4 6450 Textil- und Bekleidungs-Industrie. Dividenden 1922/23–1924/25.. 200, 0, 0 %. Vorz.-Akt.: 5, 0, 0 %. Direktion. Karl Heidenreich. Aufsichtsrat. Vors. Oberst a. D. Hans Melchers, Bischleben; Privatier Leonhard Heiden- reich, Erfurt; Privatmann Bruno Hamann, Bank-Dir. Martin, Bank-Dir. Dr. Gild, Erfurt; Max Cuno Jacobs, Bischleben. Strick- u. Wirkwarenfabrik Sodann & Walter, Akt.-Ges. in Erfurt, Blumenthalstr. 6. Über das Vermögen der Ges. wurde am 15./3. 1926 das Konkursverfahren eröffnet. Verwalter war Kaufmann Dir. Erich Baumgart in Erfurt, Landgrafenstr. 1. Das Verfahren ist Sept. 1926 durch Zwangsvergleich aufgehoben worden. Lt. G.-V. v. 19./3. 1927 ist die Fortsetzung der Ges. beschlossen worden. Gegründet: 20./9. 1923 mit Wirk. ab 15./8. 1923; eingetr. 11./3. 1924. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Zweck: Herstell. u. kaufmänn. Verwert. von Strick- u. Wirkwaren jeder Art, Uber- nahme u. Fortführ. des unter der Firma Sodann & Walter, Strick- u. Wirkwarenfabrik zu Erfurt betriebenen Unternehmens. Kapital: RM. 50 000 in 2500 Aktien zu RM. 20. Urspr. M. 50 Mill in 4000 Aktien zu M. 10 000 u. 10 000 Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 200 000 %, soweit nicht durch Sacheinlagen gedeckt. Die Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 21./12. 1925 auf RM. 50 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Goldmark-Bilanz am 1. Jan. 1924: Aktiva: Waren 24 500, Masch. 23 400, Utens. 4200, Postscheck 744, Kassa 1303, Debit. 9948, Devis. 172. – Passiva: A.-K. 50 000, Kredit. 8154, Bank 3144, Interims-K. 534, Delkr. 2436. Sa. GM. 64 268. Dividende 1924: 0 %. Direktion: Kaufm. Bruno Hagedorn, Erfurt. Aufsichtsrat: Vors. Kaufm. Erich Gramatke; Stellv. Handelsgerichtsrat Paul Rohkrämer, Frau Edith Gramatke geb. Rohkrämer, Erfurt. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg Akt.-Ges., Erlangen. (Börsenname: Erlangen-Bamberg Baumwollindustrie.) Gegründet: 4./5. 1880. Die Ges. ist hervorgeg. aus der Konkursmasse Carl Schwarz u. firmierte bis März 1899 „Spinnerei u. Weberei Erlangen“. Firma lautete dann bis 12./4. 1927: Baumwollspinnerei Erlangen. Entwicklung: Im April 1913 ist die Baumwollspinnerei Wangen im Allgäu in den Besitz der Ges. übergegangen u. im August 1923 wurde mit der Oberfränkischen Textilwerk-A.-G. in Schwarzenbach a. Wald ein langfristiger Rechtsvertrag abgeschlossen. In der G.-V. v. 12./4. 1927 wurde der Fusionsvertrag mit der Mech. Baumwoll-Spinnerei u. Weberei Bamberg genehmigt, desgl. fand auch der Fusionsvertrag mit der Oberfränkischen Textilwerk A.-G. Schwarzenbach a. W. die Zustimm. der G.V. Die aus den beiden Fusionen sich ergebende Kap.-Erhöh. um RM. 5 430 000 auf RM. 12 000 000 durch Ausgabe neuer Aktien wurde gleichfalls beschlossen. Von dem zur Verf. stehenden Betrag wurden RM. 3 770 000 zum Erwerb des Bamberger Werkes u. RM. 1 000 000 zum Erwerb des Oberfränkischen Textil- werkes verwendet (s. a. Kap.). Die nunmehr vereinigten Werke erhielten die Firma „Baumwoll-Industrie Erlangen-Bamberg“ mit dem Sitz in Erlangen. Zweck: Betrieb sämtl. in die Textilindustrie einschlag. Gewerbe. Besitztum: Der Gesamtgrundbesitz der Ges. umfasst 148 ha 21 a, davon in Erlangen u. Bruck 15 ha 76 a (bebaut 10 ha 50 a), in Wangen u. Sigmans 43 ha 91 a (bebaut 7 ha 19 a), in Bamberg u. Gaustadt 68 ha 96 a (bebaut 16 ha 34 a), in Schwarzenbach u. Döbra 19 ha 58 a (bebaut 3 ha 52 a). – Die Betriebe befinden sich in Erlangen (Spinnerei, Zwirnerei u. Weberei), iu Bamberg-Gaustadt (Spinnerei u. Weberei), in Zeil bei Bamberg (Weberei), in Wangen i. Allg. (Spinnerei, Weberei u. Austüstungsanstalt) u. in Schwarzenbach a. Wald (Weberei; früher in Fa. Oberfränkische Textilwerke A.-G.). An Baulichkeiten sind vorhanden: In Erlangen: Die Fabrikgeb., bestehend aus einem vierstöckigen Hauptbau u. vier Shedbauten mit zus. etwa 14 000 dam Grunafläche, die Dampfkesselanlage mit elektr. Zentralschaltanlage sowie die erfordert. Nebengebäude; in Bamberg: Die Spinnereianlage, bestehend aus einem fünfstöckigen Hochbau u. einem Shedbau, die Weberei, bestehend aus einem vierstöckigen Geb. u. einem Shedbau mit zus. etwa 28 000 qm Grundfläche, dem Turbinenhaus, der Dampfkrafterzeugungsanlage mit elektr. Lichtzentrale sowie die erforderl. Nebengebäude; in Zeil: Die Webereianlage, bestehend aus einem Shedbau von 5800 qm Grundfläche u. Nebengebäuden; in Wangen i. Allgäu: Die Spinnereianlage, bestehend aus je einem fünf-, drei- u. zweistöckigen Geb. mit insges. etwa 6500 qm Grundfläche, die Webereianlage, bestehend aus einem Shedbau von etwa 6500 qm, Turbinenhaus, Dampfkesselanlage u. Nebengeb., die Ausrüstungsanstalt, bestehend aus zwei zweistöckigen Bauten mit insges. etwa 4000 am Grundfläche, Turbinen- u. Dampf- erzeugungsanlage nebst Nebengebäuden; in Schwarzenbach a. Wald: Die Webereianlage, bestehend aus einem dreistöckigen Hochbau u. einem Shedbau mit zus. etwa 12 000 qm Grundfläche, Dampfkesselanlage u. Nebengebäuden. –— Neben 128 Beamten- u. Werkswohn- häusern mit etwa 600 Wohnungen bestehen in Erlangen, Bamberg u. Wangen grössere Arb.-Wohlf.-Einricht., darunter drei Kinder- u. Säuglingsheime, ein Mädchenheim, ein