Metall, Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 6129 ÖOberrheinische Metall-Industrie, Akt.-Ges., Kehl a. Rh. (In Konkurs.) Über das Vermögen der Ges. ist am 8./10. 1924 das Konkursverfahren eröffnet worden. Konkursverwalter: Bücherrevisor Zeitlinger in Kehl. Nach Abhaltung des Schlusstermins wurde das Konkursverfahren am 23./6. 1926 lt. Bekanntm. v. 6./7. 1920 aufgehoben. Amtl. Firmen-Löschung ist noch nicht bekanntgegeben. Letzte ausführl. Aufnahme s. Hdb. d. Dt A.-G. Jahrg. 1925. Dietrichsdorfer Werft Aktiengesellschaft in Liqu., Kiel. Gegründet: 4./5. 1889; eingetr. 19./6. 1889. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Werke der Firmen Gebrüder Howaldt. Masch.-Fabrik, Giesserei und Kesselschmiede, und Georg Howaldt, Kieler Schiffswerft. Die Fa. lautete bis 15./9. 1926: Howaldtswerke in Kiel. Die Ges. erlitt im Geschäftsjahr 1924/25 beim Bau von 5 Tankschiffen, die ihr von der Deutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellschaft zu Festpreisen in Auftrag gegeben worden waren, infolge der nicht nur ihr, sondern der ganzen Industrie periodisch auferlegten Lohn- steigerungen grosse Verluste. Die Erwartungen der Ges., dass sie auf Entgegenkommen bei den behördlichen Stellen rechnen durfte, wurden enttäuscht, so blieb ihr denn, um einen völligen Zusammenbruch des Unternehmens zu verhindern, nichts anderes übrig, als mit der Bestellerin der Neubauten eine Einigung über die Fertigstellung derselben zu treffen. Auf Grund dieser Einigung gewährte die D. A. P. G. die zur Fertigstellung ihrer Bauten über die vertraglichen Ratenzahlungen hinaus benötigten Beträge in Form eines langfristigen Darlehns. Einbegriffen sind dabei die zur Abdeckung ihrer gesamten Lieferantenschulden erforderlichen Beträge. Mit der Fertigstellung der Neubauten hörte aber die weitere Finan- zierung seitens der D. A. P. G. auf, und, da alle Versuche, Kredite zu erlangen, gescheitert sind, blieb kein anderer Ausweg, als die Ges. lt. G.-V.-B. v. 15./9. 1926 zu liquidieren. Lidquidator: Joh. Rix, Kiel-Neumühlen-Dietrichsdorf. Das gesamte A.-K. ist verloren. Die Warengläubiger werden durch die Einigung mit der D. A. P. G. (s. weiter oben) voll befriedigt. Mit den übrigen Gläubigern ist ein Abkommen getroffen, das eine ruhige Liquidation ermöglicht. Der Liquidator wurde zum Verkauf der Werftanlagen sowie der Aktien der Kleinbahn Kieler Hafenbahn A.-G. u. der Vorräte ermächtigt. Zweck: Betrieb einer Schiffswerft u. Maschinenfabrik, weiterhin die Errichtung von Unternehm., die mit diesen Betrieben in Beziehung stehen, und die Beteilig. an solchen. Die Grundstücke in Neumühlen-Dietrichsdorf umfassen ca. 62 ha Fläche mit ca. 2000 m Wasserfront. – Die Ges. ist beteiligt an der Kleinbahn Kieler Hafenbahn Akt.-Ges. in Neumühlen-Dietrichsdorf mit M. 284 000 Aktien. Kapital: RM. 6 300 000 in 21 000 Akt. zu RM. 300. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, erhöht 1896 um M. 1 000 000, 1899 um M. 1 000 000, 1900 um M. 1 000 000, 1909 Erhöh. durch Ausgabe von M. 3 000 000 in 1500 5 % Vorz.-Aktien à M., 2000 u. M. 500 000 Genusscheine. 1910 Sanierung der Ges., 1913 neuerliche Sanierung. Näheres darüber s. Jahrg. 1921/22 II. A.-K. danach von 1913–1916 M. 4 100 000 in 2400 St.-Akt. u. 1700 Vorz.-Akt. à M. 1000. 1916 Erhöhung des A.-K. um M. 2 900 000, durch Ausgabe von 2900 St.-Akt., auch wurde die Aukhebung der Vorzugsrechte der Vorz.-Akt. beschlossen gegen Gewährung eines erhöhten Bezugsrechts gegenüber den St.-Akt. derart, dass auf je eine Vorz.-Aktie eine neue Aktie u. auf je 3 St.-Akt. nur eine neue Aktie bezogen werden konnte, u. zwar in beiden Fällen zu 110 % angeboten. A.-K. somit 1916 u. 1917 M. 7 000 000 in 7000 gleichber. Aktien. Nochmals erhöht lt. G.-V. . 7./11. 1917 um M. 3 000 000 in 3000 Aktien, angeb. den alten Aktionären 5 2 zu 120 %. Die a. o. G.-V. v. 9/12. 1920 beschloss Kap.-Erhöh. um M. 11 000 000, übern. von einem Konsort. M. 10 000 000 zu 145 %, angeb. den alten Aktion. zu 150 %. Die restlichen M. 1.000 000 übernahm die Firma Brown, Boveri & Co. in Baden (Schweiz) zu ebenfalls 150 %. ILt. G.-V. v. 17./2. 1925 Umstell. von M. 21 Mill. auf RM. 6 300 000 in 21 000 Akt, zu RM. 300. Hyp.-Anleihen: 1.) 4½ % Anleihe von 1899: M. 2 500 000 in Stücke zu M. 1000. Zs. 2./1., 1./7. Am 2./1. 1926 wurden RM. 3 abzügl. Kapitalertragssteuer auf ein Stück zu M. 1000 gezahlt. 2.) 4½ % Anleihe von 1903: M. 1 500 000 in Stücke zu M. 1000. Zs. 2./1., 1./7. Am 2./1. 1926 wurden RM 3 abxügl. Kapitalertragssteuer auf ein Stück zu M. 1000 gezahlt. Zwecks Barablös. wurden beide Anleihen zum 1./4. 1927 gekündigt. Ablös.-Betrag für je M. 1000 = RM. 135.52 (Anl. v. 1899) bzw. 136.85 (Anl. v. 1903). Der Ablös.-Betrag wurde später infolge Anderung des Zwischenzinses auf RM. 140.94 (Anl. v. 1899) u. RM. 142.32 (Anl. v. 1903) erhöht. Barablös. der Altbes.-Genussrechte mit RM. 5 für je M. 1000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. bes. Res., vom verbleib. Gewinn 4 % Div. an die Aktionäre. Von dem verbleibenden Betrag erhält der A.-R. ausser der ihm zusteh. festen Vergütung 10 % als Tant. Der Rest wird zur Zahlung einer Superdiv. verwendet, sofern nicht die G.-V. abweichend beschliesst. „ Bilanz am 30. Sept. 1925: Aktiva: Grundst. 1 580 888, Wohngeb. 1 228 890, Werksanl. 4 825 559, Schutzrechte 1, Rohstoffe u halbf. Waren 9 867 457, Wertp. 288 582, Debit. 3 441 860, Kasse 5476, Verlust 6 374 214 (Bürgsch. 30 000). – Passiva: A.-K. 6 300 000, R.-F. 706 119. Beamten- u. Arb.-Fürsorgekasse 95 846, Hyp. 93 511, Kredit. 2 673 935, Akzepte 5 980 598, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1927, 384