5916 Bergwerke, Hütten, Salinen, Erdöl-Industrie, Schachtbau. Torfverwertungs-Akt.-Ges. Polvitz in Liquid., Gardelegen. Gegründet: 8./9. 1923; eingetr. 16./11. 1923. Gründer u. Einbringungswerte s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1924/25. Lt. G.-V. v. 30./9. 1924 ist die Ges. aufgelöst u. damit in Liquidation getreten. Liquidatoren: Förster Otto Grunert, Kenzendorf; Ing. Max Kempka, Letzlingen. Zweck: Ausbeutung der Niederungsmoore auf Polvitz. Kapital: M. 300 Mill. in 300 000 Akt. zu M. 1000, 5000 u. 10 000, übern. von den Gründern zu pari. Direktion: Rittergutsbes. Wilhelm von Alvensleben, Polvitz (Kr. Gardelegen); Torf- werksbes. Alfred Neumann, Gardelegen. Aufsichtsrat: Hotelpächter Ferdinand Schellhase, Saatzüchter Curt Gebhardt, Agri- kulturchemiker Dr. Paul Rippert, Gutsbes. u. Hauptmann Fritz Wiegel, Uthmöden; Forst- meister Heinrich von Krosigk, Jävenitz; Kammerherr u. Rittergutsbes. Fried. Albert von Gossler, Zichtau. Rheinisch-Westfälische Stahb u. Walzwerke Akt.-Ges. in Gelsenkirchen i. Westf., Bochumer Str. 86. Hauptverwaltung: Düsseldorf, Breite Str. 29. Gegründet: 28./12. 1889; eingetr. 21./1. 1890. Übernommene Firmen W. Munscheid, Eisen- giesserei in Gelsenkirchen u. Munscheid & Co., Stahlwerke ebenda. Firma bis 19./11.1915: Gelsenkirchener Gussstahl- u. Eisenwerke vorm. Munscheid & Co. A.-G.: bis 2./12. 1926: Gelsenkirchener Gussstahl- u. Eisenwerke A.-G. Zweigniederl. in Hagen i. W. u. Düsseldorf; Verkaufsbüros in Berlin, Frankfurt a. M., Düsseldorf u. Dresden. Zweck: Herstellung u. Handel in Eisen- u. Stahlwaren, sowie Betrieb aller verwandten Industriezweige. Fabriziert werden hauptsächl. Stahlfagongussstücke aller Art, wie Walz- werks- und Maschinenteile, Dynamogehäuse etc., Presszylinder, Glühgefässe, Zahnräder, Schienenherzstücke etc., sowie Stahlräder, vollständ. Radsätze für Feld- u. Gruben- bahnen; mechanische Werkstätte, elektrische Licht- u. Kraftanlage. Das Martin- stahlwerk ist in der Lage, Stahlformguss bis zu einem Stückgewicht von ca. 50 000 kg herzustellen. Jährliche Leistungsfähigkeit: ca. 240 000 t Siemens-Martin- u. Elektrostahl. Besitztum: Der Grundstücksbesitz umfasst zurzeit ca. 355 000 qm, die bebaute FEläche annähernd 146 000 qm. Die Ges. besitzt je ein Werk in Gelsenkirchen (Gelsenkirchener Gussstahl- u. Eisenwerke), in Hagen i. W. (Hagener Gussstahlwerke), u. in Düsseldorf (Stahlwerk Krieger, Düsseldorf-Oberkassel), woselbst Siemens-Martin -Stahlgiessereien, mech. Werkstätten, Federstahlfabrikation, Edelstahlfabrikation, Walzenstrassen, Hammer- werke, Eisengiessereien usw. betrieben werden. Etwa 3100 Beamte u. Arb. 1914 Angliederung der Hagener Gussstahlwerke in Hagen i. W. 1916 Erwerb des Stahlwerks Krieger in Düsseldorf. Tochtergesellschaften: Annener Gussstahlwerk A.-G., Annen i. W. (Beteilig. 73.5 %); Vereinigte Press- u. Hammerwerke Dahlhausen-Bielefeld A.-G. mit dem Stahlwerk in Dahl- hausen a. Ruhr u. den Press- u. Ziehwerken in Brackwede bei Bielefeld (100 %); Fabrik für Eisenbahnbedarf Brenne, Hangarter & Co., A.-G., Haspe i. W. (Beteilig. 97 %). Sanierung: Die Gesellschaft hat im Laufe der Jahre 1924 u. 1925 für ihre Tochterges. erhebl. Betriebsmittel vorgelegt. Die Forder. waren bis Ende Jan. 1926 auf insges. RM. 12 300 000 angewachsen. Zur Entspannung der finanziellen Lage wurde mit der Gebr. Stumm G. m. b. H. ein Abkommen getroffen, wonach diese die Beteil. an der Deutschen Last-Automobilfabrik A.-G. in Ratingen u. an der Hephaestus-Werke A.-G. in Vohwinkel zugleich mit den Darlehnsforderungen, insgesamt RM. 9 800 000, übernimmt. Aus dieser Transaktion erhielt die Ges. einen Erlös von RM. 7 700 000. Zur Deckung des hierbei entstandenen Verlustes von RM. 2 100 000, ferner auch zur Deckung des Verlustes aus 1924/25 von RM. 3 800 000 (entstanden aus den Forder. an die beiden obengenannten Tochterges.) u. zur Vornahme von Abschr. beschloss die G.-V. v. 31./3. 1926 Kap.-Herabsetz. um RM. 7 500 000 (s. a. K.). Um dem Unternehmen eine gesunde finanzielle Grundlage zu geben, wurden lt. G.-V.-B. v. 2./12. 1926 weitere erhebliche Abschr. vorgenommep u. ferner neue beträchtliche Mittel zur Abdeckung der Verbindlichkeiten herangezogen (Sonderabschreibungen auf Geb., Masch., Öfen, Betriebseinricht., Eff. [Beteil. an Tochterges.) Darlehen an Tochterges., insges. RM. 7 021 010, Deckung des Verlustes per 31./7. 1926 RM. 1 301 183). Dieser Betrag wurde zunächst durch abermalige Zusammenleg. des herab- gesetzten A.-K. im Verh. von 3: 1 u. durch Auflös. des gesetzl. R.-F. gedeckt. Nach Abzug des hierdurch freiwerdenden Betrages von RM. 300 000 verblieben noch RM. 4 022 193. Zur Deckung dieses Betrages sowie zur Neubildung des gesetzl. R.-F. in Höhe von RM. 500 000 u. für eine Sonderrücklage von RM. 224 294 wurden seitens des Hauptgläubigers insges. RM. 4 746 488 aus seiner Forder. zur Verfüg. gestellt. Zur Beseitig. der noch verbleibenden Restschuld bei dem Hauptgläubiger in Höhe von RM. 5 000 000 wurde das A.-K. um RM. 5 000 000 auf RM. 6 500 000 erhöht. Von den neuen Aktien wurden RM. 3 500 000 von befreundeter Seite übernommen, während die restl. RM. 1 500 000 den alten Aktionären im Verh. von 1: 1 zum Bezuge angeboten wurden (s. a. Kap.). Kapital: RM. 6 500 000 in 6000 Akt. zu RM. 1000 u. 5000 Akt. zu RM. 100. Urspr. M. 2 100 000, erhöht bis 1916 auf M. 4 500 000. 1920 Erhöh. um M. 4 500 000, ferner um