlehen gegen Lombardierung sicherer Wertp. aus. 1917 wurde die Lotteriedarlehnskasse ermächtigt, den Depositen-, Scheck-, Giro- u. Kontokorrentverkehr, das Wechsel-, Effekten-, Kommissions- u. Zinsscheingeschäft in ihren Geschäftskreis aufzunehmen, also im wesentlichen alle Bank- geschäfte. Die kameralistische Buchführung wurde durch die kaufmännische ersetzt. 1919 wurde der jetzige Präsident Degenhardt an ihre Spitze berufen u. der Name „Sächsische Staatsbank' angenommen. Am 1./10. 1920 Verlegung des Sitzes nach Dresden. Durch das Staatsbankges. v. 25./6. 1921 wurde die Staatsbank vom Staatshaushalt losgelöst u. eine juristische Person des öffentlichen Rechtes. –— Umsatz auf einer Seite des Hauptbuches 1924–1926 (Mill. RM.): 4253, 7991, 9379. – Ca. 540 Angestellte. – Beteiligungen: Städte- u. Staatsbank der Oberlausitz in Zittau K. a. A. u. andere lokale Bankinstitute. Kapital: RM. 10 000 000, wovon RM. 6 000 000 eingezahlt. Rücklagestock: RM. 915 000. Sonderrückl.: 3 000 000. Das Vermögen besteht aus dem Grundkapital u. den Rücklagen- Urspr. M. 30 000 000; erhöht 1921 auf M. 50 000 000. Umgestellt per 1./1. 1924 auf RM. 2 000 000. Lt. Ges. v. 4./7. 1924 auf RM. 10 000 000 erhöht, worauf Einzahl. nach Massgabe des a. o. Staats- Haushalts erfolgen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gewinn-Verteilung: Der Reingewinn fliesst nach Abzug des dem Rücklagestock zuzu- führenden Vierteils (Grenze ¾ des Grundkap.) u. der zu Abschr. zu verwendenden Beträge in die Staatskasse. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundkap. (nicht in Anspruch genommen) 5 000 000, Kassa 1 547 286, Sorten u. Zinsscheine 53 335 (zus. 1 600 622), Guth. bei Noten- u. Abrechn.- Banken 5 046 062, Wechsel u. unverzinsliche Schatzanweis. des Reiches u. der Länder 30 335 863, Nostroguth. bei Banken u. Bankfirmen 21 100 398, Reports u. Lombards gegen börsengäng. Wertp. 35 402 502, Vorschüsse auf Waren u. Warenverschiff. 1 142 359, eigene Wertp. 8 416 888, dauernde Beteil. 2 321 675, Debit. in Ifd. Rechn.: angeschlossene Banken 5 049 844, gedeckte Debit. 45 384 745, ungedeckte 6 824 483 (zus. 57 259 073), (Aval- u. Bürg- schaftsdebit. 6 895 989), Konsort.-Beteil. 3 057 333, Bankgeb. 2 150 000, Geschäftseinricht. 1, Immobil. 20 000. – Passiva: Grundkap. 10 000 000, Rücklagestock 915 000 (Rückl. 315 259), Sonderrückl. 3 000 000, Kredit.: Nostroverpflicht. 2 319 827, seitens der Kundschaft bei Dritten benutzte Kredite 2 180 394, Guth. deutscher Banken u. Bankfirmen 21 864 574, Einlagen auf provisionsfreier Rechn. (innerh. 7 Tagen fällig 47 304 575, darüber hinaus 59 299 119) 106 603 695, sonst. Kredit. (innerh. 7 Tagen fällig 13 949 777, darüber hinaus 9 992 582) 23 942 360, Akzepte 1 071 972, noch nicht eingelöste Schecks 9905, (zus. 1 081 877), Aval- u. Bürgschaftsverpflicht. 6 895 989, Zuweis. an die Landeshauptkasse 945 050. Sa. RM. 172 852 780. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. (Gehälter, Versich., Steuern u. sonst. Unk.) 2 229 051, Abschr. auf Bankgeb. 200 000, do. auf Einricht. 87 253, do. von Baukosten 222 294, Zuweis. an die Unterstütz.-Kasse der Sächs. Staatsbank 75 000, do. an den Unter- stützungs-Ausgleichs-F. 25 000, Reinge winn 1 260 310. – Kredit: Zs. u. Provis. 3 194 510, Wertp. u, Zinsscheine 361 870, Sorten u. Devisen 236 110, Konsortialgeschäfte u. dauernde Beteil. 226 236, Tresormiete, Aufbewahr.-Spesen u. Grundst.-Erträgnis 80 182. Sa. RM. 4 098 911. Direktorium: Präsid. Carl Degenhardt, Dresden; Staatsbank-Dir. Wilhelm Schaumburg, Leipzig; hierüber vom Direktorium der Thüringischen Staatsbank Staatsbankpräs. Geh. Finanzrat Prof. Dr. Jost, Weimar; Stellv.: Dir. Johannes Hertel, Dir. Richard Krumbholz, Dir. Dr. Herbert Müller, Dir. Ernst Siegert, Syndikus Oberreg.-Rat Dr. Ernst Vogel, Dresden. —– Leitende Dir. von Niederl.: Staatsbank-Dir. Wilh. Schaumburg, Leipzig; Staatsbank-Dir. Dr. Alfred Bleicher, Chemnitz; Staatsbank-Dir. Kurt Werrmann, Zwickau. — Leiter der Revis.-Abteil.: Dir. Robert Gehrke. Beirat: Vors. als Kommissar des Finanzministeriums Ministerialdir. Geh. Rat Dr. Hedrich; Stellv. Ministerialrat Geh. Finanzrat Dr. Lehmann; sonst. Mitgl.: Bankangestellter Erich Gorecki, Landtagsabg. Komm.-Rat Joh. Hofmann, Syndikus der Gewerbekammer Dr. Kluge, Dresden; Gen.-Dir. Dr. Krug, Lugau; Verlagsbuchhändler Julius Lücke, Leipzig; Ober- bürgermstr. Niedner, Bautzen; Fabrikbes. Paul Rothe, Kirchberg i. Sa.; Fabrikbes. Paul Rudolph, Waldorf; Dir. der Landwirtschaftskammer Hofrat Dr. Schöne, Dresden; Komm.- Rat Oscar Zöffel, Dresden; Landtagsabg. Paul Böttcher, Leipzig; Landtagsabg. Hans Geiser, Dresden. — Mitgl. des engeren Ausschusses: Landtagsabg. Komm.-Rat Johannes Hofmann, Dresden; Verlagsbuchhändler Julius Lücke, Leipzig; Komm.-Rat Oscar Zöffel; Stellv.: Syndikus Dr. Kluge, Hofrat Dr. Schöne, Landtagsabg. Hans Geiser, Dresden.