362 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 350 schweren Güterzuglokomotiven, der Wagenbau eine solche von 2500 15-t-Güterwagen. Von den EHilfs- u. Nebenbetrieben sind erwähnenswert: Kesselanlagen mit 37 300 qm betriebs- fähiger Heizfläche, Elektrizitätswerke mit rd. 34 000 installierten K W. u. einer Jahres- erzeugung von z. Zt. rd. 100 000 000 K W.-St., ferner 2 Wasserwerke an der Ruhr, Anlagen zur Herstell. von Druckluft, Sauerstoff u. Wasserstoff, 1 chemisch-physikalische Versuchs- anstalt u. 1 Probierwerkstatt, 1 graphische Anstalt. Der Gesamtgrundbesitz der Gussstahl- fabrik in Essen beträgt 870 ha, davon sind 109 ha von Werksanlagen überbaut. Auf den Kern der Gussstahlfabrik entfallen rd. 300 ha, auf das mit ihr durch eine 3 km lange Normalspurbahn verbundene Hafengelände am Rhein-Herne-Kanal rd. 190 ha; von letzterem sind z. Zt. etwa 30 ha industriell aufgeschlossen. Das Eisenbahnnetz mit mehreren An- schlüssen an die Staatsbahn umfasst 224 km Gleisstrecke auf der rd. 80 eig. Lokomotiven u. über 3800 eigene Güterwagen verkehren. Zur Gussstahlfabrik einschl. der später erwähnten Zeche ver. Sälzer-Neuack gehören 10 600 Wohnungen, ferner Krankenanstalten, Erholungs- heime, 1 Konsumanstalt mit 128 Verkaufsstellen in Essen u. auf den Aussenwerken, schliesslich auch noch eine Reihe anderer Wohlfahrtseinrichtungen. – Auf der Gussstahl- fabrik werden z. Zt. 24 146 Arb. u. 4492 Beamte beschäftigt. II. Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen (Niederrhein): Die Friedrich-Alfred-Hütte hat einen Grundbesitz von 584.56 ha, davon 36.01 ha überbaut. An Erzeugnissen werden hergestellt: Roheisen der verschiedensten Sorten, Rohstahl, Halbzeug, Eisenbahn-Oberbau- material, Formeisen, Stabeisen, Walzdraht, Eisenbauwerke aller Art, Zement- u. Schlacken- steine. Die Hütte besitzt eine Hochofenanlage von 10 grossen Hochöfen mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von rd. 1 850 000 t Roheisen u. 2 Schachtöfen zur Erzeug. von Ferro- Chrom, Ferro-Silizium usw. Die in der Verlängerung des Hochofenwerks angeordnete Kokerei umfasst 175 Öfen mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von 475 000 t, ausserdem ist dort eine Anlage zur Gewinnung von Teer, schwefelsaurem Ammoniak u. Benzol vorhanden. Zur Heranschaffung u. Lagerung der benötigten Mengen von Erz u. Koks dienen eine über 1 km lange Hafenanlage mit 11 grossen elektrisch betrieb. Ausladebrücken u. entsprechenden Vorratsplätzen sowie eine über die ganze Länge der Hochofenanlage sich erstreckende, mehrgleisige Hochbahnanlage mit darunter liegenden Bunkern. Für die Verarbeitung eines Teiles der entfallenden Mengen Hochofenschlacke sind 1 neuzeitliches Hochofenzementwerk u. 1 Schlackensteinfabrik bestimmt. Die Stahlwerke, die das Roheisen zum Teil flüssig vom Hochofenwerk beziehen, bestehen aus 1 Thomaswerk mit 2 Roheisenmischern von je 900 t Inhalt u. 6 Konvertern sowie 2 Martinwerken mit zus. 9 Martinöfen (darunter 4 kipp¾haren 200-t-Öfen). Die gesamte Leistungsfähigkeit beträgt etwa 1 450 000 t im Jahre. Die von den Stahlwerken gelieferten Rohblöcke gelangen in glühendem Zustande zu den Walzwerken, zu dem 3 Blockstrassen, 4 schwere Fertigstrassen zur Herstell. von Eisenbahn-Oberbaumaterial, Trägern, Knüppeln usw., 2 Mittelstrassen zur Auswalzung von Grubenschienen u. Form- eisen, 3 Feinstrassen zur Erzeug. von Stabeisen jeder Abmessung u. 1 Drahtwalzwerk mit einer Leistungsfähigkeit von mehr als 180 000 t Walzdraht jährlich gehören. Den Walz- werken sind die erforderl. Zurichtereien u. Lagerplätze für die Walzerzeugnisse mit grossen Kranbahnen angegliedert. Die Eisenbauwerkstätten weisen eine Leistungsfähigkeit von jährlich 35 000–40 000 t Eisenkonstruktion aller Art auf. Hlier werden u. a. feste u. bewegl. Brücken, Hochofengerüste mit Gichtaufzügen u. Verbindungsbrücken, moderne Stahl. u. Walzwerkshallen bis zu den grössten Abmessungen. Fördergerüste u. Schachtanlagen, Kohlenmischtürme, Fabrik-, Luftschiff- u. Flugzeughallen, Wehr- u. Schleusenbauten usw. ausgeführt. Unter den Nebenanlagen sind u. a. zu erwähnen die mit Hochofengasdynamos ausgerüsteten elektr. Gleichstrom- u. Drehstromzentralen sowie 1 grosse Thomasschlacken- mühle. Der Eisenbahnbetrieb verfügt über 38 Normal- u. Schmalspurlokomotiven mit einem entsprechend grossen Wagenpark auf einer Gleisanlage von etwa 100 km Gesamtlänge. 1 chem. Laboratorium u. 1 physikalische Untersuchungsanstalt dienen zur Prüfung der Rohstoffe u. Erzeugnisse. Zum Werk gehören 1076 Wohnungen. – Beschäftigt werden 8591 Arb. u. 1167 Angestellte. III. Die Mülhofener Hütte bei Engers am Mittelrhein: Grundstücksfläche 20.16 ha, davon 1.35 ha überbaut. Die Hütte liefert Bessemereisen, Stahleisen, Tiegeleisen, Mangan- eisen usw. Sie besitzt 4 Hochöfen mit einer Leistungsfähigkeit von rd. 150 000 t jährlich. Zur Hütte gehören 82 Wohnungen. – Beschäftigt werden 467 Arb. u. 16 Beamte. B. Kohlenzechen: I. Zechen Hannover und Hannibal in Bochum-Hordel: Der Grundbesitz hat eine Flächenausdehnung von 440.07 ha, die Berechtsame eine Grösse von 8 304 395 qm. Die bis 1200 m Teufe anstehende Kohlenres. beträgt nach markscheiderischer Berechnung (wobei 1 chm = 1 t gerechnet ist) 149 000 000 t, davon entfallen 140 300 000 t auf Gasflamm- u. Fettkohlen u. 8 700 000 t auf Ess- u. Magerkohlen. Geliefert wird Gasflamm- u. Fettkohle. Vorhanden sind 10 Schächte, darunter 3 Förderschächte. Insges. werden 29 Flöze auf 2 Sohlen abgebaut. Die grösste Förderteufe beträgt 750 m. Die Leistungsfähigkeit der angeschlossenen 4 Kokereien mit zus. 401 Koksöfen beträgt 850 000 t jährlich. In der Nebenproduktenanlage werden Ammoniak, Teer, Benzol, Kraft-, Leucht- u. Heizgas gewonnen. Zur Zeche gehören 2508 Wohnungen. – Beschäftigt werden 7551 Arb. u. 385 Angestellte. II. Bergwerke Essen, Essen-Bergeborbeck. Am I. August 1927 wurde die Gewerkschaft ver. Helene u. Amalie in Bergeborbeck von der Fried. Krupp A.-G. übernommen u. unter