Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdoöl- u. Torfgewinnung. 361 Kohlevergasung Akt.-Ges., Essen. Die Ges. sollte lt. Bek. des Amtsger. Essen v. 28./12. 1927 von Amts wegen gelöscht werden, wenn nicht bis zum 1./12. 1927 Widerspruch gegen die Löschung zu Protokoll gegeben wird. In Nichtachtung dieser Aufforderung wurde die amtl. Fa.-Löschung am 9./12. 1937 bekannt- gegeben. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925. Fried. Krupp Aktiengesellschaft in Essen. Gegründet: 22./4. 1903, mit Wirkung ab 1./7. 1903; eingetr. 30./6. 1903. Eingebracht wurden die Gussstahlfabrik in Essen-R. mit den Schiessplätzen in Essen, Meppen u. Tangerhütte u. einem Kontor für Spedition u. Reederei in Rotterdam. – Ihre Aussenverwaltungen: Die Ver- waltungen der Hüttenwerke: Saynerhütte bei Sayn, Hermannshütte bei Neuwied u. Mül- hofenerhütte bei Engers. — Die Bergverwaltungen Betzdorf u. Weilburg für den Eisenstein- grubenbesitz im Siegerland, im Westerwald, an der Lahn u. im Spessart. – Der Lothringische Grubenbesitz; Gewerkschaft Langenberg u. Gewerkschaft Ida u. Amalienzeche. – Die Ver- waltungen der Zechen Ver. Sälzer u. Neuack in Essen u. Hannover u. Hannibal bei Bochum, ein Anteil an der Gewerkschaft Emscher-Lippe (in Gemeinschaft mit den Ver. Stahlwerken je zur Hälfte) u. an den spanischen Gruben der Orconera Iron Ore Company, Bilbao. Ferner die Friedrich-Alfred Hütte in Rheinhausen (Niederrhein), das Grusonwerk in Magdeburg, die Germania-Werft in Kiel, das Stahlwerk in Annen, überhaupt der gesamte Fabrikbesitz mit allem Zubehör, Betriebsmitteln etc. für M. 159 996 000, so dass nur M. 4000 bar einzuzahlen waren. Gründung s. Handb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1913/14. 1922 Erricht. einer Zweigniederlass. in Kiel. 1923 gründete die Ges. folgende Tochterges.: Fried. Krupp Germaniawerft Akt.-Ges, Kiel, Fried. Krupp Grusonwerk Akt.-Ges., Magdeburg, u. A.-G. für Unternehmungen der Eisen- u. Stahlindustrie, Berlin. 1924 erfolgte die Gründung der Krupp-Lammine Glühtopf- Vertrieb Ges. m. b. H. in Mülheim a. Ruhr. Das Kap. der letzteren ist je zur Hälfte von der Krupp A.-G. u. der Fa. Th. Lammine in Mülheim a. Ruhr übern. worden. Die zahlreichen Eisen- steingruben der Ges. fanden Zus.fassung in der Sieg-Lahn Bergbau G. m. b. H. in Giessen. Zweck: Betrieb der Gussstahlfabrik in Essen u. ihrer Zweigniederlass. u. Aussenwerke; Herstellung, Bearbeitung u. Verkauf von Stahl u. Eisen u. sonst. Metallen, sowie von allen dazu erforderlichen Roh- u. Hilfsmaterial., Verarbeitung von Stahl u. Eisen u. sonstigen Metallen zu Halb- u. Fertigfabrikaten sowie der Betrieb von Unternehm. u. Geschäften aller Art, welche als im Interesse der Ges. liegend erachtet werden. Seit Eintritt des Waffenstillstandes im Nov. 1918 wurde die Fabrikation auf Friedensmaterial umgestellt und auch neue Erzeugungezweige aufgenommen, wie der Bau von Lastkraftwagen, Land- maschinen und von verschiedenen Kleinmaschinen, für deren Vertrieb besondere Ges. er- richtet wurden. Die Ges. hat ferner in Vereinbarung mit dem Preuss. Staat den Bau von Lokomotiven u. Güterwagen aufgenommen. Der Besitz der Firma Fried. Krupp Akt.-Ges. umfasst nachstehende Werke u. Anlagen: A. Hütten, Stahlwerke u. weiterverarbeitende Betriebe: I. Gussstahlfabrik Essen. Das Fabrikationsprogramm der Gussstahlfabrik umfasst u. a.: Edel- u. Sonderstahl, unlegiert u. legiert, aus dem Tiegel-, Elektro- u. Martinofen für alle Verwendungszwecke in Blöcken, Knüppeln, Platinen, Stangen, Walzdraht, Bandstahl u. fert. Stücken; Stahlguss jeder Art u. Grösse, Schmiedestücke, Walzen, Fein- u. Grobbleche, Kessel- u. Rahmenbleche sowie gekümpelte u. gepresste Teile, fertige Kessel; Oberbaumaterial aller Art für Haupt-, Neben- u. Kleinbahnen, Feld- u. Industriebahnen, Radsätze für Lokomotiven, Tender u. Wagen, lose Räder, Radreifen, Zahnräder u. Getriebe; Lokomotiven für Normal- u. Schmalspur, normale Güterwagen sowie Spezialkonstruktionen; Lastkraftwagen, Motorfahr- zeuge für kommunale Betriebe, Bagger, landwirtschaftl. Masch., Registrierkassen sowie Klein- masch. u. Apparate verschiedener Art. Zur Herstell. des erforderl. Stahls sind vorhanden: 9 Stahlwerke, nämlich 7 Martinwerke mit zus. 44 Öfen von einem Gesamtfassungsvermögen von rd. 1400 t, 1 Tiegelstahlwerk mit 9 Schmelzöfen zu je 116 Tiegeln sowie 1 Elektrostahl- werk mit 2 Lichtbogenöfen von zus. 25 t u. 1 Induktionsofen von 8t Fassung. Zur Weiter- verarbeitung des gewonnenen Stahles sowie der Erzeugnisse der Eisen-, Stahl- u. Metall- giessereien dienen 7 Walzwerke (23 Walzenstrassen für Platten, Bleche, Knüppel, Radreifen u. Radscheiben. Scheibenräder u. Draht), 1 Blechpresserei mit Blechbearbeitungswerkstatt, 1 Zieh- u. Presswerk mit 9 hydraulischen Pressen von r1d. 6000 t Gesamtdruck u. 1 grosse Radsatzwerkstatt. Zur Verarbeitung unter Hämmern u. Pressen sind 1 Schmiedepresswerk mit 4 Schmiedepressen von 2–5000 t Druck für Stücke grösster Abmessungen sowie ver- schiedene Hammeranlagen u. Gesenkschmieden vorhanden. Ferner stehen Giessereien für Stahl- u. Eisenguss aller Art sowie Temper-, Spezial- u. feuerfesten Guss zur Verf. Guss- u. Schmiedestücke werden in 4 mechan. Werkstätten mit Transporteinricht. bis zu 200 t Stück- gewicht bearbeitet. Eine Werkstatt dient neben dem allg. Maschinenbau der Anfertigung von Kriegsmaterial in dem erlaubten Umfang. Weitere grosse Werkstätten dienen der Herstell. von Eisenbahnbetriebsmitteln u. der oben angegebenen Maschinen. Der Lokomotivbau mit 74 000 qm Grundfläche u. 35 Richtständen hat eine jährliche Leistungsfähigkeit von