18 Banken und andere Geld-Institute. Die Bank für Handel u. Industrie ist am 2./4. 1853 in Darmstadt gegründet worden. Die Berliner Niederlassung besteht seit 1871. Im Laufe ihrer weiteren Entwicklung über- nahm die Bank im Jahre 1902 die Bank für Süddeutschland in Darmstadt, 1905 das Bank- haus Robert Warschauer & Co., Berlin, 1910 die Bayerische Bank für Handel u. Industrie, München, u. 1912 die Breslauer Discontobank, Breslau, deren Berliner Niederlassung schon vorher im Jahre 1902 übernommen worden war. Die Nationalbank für Deutschland ist am 23./5. 1881 als Aktiengesellschaft in Berlin gegründet worden. Nachdem sie im Jahre 1897 das Bankhaus J. Landau, Berlin, u. 1908 das Bankhaus Born & Busse, Berlin, übernommen hatte, vereinigte sie sich im Jahre 1920 durch Fusion mit der im Jahre 1871 gegründeten Deutschen Nationalbank, Bremen, die sich ihrerseits im Jahre 1906 mit der 1898 gegründeten Nordwestdeutschen Bank, Bremer- haven, fusioniert hatte. Die Fusion mit der Deutschen Nationalbank erfolgte in der Weise, dass die Nationalbank für Deutschland, Berlin, von der bereits in der juristischen Form einerf Kommanditgesellschaft auf Aktien bestehenden Deutschen Nationalbank, Bremen, übern. wurde, wobei gleichzeitig die Firma in Nationalbank für Deutschland, Kommandit- gesellschaft auf Aktien abgeändert u. der Hauptsitz des Unternehmens nach Berlin verlegt wurde. Von dieser neuen Firma wurde des weiteren im Jahre 1920 die Holsten-Bank, Neumünster, u. das Bankhaus Bernhard Caspar, Hannover, übernommen. Durch G.-V.-B. v. 26./11. 1921 wurde der Abschluss eines Gemeinschaftsvertrages zwischen der Bank für Handel u. Industrie u. der Nationalbank für Deutschland auf die Dauer von 99 Jahren mit Rück wirk. ab 1./1. 1921 beschlossen. In Verbind. hiermit erhöhte die Bank für Handel u. Industrie ihr A.-K. um M. 130 000 000 auf M. 350 000 000, die Nationalbank für Deutschland um M. 100 000 000 auf M. 250 000 000. Die G.-V. v. 17./7. 1922 genehmigte den Verschmelzungsvertrag, lt. welchem das Vermögen der Bank für Handel u. Industrie als Ganzes auf die Nationalbank für Deutschland überging, die ihre Firma in Darmstädter u. Nationalbank Kommanditgesellschaft auf Aktien abänderte. Die Aktionäre der Darmstädter Bank erhielten im Austausch für je M. 1000 Darmstädter-Bank-Aktien eine Nationalbank- Aktie von M. 1000 u. für je 7 Darmstädter-Bank-Aktien im Nennwert von je l. 250 je 3 Aktien der Nationalbank für Deutschland im Nennwert von je M. 1000. Die National- bank für Deutschland erhöhte ihr Kapital zur Durchführ. der Fusion um M. 300 000 000 auf M. 600 000 000, wobei sie die aus einer vorhergehenden Kapitalserhöh. herrührenden, bisher im Besitz der Bank für Handel u. Industrie befindlichen M. 50 000 000 ihrer Aktien zur Ausreichung an die Darmstädter-Bank-Aktionäre ver wendete. 1923 erwarb das fusionierte Institut eine Beteilig. an der Danziger Bank für Handel u. Gewerbe. Im Jahre 1924 beteiligte die Bank sich führend an der Gründ. der Internationalen Bank te Amsterdam. Zweck: Betrieb von Bank- u. Handelsgeschäften. Von den während der Inflations- zeit geschaffenen Niederlass. sind eine grössere Anzahl inzwischen aufgelöst. Die Bank unterhielt Anfang 1928 3 Hauptniederlass., 109 Niederlass., 46 auswärtige Depositenkassen u. 51 Depositenkassen in Berlin. Die Bank besitzt zurzeit 143 eigene Grundstücke und Gebäude, von denen 115 reinen Bankzwecken dienen, während die restl. 28 anderen Zwecken nutzbar gemacht sind. Zahl der Angestellten Ende 1927: 7241. Dauernde Beteiligungen: Die Darmstädter und Nationalbank ist an folg. Bankgeschäften beteiligt: Hagen & Co., Berlin; Gebr. Hammerstein, Essen-Berlin; Otto Hirsch & Co., Frank- furt a. M.; Schwarz, Goldschmidt & Co., Berlin; Deutsch-Südamerikanische Bank, Deutsche Orientbank, Berlin, Merkurbank in Wien, Danziger Bank für Handel u. Gewerbe in Danzig u. an der 1924 gegründeten Internationalen Bank te Amsterdam. Kapital: RM. 60 Mill. in 50 000 Inh.-St.-Akt. zu RM. 120 u. 540 000 Inh.-St.-Akt. zu RM. 100. Vorkriegskapital: Nationalbank für Deutschl.: M. 90 000 000; Bank für Handel u. Ind.: M. 160 000 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je RM. 20 Aktien-Kap. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 10 des A.-K., event. besond. Rückl., dann 4 % Div., 20 % Tant. an pers. haft. Ges., Tant. an den A.-R. in Höhe des zehnten Teils- der an die Aktion. über 6 % hinaus verteilten Dividende (ausserdem feste Vergütung von 2 % des A.-K.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Kasse, fremde Geldsorten, Kupons u. Guth. bei Noten- u. Abrechn.- (Clearing-) Banken 65 267 783, Wechsel u. unverzinsl. Schatzanweis. 427 710 409, Nostroguth. bei Banken u. Bankfirmen 217 656 628, Reports u. Lombards gegen börsengängige Wertp. 109 607 231, Vorschüsse auf Waren u. Warenverschiff. 130 687 335, eig. Wertp.: Anleihen u. verzinsl. Schatzanweis. des Reichs u. der Länder 1 884 118, sonstige bei der Reichsbank u. and. Zentralnotenbanken beleihbare Wertp. 3 575 608, sonst. börsen: gängige Wertp. 15 426 280, sonst. Wertp. 2 328 774, Konsortialbeteilig. 23 941 556, dauernde Beteilig. bei and. Banken u. Bankfirmen 21 491 676, Debit. in Ifd. Rechnung: gedeckte 564 176 645, ungedeckte 163 218 624, (Aval- u. Bürgsch.-Debit. 74 756 419, Bankgeb. 25 000 000. –Passiva: A.-K. 60 000 000, allg. Res. 40 000 000, besond. do. 10 000 000, Kredit.: Nostro- verpflicht. 670 500, seitens der Kundschaft bei Dritten benutzte Kredite 109 162 146, Guth. deutscher Banken u. Bankfirmen 220 575 389, Einlagen auf provisionsfreier Rechnung * =