6338 Industrie der Steine und Erden. Kapital: RM. 50 000 in 50 Aktien zu RM. 1000, Urspr. M. 60 Mill. in 60 000 Aktien zu M. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Die G.-V. v. 6./2. 1925 beschloss Umstell. von M. 60 Mill. auf RM. 50 000 in 50 Aktien zu RM. 1000. Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Kassa 761, Postscheck 1592, Wertp. 6110, Mobil. 2, Formen 1, Debit. 29 662, Warenvorräte 38 500. – Passiva: A.-K. 50 000, Kredit. 25 599, Steuer 1030. Sa. RM. 76 629. Dividenden 1924–1926: ? %. Aufsichtsrat: Namen der A.-R.-Mitgl. trotz Ersuchens nicht zu erlangen. Chamotte-Werke Akt.-Ges. in Fraulautern (Saargebiet). Gegründet: 5./1. 1920; eingetr. 3./2. 1920. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Sitz der Ges. bis 20./2. 1923 in Saarbrücken. Fa. bis 31./12. 1924: Dampfziegelei Fraulautern A.-G. Zweck: Betrieb einer Chamottefabrik u. aller damit verbundenen Geschäfte. Kapital: Fr. 5000 in 5 Akt. zu Fr. 1000. Urspr. M. 5000 in 5 Akt. zu M. 1000; übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 31./12. 1924 Umstell. auf Fr. 719.50 u. Erhöh. aus dem bei der Aufstell. der Frankenbilanz sich ergebenden Überschuss auf Fr. 5000 in 5 Akt. zu Fr. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im März. Bilanz am 31. Dez. 1924: Aktiva: Immobil. 42 140, Masch. u. Anl. 51 337, Debit. 22 546, Waren u. Vorräte 75 000, Verlust 4346. – Passiva: A.-K. 5000, Bankschulden 94 255, Kredit. 27 085, Darlehen 69 029. Sa. Fr. 195 369. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Aufwand 40 258, Kohlenverbrauch 25 270, Löhne u. Gehälter 83 197, Ton 113 164, Unk. 47 343, Abschr. 6564, Gewinn 21 553. – Kre dit: Brutto- gewinn 163 450, Darlehnsnachlass 173 899. Sa. Fr. 337 349. Dividenden 1920–1924: 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Otto Ranker, Neunkirchen. Aufsichtsrat: Prof. Peter Ranker, Margarethe Ranker, Neunkirchen; W. H. Ranker, Mittel-Bexbach. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Porzellanfabrik Fraureuth Act.-Ges. in Fraureuth, Reuss, ältere Linie. (In Konkurs.) Gen.-Direktion: Berlin SW 68, Ritterstr. 72. Über das Vermögen der Ges. wurde am 28./6. 1926 der Konkurs eröffnet. Konkurs- verwalter: Rechtsanw. Leisewitz, Greiz, Zentastr. 10. üÜber die Gründe, die zum Konkurse des Unternehmens führten, wurden in der G.-V. v. 10./7. 1926 folgende Mitteilungen gemacht: Im Laufe des Jahres 1925 zogen sich sämtl. Grossbanken, zuletzt die Disconto-Ges. aus der Verwalt. zurück. So mussten die damaligen Bankverpflicht. abgedeckt werden, u. es gelang, nur ein Darlehen von RM. 425 000 der Reichs.- versicherungsanstalt gegen Eintrag. einer erststelligen Hyp. zu erhalten. Wegen rückständ. Steuern liess das Reichsfinanzmmisterium eine Sicher.-Hyp. von RM. 400 000 eintragen. Mit dem Reichsfinanzministerium wurden langwierige Verhandl. zwecks Milderung der Steuer- schulden geführt, die aber zu keinem Ergebnis führten. Weil die flüssigen Mittel fehlten, wurde im Mai 1925 die Tunnelfabrik in Fraureuth stillgelegt. Im Oktober 1925 wurden Kreditverhandl. mit den Grossbanken u. auch mit dem Auslande ohne Erfolg geführt. Die Verwalt. versuchte daher, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, von den Behörden staatliche Unterstütz. zu erhalten, insofern als rund 500 Arb. u. Angestellte beschäftigt waren. Die Thüring. Staatsbank wollte zunächst RM. 1 Mill. als erste Hyp. geben unter der Beding., dass das andere Geld aufgebracht würde. Als es dem A.-R. gelungen war, RM. 800 000 zu beschaffen, lehnte plötzlich die Thüring. Staatsbank ab. Als dann nach Verhäng. der Ge: schäftsaufsicht das Finanzamt Greiz für Steuerschulden Waren im Werte von RM. 175 000 pfändete u. festlegte, war es nicht mehr möglich, den Betrieb aufrechtzuerhalten, u. der Konkurs war unvermeidlich. Nach einem Status betragen die Aktiven RM. 1 825 000, die Passiven über RM. 3 Mill. Unter den Verbindlichkeiten befinden sich bevorrechtigte Forder. in Höhe von ca. RM. 2 250 000. Ende Oktober 1926 hat der Konkursverwalter im Ein- verständnis mit dem Finanzamt, dem Kreisamt u. der Gemeinde sich dazu bereit erklärt, dass aus den verwerteten Pfandsummen RM. 45 000 zur Auszahl. an die sich in grösster Not befindl. Lohngläubiger freigegeben werden. Durch die Abschlagzahl. werden erst 50 % der als bevorrechtigt anerkannten Forder. der Angest. u. Arb. abgegolten. Bei der Zwangs- versteigerung, die Ende Juni stattfand, ist die gesamte Fabrik nebst geringen Vorräten für RM. 710 000 von der Gruppe Maliniak in Berlin ersteigert worden. Diese Gruppe war Mehrheitsbesitzer u. Hauptgläubiger der Ges. Damit fällt der grösste Teil der Forder. aus. Doch hofft man, dass bei der Schlussverteilung die Arbeiterforderungen, die etwa 75 % des- Forderungsbestandes ausmachen, in gewissem Umfange befriedigt werden können, Über Rückzahlung der Teilschuldverschreibungen von 1920 u. 1921 auf Grund der Zwangs- versteigerung s. unter Hyp.-Anleihe. – Näheres über die Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahr- gang 1926.