368 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Das St.-A.-K. betrug urspr. M. 1 200 000; nach u. nach erhöht bis 1911 auf M. 4 500 000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 29./1. 1925 in bisher. Höhe auf Reichsmark-Währ. Grossaktionäre: Das A.-K. befindet sich fast ganz im Besitz von Thyssen u. Klöckner. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. ¼0 des A.-K.), vertragsm. Tant. an Beamte, 6 % Div. an Prior.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, ferner an Spez.-R.-F., der in erster Linie zur Sicherstell. der pünktl. Zahlung der Div. an die Vorz.-Akt., dann aber auch zur Rückzahl. von aufzunehmenden Grundschulden dienen soll, RM. 15 000 (bis RM. 60 000), 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R., (mind. RM. 1500 jährl. an jedes Mitgl.), Überrest weitere Div. gleichmässig an beide Aktienarten nach Verhältnis ihres Nennbetrages bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1927: Aktiva: Anlagen 3 548 362, Beteilig. 494 252, Debit. 941 419, Kassa, Wechsel, Giro, Postscheck 18 673, Vorräte 1 336 842, (Bürgsch. 153 308). – Passiva: A.-K. 4 500 000, R.-F. 244 118, Spez.-R.-F. 51 000, Löhne 83 726, alte Div. 163, Div. 1926/27 278 000, Tant. 12 025, Kredit. 1 152 285, (Bürgsch. 153 308), Vortrag 18 230. Sa. RM. 6 339 549. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 295 669, zum gesetzl. R.-F. 17 013, zum Spez.-R.-F. 15 000, 8 % Div. auf Vorrechts-Akt. 32 000, 6 % Div. auf St.-Akt. 246 000, Tant. 12 025, Vortrag 18 230. Sa. RM. 635 939. – Kredit: Rohgewinn nach Abzug aller Unk., Zs., Steuern u. sozialen Lasten RM. 635 939. Kurs Ende 1913–1927: St.-Aktien: 157, 120*, –, 210, 250, 155*, 545, 1074.75, 1034, –, 60, –, –, –, – %. Prior.-Akt. nicht eingeführt. Notiert in Berlin. Dividenden 1912/13–1926/27: St.-Aktien: 11, 0, 0, 18, 22, 28, 10, 25, 30, 48, 4 % £ GM. 2, 0, 0, 0, 6 %. Prior.-Akt.: 13, 6, 6, 20, 24, 30, 12, 27, 32. 50, 6 % £ GM. 2, 0, 6, 6, 8 %. Direktion: Ernst Nostiz, Siegen; Wilhelm Nettlenbusch, Geisweid. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Dr. jur. h. c. Fritz Thyssen, Mülheim-Ruhr-Speldorf; Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr.-Ing. h. c. Peter Klöckner, Haus Hartenfels b. Duisburg; Hüttendir. Schuh, Duisburg-Meiderich; Hans Thyssen, Mülheim-Ruhr; Florian Klöckner, M. d. R., Löttringhausen; Dir. Julius Grauenhorst. Rauxel i. W.; Rechtsanw. Dr. jur. Wilhelm Späing, Düsseldorf-Obercassel; Dir. Friedr. von Holt, Haspe; vom Betriebsrat: K. Pieck, W. Giesler. Zahlstellen: Berlin: Disconto-Ges.; Köln: A. Schaaffhaus. Bankverein u. dessen sonst. Niederlass.; Siegen: Siegener Bank. Storch & Schöneberg, Akt.-Ges. für Bergbau u. Hüttenbetrieb in Geisweid. Gegründet: 18./6. 1917 durch Vereinigung der am 5./3. 1859 gegründeten Gewerkschaft Storch & Schöneberg u. der am 25./5. 1888 gegründeten Aktiengesellschaft Bremerhütte. Zum Zwecke der Verschmelz. mit Gew. Storch & Schöneberg beschloss die G.-V. der Bremerhütte v. 18./6. 1917 die Erhöh. des A.-K. um M. 6 200 000. Sitz bis 5./12. 1927 in Kirchen (Sieg). Zweck: Der Erwerb u, der Betrieb von Bergwerken u. die gewerbsmässige Herstellung u. der Vertrieb von Eisen- u. Stahlerzeugnissen aller Art. Die Ges. ist berechtigt, sich zur Förderung ihres Unternehmens an anderen Unternehm. in jeder zulässigen Weise zu be- teiligen. Fabrikation von Puddel-, Stahl-, Spiegel-, Bessemer-, Walzenguss- u. Giesserei-Eisen; Siemens-Martin-Flusseisenblöcke u. Brammen: S. M. Grob-, Mittel- u. Fleinbleche, Riffel- u. Warzenbleche. Entwicklung und Besitztum: In den Jahren 1912/14 wurden weitere grosse Um- u. Neu- bauten ausgeführt; u. zwar handelt es sich in der Hauptsache um eine Vergrösser. des Stahl- werks (jetzt 4 grosse Martinöfen) u. die Verleg. der Grob- u. Mittelblechfabrikation von Weidenau nach Geisweid unter Erbauung eines neuen, sich unmittelbar an das in Geisweid gelegene Stahlwerk anschliessenden Walzwerks. Ferner wurden neue Werkstätten u. eine neue elektr. Zentrale gebaut, letztere mit 2 Turbinen von je 1000 Kw. ausgerüstet. Gleichzeitig ist dann der Hochofen II neu zugestellt u. durch verschied. Anderungen seine Leistungs- fähigkeit wesentlich erhöht. In Weidenau wurden das Hüttenhainsche Walzwerk durch vollständigen Um- u. Neubau in ein modernes Feinblechwalzwerk umgewandelt. Durch alle diese Neuanlagen haben sich sowohl das Geisweider wie auch das Weidenauer Werk in technischer Beziehung ausserordentlich entwickelt. Die Ges. gehört dem Schiffsbaustahl- Kontor Essen u. dem Essener Roheisen-Verbande an. 1911 Ankauf der Grube Nord- stern mit einem Felderbesitz von 870 000 qm. Im J. 1912/13 hat die Bremerhütte in Gemeinschaft mit der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen den Besitz bezw. die Kuxe der Gew. Zeilerszuversicht zu Medenbach (Dillkreis) erworben u. sich dadurch für spätere Zeiten in rohem u. gebranntem Kalk unabhängig gemacht. 1917 Verschmelzung der Bremerhütte mit der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen-Sieg, welche Eisensteingruben ausbeutet, sowie Hochöfen und Basaltbrüche betreibt. Jährliche Förderung 250 000 bis 300 000 t Spateisenstein; Mitglied des Roheisenverbandes: Beteiligung rd. 50 000 t, ca. 1200 Mann Belegschaft. 1918 Erwerb der an das Geisweider Hüttenwerk anschliessend. Nietenfabrik u. Walzendreherei von Flender & Weber. 1918/19: Erwerb der Firma Schütz & Co. in Netphen, zum Zwecke der Weiter- verarbeit. von Blechen. 1918/19: Stilliegen des grössten Hochofens u. des Grob- u. Mittelblech- walzwerkes wegen Kohlenmangels: auch 1919/20 konnte ein grosser Teil der Anlagen wegen Brennstoffmangel nicht in Betrieb gesetzt werden. 1920/21 verschiedentlich Einschränk. des Betriebs, 1921/22 schädliche Folgen des Metallarbeiter- u. Eisenbahner-Streiks, das Grob- 0