Industrie der Steine und Erden. 6351 Fusion: Die G.-V. v. 5./7. 1927 beschloss Aufhebung des mit der Porzellanfabrik H. Schomburg & Söhne Akt.-Ges. bestehenden Interessengemeinschaftsvertrags (Näheres s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1926); ferner Abschluss von Fusionsverträgen mit der H. Schom- burg & Söhne Akt.-Ges. in Margarethenhütte b. Grossdubrau, der Porzellanfabrik Schön- wald in Schönwald (Oberfranken), der Porzellanfabrik E. & A. Müller Akt.-Ges. in Schön- wald (Oberfranken), nach welchen das Vermögen dieser Gesellschaften als Ganzes mit Aktiven u. Passiven unter Ausschluss der Liqu. auf die Porzellanfabrik Kahla übergeht gegen Gewähr. von mit Div.-Ber. ab 1./1. 1927 ausgestatteten Aktien der übernehmenden Ges. Umtauschverhältnis: RM. 400 Kahla Aktien mit Div. ab 1./1. 1927 (4 Akt. zu 100) für RM. 300 (5 Akt. zu 60) Schomburg Aktien mit Div. 1926; RM. 500 Kahla Aktien mit Div. ab 1./1. 1927 (5 Akt. zu 100) für RM. 500 (1 Akt. zu 500) E. u. A. Müller Aktien mit Div. 1926/27; RM. 100 Kahla Aktien mit Div. ab 1./1. 1927 (1 Akt. zu 100) für RM. 200 (1 Akt. zu 200) Schönwald Aktien mit Div. 1926. Besitztum: Die Ges. besitzt folgende Fabrikanlagen: 1. Die Hauptfabrik in Kahla: Sie umfasst die ältere Stammfabrik mit 8 Öfen nebst 2 Wohnhäusern, die Fabrik Wiesen- mühle mit 8 OÖOfen und grossen Malerei- und Lagergebäuden, die Fabrik am Bahnhof mit 11 Ofen, die Fabrik Jenaer Landstr. mit 5 Öfen, eine Massenmühle an der Saale mit ca. 240 PS. Ausserdem sind vorhanden: Porzellansandgruben u. Verwaltungsgebäude sowie ein Elektrizitätswerk in Jägersdorf mit ca. 300 PS, ferner in Kahla 4 Arb.-Wohnhäuser mit Hintergebäuden, 5 weitere Wohnhäuser, eine Badeanstalt u. ein Kinderheim mit Garten. 2. Die Fabrik in Hermsdorf-Klosterlausnitz: Sie besteht aus einem Hauptgebäude mit 21 Brennöfen u. sehr ausgedehnten Nebenanlagen, darunter modern eingerichtete Hoch- spbannungsprüffelder, mechanische physikalische Laboratorien, ausserdem einer grossen neuzeitlichen Kraftanlage. An Werkswohnungen sind 17 Häuser für Beamte mit 48 Woh- nungen, 15 Häuser für Arbeiter mit 51 Wohnungen vorhanden. 3. Die Fabrik in Zwickau: Diese besteht aus einem Fabrikgebäude mit 6 Brennöfen, nebst grossen Malerei- u. Lager- gebäuden, sowie Massenmühle. Ferner sind vorhanden ein Direktionswohnhaus sowie zwei Beamten- u. Arbeiterhäuser mit je 5 Wohnungen. 4. Die Fabrik in Freiberg i. Sa.: Ausser einem Fabrikgebäude mit 14 Brennöfen, einem Prüf- u. Versuchsfeld, Kittereigebäude, Tunnelofen- u. Generatorgasanlage besitzt die Ges. ein grosses keramisches Laboratorium u. eine moderne Maschinenhalle, ein neues Verwaltungsgebäude, ein Direktorwohnhaus, ein Beamtenwohnhaus für 3 Familien (altes Ver walt.-Gebäude), ein Portier- u. Beamten- wohnhaus für 6 Familien, eine Siedelung für 21 Familien sowie 4 durch Kauf erworbene Häuser für 17 Familien. Weiter werden folgende Neubauten zur Zeit ausgeführt: 1 Be- amtenwohnhaus für 6 Familien, 1 Arbeitersiedelung für 21 Familien u. 1 Malereigebäude. 5. Die Fabrik in Margarethenhütte der ehem. Schomburg & Söhne A.-G.: Zu dieser gehören rd. 358 000 qm Land, auf dem die Fabrik- u. Ver walt.-Gebäude errichtet sind u. Ton- u. Kaolinlager mit einer Mächtigkeit von 7.5–10 m sich befinden. Zu der Fabrik gehören ferner Prüfstationen, auf welchen Isolatoren unter hoher Spannung bis zu 500 000 Volt geprüft werden. 6. Die Fabrik in Schönwald der ehem. Porzellanfabrik Schönwald A.-G.: Zu dieser gehören: 13 Brennöfen, die 582 cbm Inhalt haben, u. 2 Fürbringermuffeln. Eine alte u. eine neue Massemühle, die mit allen modernen techn. Einricht. ausgestattet wurde. Ausserdem sind 2 Direktionswohnhäuser, 2 Beamten- u. 17 Arbeiterwohnhäuser vorhanden. 7. Die Fabrik in Arzberg der ehem. Porzellanfabrik Schönwald A.-G.: Diese besitzt 11 Brenn- öfen, die 620 cebm Inhalt haben, 2 Fürbringermuffeln u. 1 Massemühle, 2 Direktions- wohnhäuser u. 3 Arbeiterwohnhäuser. 8. Die Fabrik in Rosslau der ehem. Porzellanfabrik H. Schomburg & Söhne A.-G.: Zu dieser gehören Fabrikgeb. mit 7 Brennöfen u. 2 Muschel- öfen, 1 Beamten- u. 1 Arbeiterwohnhaus. Grundbesitz in Rosslau 12 213 qm. 9. Die Ges. besitzt ferner 2 Fabriken der ehem. Porzellanfabrik E. & A. Müller A.-G. in Schönwald mit zus. 13 Brennöfen. 10. In Schmiedeberg i. Schles. besitzt die Ges. ein Grundstück von 4½ ha. – Der Gesamtgrundbesitz der Ges. beträgt 157.85 ha. Angestellte u. Arbeiter: 6720. Beteiligungen: Um die Versorg. der Werke mit Kaolin sicherzustellen, erwarb die Ges. sämtl. Anteile der Kemmlitzer Kaolinwerke vorm. F. Max Wolf G. m. b. H. in Kemmlitz; ferner ist die Ges. beteiligt an der „Keramos“ Verlagsanstalt A.-G. in Bamberg, an der Tonwarenfabrik Schwapdorf A.-G., an der Hermsdorf-Schomburg-Isolatoren G. m. b. H., an der Schwarz- burger Papierzellstofffabrik vorm. Richard Wolff A.-G. in Schwarza (ausser Betrieb) u. an der Porzellanfabrik Josef Schachtel A.-G., Sophienau. Die Ges. gehört dem Verband deutscher Porzellanfabriken zur Wahrung keramischer Interessen, G. m. b. H., in Berlin an u. ist Mitgl. der Ver. Porzellan-Isolatoren-Werke in Berlin. Kapital: RM. 9 093 000 in 90 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 3000 Vorz.-Akt. zu RM. 31. Die Vorz.- Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % (Max.) mit Nachzahlungspflicht u. im Falle der Liqu. der Ges. auf eine vorzugsweise Befriedig. zu 112 % ihres Nennwerts; sie können auch zu 110 % getilgt werden. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1890 um M. 300 000, 1896 um M. 200 000, 1900 um M. 600 000, 1904 um M. 900 000, 1909 um M. 600 000, 1912 um M- 400 000, 1920 um M. 5 000 000. Weitere Erhöh. 1921 um M. 7 000 000 in 6 % Vorz.-Akt. Diese Vorz.-Akt. sind lt. G.-V. v. 24 /3. 1922 in St.-Akt. umgewandelt worden. Gleichzeitig Kap.-Erhöh. um M. 7 000 000 in St.-Akt. u. 3000 Stück 6 % Vorz.-Akt. Lt. G.-V. v. 23./5. 1922 erhöht um M. 15 000 000 in 12 000 St.-Akt. u. 3000 Vorz.-Akt. zu M. 1000, bei gleichzeitiger Umwandl. der älteren Vorz.-Akt. in St.-Akt.