Banken und andere Geld-Institute. 923 Direktion: Landgerichtsrat a. D. Justizrat Armin Baltzer, Armin Loos; Stellv. F. Pallmann. Aufsichtsrat: (5–15) Vors. Bank-Dir. Konsul Max Keimer, 1. Stellv. Bank-Dir. Dr. Victor von Klemperer, Dresden; 2. Stellv. Bank-Dir. Georg Priem, Geh. Justizrat Dr. Felix Bondi, Geh. Rat Dr. Dehne, Dresden; Komm.-Rat Georg Haberland, Berlin; Staatsminister Dr. Fritz Kaiser, Dresden; Handelsgerichtsrat Bankier Paul Georgi, Mylau; Bankier Dr. Heinrich Arnhold, Bank-Dir. Stadtrat Dr. Krüger, Dir. Walther Zehl, Dresden. Zahlstellen: Dresden: Eigene Kasse, Sächsische Bank, Dresdner Bank, Gebr. Arnhold, Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Deutsche Bank; Leipzig: Sächs. Bank, Dresdner Bank, Allg. Credit-Anstalt, H. C. Plaut; Berlin: Dresdner Bank, Gebr. Arnhold; Frankf. a. M.: Dresdner Bank; München: Dresdner Bank; Augsburg: Dresdner Bank; Bremen: Dresdner Bank; Breslau: Dresdner Bank; Köln: Dresdner Bank; Düsseldorf: Dresdner Bank; Hamburg: Dresdner Bank; Hannover: Dresdner Bank; Mannheim: Dresdner Bank; Nürnberg: Dresdner Bank; Stuttgart: Dresdner Bank; ferner bei den weiteren Niederlass. der Sächs. Bank, Dresdner Bank, Allg. Dt. Credit-Anst. Sächsische Staatsbank, Dresden-A., Seestrasse 18. Gegründet: 1862 als Lotteriedarlehnskasse in Leipzig, die 1919 den Namen „Sächsische Staatsbank' annahm. Voöllige Reorganisation durch das Staatsbankgesetz vom 25./6. 1921 u. 4./7. 1924. Zweigniederlass. in Leipzig, Chemnitz, Zwickau; Kassenstelle in Aue i. E. Zweck: Die Bank hat die Aufgabe, den Geld- u. Kreditverkehr im Lande zu fördern, insbes. Handel, Industrie, Gewerbe u. Landwirtschaft zu unterstützen. Im besonderen liegt ihr als Staatsanstalt ob, verfügbare Gelder des Staates nutzbar zu machen, den Geldverkehr für Staats- u. andere öffentliche Kassen zu vermitteln, die im staatl. Interesse liegenden Geldgeschäfte auszuführen sowie überhaupt die Interessen des Staates auf dem Geldmarkte zu vertreten. Die Bank ist amtl. Hinterlegungsstelle im Bereiche der Justizverwalt. in dem vom Justizministerium auf Grund des Ges. v. 28./7. 1920 jeweilig zugelassenen Umfange. Sie ist zur Anlegung von Mündelgeld geeignet. Die Bank pflegt alle wesentlichen Zweige des Bankgeschäfts. Hierbei ist besonders darauf zu achten, dass die Sicherheit der Bank nicht gefährdet wird. Ausserhalb ihres eigentlichen Geschäftskreises kann der Bank vom Finanzministerium die Durchführ. besond. Finanzgeschäfte, vor allem auch die Finanzierung besonderer wirtschaftlicher oder finanztechnischer Staatsaufgaben übertragen werden; für einen der Bank hierbei entstehenden Verlust hat die Staatskasse der Bank gegenüber auf- zukommen. Ebenso kann der Bank vom Finanzministerium die Teilnahme an besonderen Kreditmassnahmen öffentlich-rechtlicher inländischer Körperschaften oder die Durchführung solcher Massnahmen genehmigt werden. Die Sächsische Staatsbank ist eine unter der obersten Leitung u. Aufsicht des Finanzministeriums stehende Staatsanstalt mit selbständ. Rechts- fähigkeit u. eigenem Vermögen. Der Staat leistet für die Verbindlichkeiten der Bank volle Gewähr. Zur Ausübung der Aufsicht bestellt das Finanzministerium einen Kommissar. Die Bank ist befreit von allen direkten u. indirekten Steuern u. Abgaben. Entwicklung: Die 1862 gegründete Lotteriedarlehnskasse in Leipzig lieh die Einlage- gelder der ersten vier Klassen der Staatslotterie, die erst in der fünften Klasse gebraucht wurden, als Darlehen gegen Lombardierung sicherer Wertpapiere aus. 1917 wurde die Lotteriedarlehnskasse ermächtigt, den Depositen-, Scheck-, Giro- u. Kontokorrentverkehr, das Wechsel-, Effekten-, Kommissions- u. Zinsscheingeschäft in ihren Geschäftskreis aufzunehmen, also im wesentlichen alle Bankgeschäfte. Die kameralistische Buchführung wurde durch die kaufmännische ersetzt. 1919 wurde der jetzige Präsident Degenhardt an ihre Spitze be- rufen u. der Name „Sächsische Staatsbanké angenommen. Am 1./10. 1920 Verlegung des Sitzes nach Dresden. Durch das Staatsbankges. v. 25./6. 1921 wurde die Staatsbank vom Staatshaushalt losgelöst u. eine juristische Person des öffentlichen Rechtes. Grundbesitz: Bankgebäude in Dresden, Seestr. 18, Leipzig, Schillerstr. 6, Chemnitz, Kronenstr. 24, Zwickau, Schumannstr. 1–3, Aue/Erzgeb., Schneeberger Str. 6; Beamten- wohnhaus in Dresden, Tetschener Str. 26, mit weiterem Baugelände, das an das Leipziger Bankgebäude angrenzende Grundstück Universitätsstr. 26. –— Umsatz 1924–1927 (Mill. RM.): 4253, 7991, 9379, 11 451. – Ca. 540 Angestellte. – Beteiligungen: Städte- u. Staatsbank der Oberlausitz in Zittau K. a. A. u. andere lokale Bankinstitute. Kapital: RM. 10 000 000, wovon RM. 6 000 000 eingezahlt. Rücklagestock: RM. 915 000. Sonderrückl.: 4 000 000. Urspr. M. 30 000 000 (Vorkriegskapital): erhöht 1921 auf M. 50 000 000. Umgestellt per 1./1. 1924 auf RM. 2 000 000. Lit. Ges. v. 4./7. 1924 auf RM. 10 000 000 erhöht, worauf Einzahl. nach Massgabe des a. o. Staatshaushalts erfolgen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gewinn-Verteilung: Der Reingewinn fliesst nach Abzug des dem Rücklagestock zuzu- führenden Vierteils (Grenze ¾ des Grundkap.) u. der zu Abschr. zu verwendenden Beträge in die Staatskasse. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundkapital (nicht in Anspruch genommen) 4 000 000, Kassa 1 238 049, Sorten u. Zinsscheine 127 607, Guth. bei Noten- u. Abrechn.-Banken 3 921 132, Wechsel u. unverzinsl. Schatzanweis. des Reichs u. der Länder 38 061 117, Nostroguth. bei Banken u. Bankfirmen 31 612 909, Reports u. Lombards gegen börsengäng. Wertp. 27 264 619,