372 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. oder neu zu errichtenden, gleiche oder ähnliche Zwecke verfolg. Unternehm. in jeder zu- lässigen Rechtsform. Zur Erreichung vorstehender Zwecke kann die Ges. Filialen, Niederlass., Werkstätten, Agenturen u. Kontore innerhalb u. ausserhalb Deutschlands errichten. Entwicklung: 1905 Fusion mit den Huldschinskyschen Hüttenwerken in Gleiwitz. 1922 wurden nach Erricht. der neuen Grenze in Oberschlesien die in Ostoberschlesien belegenen Anlagen u. Grundst. der Ges. in die neugegründete Friedenshütte S. A. in Nowy- Bytom (Polen) eingebracht (s. a. Beteil.). Die G.-V. v. 15./4. 1926 ermächtigte den Vorst. zur Einbring. von Vermögenswerten, u. zwar insbes. aller oberschles, Werksanlagen, in eine gemeinsame mit anderen oberschles. Werken neu zu gründende Ges. Im Juni 1926 erfolgte dann diese Gründung unter der Fa. Vereinigte Oberschlesische Hütten werke A.-G. mit einem Kap. von KM. 30 000 000. Von diesem übernahmen die Ges. u. die Donnersmarckhütte je 25 %, die Oberschl. Eisen-Industrie A.-G. (diese ging später auf die Linke-Hofmann-Lauchhammer A.-G. über) 50 %. Die Oberschles. Eisenb.-Bedarfs-A.-G. brachte folgende Anlagen mit Grundbesitz in die neugegründete Ges. ein: Stahlwerk Gleiwitz, Blechwarenfabrik Gleiwitz, Stahlröhren- werk Gleiwitz, Zawadzkiwerk in Zawadzki u. Eisengiesserei Colonnowska. Für diese Werke erhielt die Ges. RM. 7 500 000 Aktien der Oberschles. Hüttenwerke A.-G. u. wurde ausserdem bis auf einen Rest von RM. 5 000 000 von ihrer Schuld an die Preuss. Staatsbank entlastet. Die Ges. hat somit den Charakter einer Holding-Ges. bekommen. Die G.-V. v. 9./12. 1926 genehmigte den mit der Donnersmarckhütte, Oberschles. Eisen- u. Kohlenwerke Akt.-Ges., Hindenburg (O.-S.) geschloss. Vertrag betr. Übertrag. des gesamten Vermögens dieser Ges. unter Ausschluss der Liqu. auf die Oberschles. Eisenbahn-Bedarfs-Akt.-Ges. gegen Gewähr. von je RM. 120 Aktien der Oberbedarf für je RM. 100 Akt. der Donnersmarckhütte. Durch diese Fusion erhöhte sich die Beteil. am Kap. der Vereinigte Oberschles. Hüttenwerke A.-G. auf 50 %. Der ebenfalls von der Donnersmarckhütte übern. Besitzanteil an der Abwehr- grube wurde zum 1./1. 1927 in die neu gegründete Gew. des Steinkohlenbergwerks Castellengo-Abwehr eingebracht. Die Kuxe der Gew. Eisensteinzeche Kleiner Johannes in Pegnitz (Oberfranken) wurden an die Bayerische Berg-, Hütten- u. Salzwerke A.-G., München, verkauft. Beteiligungen: Mit der Ges. eng verbunden sind folgende Tochterges.: Die Friedenshütte Spolka Akcyjna in Katowice (Polen), gegründet im Jahre 1922 (s. a. Entwicklung). Das A.-K. beträgt Zl. 20 000 000 u. ist völlig im Besitze der Mutterges. Das hauptsächl. Werk ist die Friedenshütte, die Gelände im Ausmasse von 267.5 ha besitzt. Die Anlagen umfassen sieben Hochöfen mit den erforderlichen Nebenanlagen zur Erzeugung von Roheisen, Anlagen zu dessen weiterer Verarbeitung zu Stahl- u. Flusseisen sowie zur Herstell. von Halb- u. Fertigfabrikaten sowie zwei Koksanstalten mit Anlagen zur Gewinnung von Nebenprodukten (Teer, Ammoniak u. Benzol). – Zur Friedenshütte gehört die Friedens- grube, die Steinkohlenfelder im Ausmasse von 1½ Normalfeldern mit rund 3 Mill. cebm Inhalt besitzt. Die beiden Schachtanlagen (Marie- u. Annaschacht) sind mit den erforderlichen Fördereinricht., Verladungen, Turbo-Generatoren, Kompressoren, Ventilatoren usw. ausge- rüstet. Zur Friedenshütte gehören ferner Dolomitstein führendes Gelände, Eisenerzfelder u. Förderungsrechte in den ehem. preussischen Kreisen Beuthen, Tarnowitz, Rybnik u. Pless. – Die Spolka Akcyjna Ferrum in Bogucice (Bogutschütz) bei Katowice (Kattowitz) (Kapital Zl. 2 000 000, davon im Besitz der Oberbedarf-Ges. Zl. 1 480 000), die eine Stahlgiesserei, Kleineisenzeugfabrik, Apparatebauanstalt, Bessemerei, Achsenfabrik u. ein Wassergas-Röhren- schweisswerk betreibt. Die Beteilig. der Oberbedarf-Ges. umfassen ausser einigen Beteilig. geringeren Umfanges 50 % des Kap. der Vereinigten Oberschles. Hüttenhwerke A.-G., ca. 72 % der Aktien der Vereinigten Holzindustrie A.-G. in Breslau, Kuxe der Gew. des Steinkohlenbergwerks Castellengo-Abwehr (gegr. 1927), einen namhaften Betrag Aktien der Deutschen Eisenhandel A.-G. in Berlin, ferner Aktien der Pyroluzit Akt.-Ges. in Charlottenburg. 1927 erwarb die Ges. sämtl. Aktien der Baildonstal Spolka Akcyjna in Kattowitz. Diese Ges. wurde verwaltungstechnisch mit der Friedenshütte S. A. vereinigt. Kapital: RM. 27 792 000 in 15 000 St.-Akt. (Nr. 1–15 000) zu RM. 60, 102 000 St.-Akt. (Nr. 28 333 – 130 332) zu RM. 100, 13 330 St.-Akt. (Nr. 15 001–24 165 u. 24 168–28 332) zu RM. 120, 2 St.-Akt. (Nr. 24 166–24 167) zu RM. 200, 15 000 St.-Akt. (Nr. 153 333–168 332) zu RM. 1000 u. 2300 Vorz.- Akt. (Nr. 130 333–132 632) zu RM. 40. Die Vorz.-Akt haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % (Max.) mit Nachzahl.-Verpflichtung und erhalten bei einer Liquid. der Ges. vor Auszahl. eines Liquidationserlöses an die St.-Akt. aus dem Liquidationserlös einen Anteil bis zur Höhe von 112 % ihres Nenn- wertes zuzügl. etwa rückständ. Vorz.-Div. sowie 6 % lauf. Zs. Die Vorz.-Akt. Rönnen mittels Auslos., Gesamtkündig., Ankaufs oder in ähnlicher Weise sowohl aus dem Gewinn als auch im Wege der Kap.-Herabsetz. eingezogen werden. Erfolgt die Einzieh. aus dem Gewinn, so dürfen in jedem Jahr nicht weniger als 5 % u. nicht mehr als 50 % des urspr. ausgegebenen Betrages der Vorz.-Akt. eingezogen werden. Von den St.-Akt. stehen nom. RM. 12 177 000 zur Verfüg. der Ges., ein durch ihren Verkauf der Ges. über den Buchwert hinaus zufallender Mehrerlös wird dem gesetzl. R.-F. zugeführt. –— Vorkriegskapital: M. 48 000 000. Urspr. A.-K. M. 7 500 000, erhöht bis 1907 auf M. 48 000 000, dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 300 000 000 in 15 000 St.-Akt. zu M. 600, 102 000 St.-Akt. zu M. 1000, 13 330 St.-Akt. zu M. 1200, 2 St.-Akt. zu M. 2000, 1500 St.-Akt. zu M. 100 000 u. 23 000 Vorgz.- Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell.