Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 369 blechwalzwerk lag weiter still. Ende März 1924 wurde ein Teil der Betriebsanlagen wieder in Betrieb genommen. 1924/25: Der grösste Teil des Gruben- u. Hüttenbetriebs musste wegen der. ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse für mehrere Monate stillgelegt werden. Der Bergbaubetrieb konnte erst wieder aufgenommen werden, nachdem es gelungen war, für den Roheisenbedarf der der Ges. nahestehenden Mannesmannröhren-Werke beim Roh- eisenverband das Selbstverbrauchsrecht zu erlangen. Ab Jan. 1927 sind sämtl. Betriebe der Ges. wieder im Gang. Kapital: RM. 7 320 000 in 14 640 Akt. zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 3 300 000. Urspr. M. 150 000; nach mehrfachen Wandl. betrug das A.-K. 1913/14 M. 3 300 000; von 1917–1921 erhöht auf M. 20 000 000 in 19 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 31./1. 1925 Umstellung von M. 20 000 000 auf RM. 4 770 000 durch Herabsetz. der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 250 u. der Vorz.-Akt. von M. 1000 auf RM. 20 unter Zuzahl. von RM. 2354. Lt. gleicher G.-V. Erhöh. des A.-K. um RM. 2 550 000 in Akt. zu RM 500. Die G.-V. v. 6./4. 1925 beschloss, die Vorz.- Akt. in St.-Akt. umzuwandeln. Lt. G.-V. v. 3./12. 1927 Umtausch der Akt. zu RM. 250 in Akt. zu RM. 500 (2 zu 250 = 1 zu 500). Grossaktionäre: Das A.-K. ist grösstenteils im Besitz der Mannesmannröhren-Werke. Anleihe der früheren A.-G. Bremerhütte: M. 1 500 000 in 5 % Oblig. à M. 1000 v. 1912. Coup. Nr. 7 zahlbar mit RM. 3, Coup. Nr. 8 zahlbar mit RM. 4.50 bei den Zahlstellen. Anleihe: M. 837 000 zu 4½ %: Rest einer von der früheren Gewerkschaft Storch & Schöne- berg emittierten Anleihe. Coup. Nr. 9 zahlbar mit RM. 3, Coup. Nr. 10 zahlbar mit RM. 4.50 bei den Zahlstellen. Beide Anleihen sind zum 1./1. 1924 gekündigt. Von beiden Anleihen Ende Juni 1927 noch RM. 141 900 in Umlauf. Über die Altbesitzgenussrechte werden besondere Genussscheine ausgegeben. „ Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 7 % Tant. an A.-R. (mind. RM. 1000 pro Mitgl.), Rest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1927: Aktiva: Bergwerksberechtsame 942 322, Grundbesitz 440 582, Werksanl. 4 958 319, Wohn. 404 395, Beteil. 305 062, Kassa 21 804, Wertp. u. Wechsel 27 002, Reichsbank u Postscheckguth. 21 589, Schuldner 2 377 983, Bestände an Fabrikaten u. Material. 1 764 579, (Bürgsch. 214 000). – Passiva: A.-K. 7 320 000, R.-F. 36 700, Anleihe 141 900, nicht eingelöste Gewinnanteilscheine 301; Anleihe-Zs. 2390, Löhne, Frachten u. Steuern 357 820, Gläubiger 3 256 099, Reingewinn 148 428, (Bürgsch. 214 000). Sa. RM. 11 263 640. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 407 614, Steuern 316 208, Zs. u. Diskont 224 486, soz. Lasten 619 414, Zuweis. zur gesetzl. Rückl. 7897, Abschr. 500 000, Reingewinn 148 428. Sa. RM. 2 224 048. – Kredit: Betriebsüberschüsse RM. 2 224 048. Dividenden 1912/13–1926/27: 0, 6, 0, 5, 10, 12, 17, 10, 25, 25, 40£ (Bonus) 25, 0, 0, 0, 0 %. – Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Fr. Jütte, Stellv. S. Schleicher. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Reg.-Baumeister a. D. Hintze, Jungenthal; Gen.-Dir. Dr. Heinr. Bierwes, Düsseldorf; Gewerke Jul. Weber, Betzdorf; Georg Hauswaldt, Magdeburg; Berg- hauptmann a. D. Vogel, Bonn; Dr.-Ing. R. Eederhof, Jungenthal; Rechtsanw. Schievekamp, Duisburg; Bankier Justizrat Dr. Strack, Köln; Dir. Hermann Häcker, Düsseldorf; Bergw.-Dir. Bergass. a. D. Fritz Hohendahl, Wanne; Bank-Dir. Wilhelm Harr, Siegen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Siegen: Schaaffhausen'scher Bankverein: Berlin, Siegen, Köln: Deutsche Bank; Berlin: Disconto-Ges. u. deren sonst. Niederl., Delbrück Schickler & Co.; Köln: J. H. Stein. Rheinisch-Westfälische Stahl- u. Walzwerke Akt.-Ges. in Gelsenkirchen i. Westf., Bochumer Str. 86. Hauptverwaltung: Düsseldorf, Breite Str. 29. Gegründet: 28./12. 1889; eingetr. 21./1. 1890. Übernommene Firmen W. Munscheid, Eisen- giesserei in Gelsenkirchen u. Munscheid & Co., Stahlwerke ebenda. Firma bis 19./11. 1915: Gelsenkirchener Gussstahl- u. Eisenwerke vorm. Munscheid & Co. A.-G.; bis 2./12. 1926: Gelsenkirchener Gussstahl- u. Eisenwerke A.-G. Zweigniederl. in Hagen i. W. u. Düsseldorf- Oberkassel; Verkaufsbüros in Berlin, Frankfurt a. M., Düsseldorf, Dresden u. Magdeburg. Zweck: Herstellung u. Handel in Eisen- u. Stahlwaren, sowie Betrieb aller verwandten Industriezweige. Fabriziert werden hauptsächl. Stahlfacongussstücke aller Art, wie Walz- werks- und Maschinenteile, Dynamogehäuse etc., Presszylinder, Glühgefässe, Zahnräder, Schienenherzstücke etc., sowie Stahlräder, vollständ. Radsätze für Feld- u. Gruben- bahnen; mechanische Werkstätte, elektrische Licht- u. Kraftanlage. Das Martin- stahlwerk ist in der Lage, Stahlformguss bis zu einem Stückgewicht von ca. 50 000 kg herzustellen. Jährliche Leistungsfähigkeit: ca. 185 000 t Siemens-Martin- u. Elektrostahl. Besitztum: Der Grundstücksbesitz umfasst zurzeit 380 000 qm, das eigentliche Industrie- gelände 324 qm, die bebaute Fläche annähernd 146 000 qm. Die Ges. besitzt je ein Werk in Gelsenkirchen (Gelsenkirchener Gussstahl- u Eisenwerke), in Hagen i. W. (Hagener Guss- stahlwerke), u. in Düsseldorf (Stahlwerk Krieger, Düsseldorf- Oberkassel), woselbst Siemens- Martin-Stahlgiessereien, mechan. Werkstätten, Federstahlfabrikation, Edelstahlfabrikation, Walzenstrassen, Hammerwerke, Eisengiessereien usw. betrieben werden. Zurzeit 3000 Arb. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1928. 24