Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 355 Aufsichtsrat: Vors. Friedr. Roselius, Bernh. Heye, Bremen; Diedrich Heitmann, Ham- burg; Prof. Friedr. Schwerd, Hannover. Zahlstellen: Bremen: Ges.-Kasse, Bankhaus J. F. Schröder; Berlin: Deutsche Bank. Industrie-Kontor Akt.-Ges. Breslau. Lt. Bekanntm. des Amtsgerichts Breslau vom Aug. 1925 wurde die Ges. für nichtig erklärt gemäss Verordnung über Goldbilanzen. Am 30./9. 1927 wurde die Firma von Amts wegen gelöscht. Letzte ausführl. Aufnahme s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Braunkohlen- und Briketwerke Roddergrube, Aktiengesellschaft in Brühl (Bez. Köln). (Börsenname: Roddergrube Braunkohlen.) Gegründet: 10./11. 1908; eingetr. 19./1. 1909 in Köln mit Wirkung ab 19./1. 1909; Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergwerken und Briketfabriken, insbesondere der Weiterbetrieb der Werke der Gewerkschaften Roddergrube und Brühl sowie der Erwerb von Bergwerken und Anteilen an Bergwerken. Besitztum: Die Akt.-Ges. Roddergrube besitzt die nachstehend aufgeführten, im Bergrevier Köln-Ost u. Köln-West gelegenen Grubenfelder: Die zu den Abteil. Roddergrube u. Grube Brühl gehörigen, zus.hängenden Grubenfelder Roddergrube, Josephsberg, Brühl und Joseph in verliehener Gesamtgrösse von 427 ha 72 a; die zu den Abteilungen Vereinigte Ville u. Berren- rath gehörigen zus.hängenden Grubenfelder Vereinigte Ville (konsolid. am 1./7. 1900 aus den 7 Feldern Eduard, Heinrich, Philippine II, Hermann II, Engelbertus, Ludwig, Ville), Karl II, Gertrud, Gertrud 1, Bardenberg, Gotteshülfe, Gerhard, Gerhard I u. Lukas in ver- liehener Gesamtgrösse von 2008 ha 27 a; die von den vorgenannten Grubenfeldern getrennt liegenden Felder Hermann u. Alexander in Grösse von zus. 437 ha 46 a, sowie das Gruben- feld Clemafin in Grösse von 1644.99 ha. Die Grösse der gesamten Grubenfelder beträgt somit 4518.44 ha. Die Ges. hat in der Stadt Brühl einen Grundbesitz von 2.4691 ha mit Verwalt.-Gebäude u. 17 Beamtenhäusern. 4 Betriebs-Abteil. Roddergrube, Grube Brühl, Vereinigte Ville u. Berrenrath. 8 1. Abteilung Roddergrube: Auf dieser Abteilung werden die Braunkohlen in einem Tagebau aus dem Grubenfelde J osephsberg gewonnen. Das Verhältnis der Mächtigkeit der Oberdecke zur Mächtigkeit der Kohle schwankt zwischen 1:2 bis 1: 5. Bei dem z. Z. in Abbau begriffenen Teile beträgt die Mächtigkeit des Deckgebirges im Durchschnitt ca. 12 m, die Mächtigkeit der Kohle ca. 37 m. Die Kohlen werden maschinell gewonnen. Insgesamt sind in 4 Briketfabriken 20 Pressen vorhanden. Das für die Gruben- u. Werksanlagen erforderl. Terrain ist bis zur Grösse von rund 79.43 ha vom Forstfiskus gepachtet; weitere 170.6521 ha sind von demselben erworben. Die Abteil. besitzt 8 Beamten. u. 17 Arb.-Häuser u. 1 Verwalt.-Gebäude. 2. Abteilung Grube Brühl: Die Kohle wird aus einem Tagebau des Grubenfeldes Brühl gefördert. Die Mächtigkeit der Kohle beträgt etwa 27–30 m. Es sind 3 Brikettfabriken vorhanden, von denen 2 mit Windöfen und die dritte mit Zeitzer Telleröfen ausgerüstet sind. An Pressen sind 19 Stück vorhanden. Auch auf dieser Abteil. ist das für die Gruben- u. Werksanlagen erforderl. Terrain im Umfange von rd. 68.44 ha vom Forstfiskus gepachtet, während weitere 171.36 ha vom Fiskus v. Privaten erworben sind. Die Grube Brühlf ist mit der Roddergrube durch einen gemeins. Bahnanschl. mit der Station Liblar (Strecke Cöln-Trier) verbunden. Die sämtl. Anl. wurden 1909–1912 modernis., u. a. wurde ein Zentralnassdienst für alle Briketfabriken u. eine gemeinsame Dampferzeugungsanl. u. in den Jahren 1912/13 eine elektr. Zentrale errichtet, die die elektr. Energie sowohl für Abt. Grube Brühl als auch für Abt. Roddergrube erzeugt. Die Kohlen werden maschinell gewonnen. Auf dem Werke ist ein Verwalt.-Gebäude, ein Arbeiterheim für 80 Leute, ferner sind 13 Beamten-Häuser vorhanden. Ausserdem besitzt die Abteil. in der Gemeinde Badorf auf eigenem Grundbesitz eine Arb.-Kolonie, bestehend aus 84 Häusern. 3. Abteilung Vereinigte Ville: Der früßer zur Abteil. Ver. Ville gehörige Gruben- komplex in Grösse von 2008 ha 27 a wird seit 1916 durch 2 getrennte Abteil. Ver. Ville und Berrenrath abgebaut. In dem bei der Abteil. Ver. Ville verbliebenen Kohlenfelde in Grösse von 1050 ha 10 ar schwankt das Verhältnis der Mächtigkeit des Deckgebirges zur Mächtig- keit der Kohle zwischen 1: 2.5 u. 1:6. In dem jetzt im Betrieb befindlichen Tagebau hat das Deckgebirge eine Mächtigkeit von durchschnittlich 10 i bei einer Kohlenmächtigkeit von durchschnittlich 40 m. Die Kohle wird ausschliesslich maschinell gewonnen. Die Förderung erfolgt durch Grossraumwagen in Verbindung mit zwei Schrägaufzügen. Der Kohlenabsatz geht in der Hauptsache an die benachbarten Werke: Elektr.-Werk Goldenberg Werk u. Stickstoff A.-G. Fabriken I bis III sind mit je 10 Schultz'schen Röhren-Trockenapparaten u. insges. 31 einfachen Pressen u. 1 Doppelpresse ausgestattet, während in Fabrik IV 10 Schultz'sche Röhren-Trockenapparate u. 10, Doppelpressen u. in der 1914 erbauten Fabrik V 12 Röhren- Trockenapparate u. 12 Doppelpressen Aufstellung gefunden haben. Auch auf dieser Abteil. sind für Gruben-Werksanlagen, Arb.- u. Beamtenwohnungen die erforderl. Flächen in Grösse von rund 227.97 ha vom Forstfiskus gepachtet, während weitere 561.1517 ha Eigentum von 23