Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 385 Kapital. RM. 20 000 1000 Akt. zu RM. 20. Urspr. M. 5 Mill, in 5000 Akt. zu M. 1000, übern. von den Gründern zu 100 %. Erhöht lt. G.-V. v. 27./7. 1923 um M. 95 Mill. in 19 000 Akt. zu M. 5000, begeb. zu pari. Lt. G.-V. v. 29./12. 1924 von M. 100 Mill. auf RM. 20 000 (5000: 1) in 1000 Akt. zu RM. 20. Geschäftsjahr. 1./4.–31./3. Gen.-Vers. Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht. 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1926. Aktiva: Debit. u. Kassa 490 288, Inv. 3237, Beteil. 24 000, Verlust 2656. – Passiva: A.-K. 20 000, R.-F. 3612, Kredit. 496 570. Sa. RM. 520 182. Gewinn- u. Verlust-Konto. Debet: Unk. u. Steuern 39 058, Wareneinkauf 546 912. – Kredit: Zs. 933, Warenverkauf 582 380, Verlust 2656. Sa. RM. 585 970. Bilanz am 31. März 1927. Aktiva: Debit. u. Kassa 477 561, Inv. 1860, Beteil. 34 000. –— Passiva: A.-K. 20 000, R.-F. 955, Kredit. 492 238, Gewinn 228. Sa. RM. 513 422. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Steuern 56 131, Wareneinkauf 704 144, Gewinn 228. Sa. RM. 760 505. – Kredit: Warenverkauf RM. 760 505. Dividenden 1922/23–1926/27. 0 %. Direktion. Jean Alb. Bolte, Leipzig. Prokurist: Dr. Werner Hünemörder. Aufsichtsrat. Vors. Bergass. a. D. Erich Schultze, Halle; Stellv. Bergw.-Dir. Herm. Froese, Bergw.-Dir. Benno Maiwald, Meuselwitz; Komm.-Rat Ernst Solf, München; Bergw.-Dir. Ewald Drop, Bergwitz; Bergw.-Dir. Christian Kühn, Albersdorf bei Leipzig. Zahlstelle. Ges.-Kasse. Hochofenwerk Lübeck Akt.-Ges., Sitz in Lübeck. Zentralverwaltung in Herrenwyk. Gegründet: 7./11. 1905. Eingetr. 27./12. 1905. Zweck: Erricht. u. Betrieb eines Eisenwerkes mit Hochöfen nebst Kokerei sowie Erwerb, Erricht. u. Betrieb aller für die Verwert. der erzeugten Produkte, Nebenprodukte u. Abfälle oder für den Erwerb der Rohmaterialien bestimmten Anlagen u. sonst. Unternehmungen. Der Betrieb anderer Unternehm. der Montanindustrie ist gestattet. Besitztum: Werksanlagen: 1. Herrenwyk. Das Werk wurde am unteren Lauf der Trave auf einem Areal von 82.1449 ha Grösse angelegt u. kam im August 1907 in Betrieb. Die Werksanlagen umfassen 3 moderne Hochöfen mit einer Tagesleist. von je 300, 200 u. 200 t. Es sind 12 Cowperapparate vorhanden. Die Gichtgase werden in 19 Kesseln u. 5 Grosskraftmasch. in nutzbare Energie umgesetzt. Ein anderer Teil dieser Gase wird an die Überlandzentrale in Herrenwyk verkauft. Die Koksofenanl. umfasst 3 Batterien mit insges. 150 Kammern für eine Produktionsfähigkeit von 280 000 t Koks pro J ahr, angegliedert ist 1 Teer- u. Ammoniakfabrik, 1 Teerdestillation, 1 Benzolge winnungsanlage u. 1 Leuchtgas- fabrik, letztere liefert tägl. ca. 50 000 cbm Gas an die Stadt Lübeck. Die Kupferhütte besteht aus 5 Raménöfen zum Abrösten von jährl. 108 000 t Abbränden. In einer Laugerei u. Fällanlage werden ca. 2800 t Zementkupfer gewonnen u. in der Raffinierhütte u. Elektrolyse, welche eine Produktionsfähigkeit von jährl. 4000 t haben, zu Elektrolytkupfer verarbeitet. Weiter ist 1 Glaubersalz- u. Sulphatanlage angeschlossen. Im Jahre 1927 ist eine Agglomerierungsanlage mit einer Leistungsfähigkeit von 450 t täglich in Betrieb ge- nommen worden. Zwecks weiterer Ausnutzung der Abfallprodukte des Hochofens ist eine Eisenportlandcementfabrik mit 3 modernen Drehöfen u. einer Leistungsfähigkeit von jährl. 1 000 000 Fass, 1 Schlackenziegelei u. 1 Zementwarenfabrik nebst Wanoplatten- fabrik geschaffen worden. Der interne Verkehr wird auf 15 km Werkseisenbahngeleisen bewältigt, während der Werkseingang u. -ausgang sich überwiegend auf dem Wasser- wege vollzieht, hierfür ist ein Hafen mit 400 m Kaimauer, 7.65 m Wassertiefe u. 5 Entlade- brücken geschaffen. Der überwiegende Teil der Beamten sowie der grössere Teil der Arbeiterschaft ist in der Beamten- u. Arbeiterkolonie untergebracht. Es sind bisher 173 Beamten-, 288 Arb.- u. 52 Junggesellen-Wohn. auf dem 38.1457 ha grossen Wohngebiet errichtet. An Wohlf.-Einricht. sind 1 Konsumanstalt, 1 Bäckerei, 1 Arb.-Speisehalle u. 1 Beamtenkasino vorhanden. Im J. 1917 wurde das unmittelbar an das Werksterrain grenzende Landgut Dummersdorf mit 210.3470 ha Grösse angekauft. 2. Kratzwieck. Die Hütte Kraft in Stolzenhagen-Kratzwieck bei Stettin wurde im Februar 1921 von der Eisenwerk Kraft A.-G. erworben. Sie umfasst ein Areal von 77.0905 ha u. hat eine Wasserfront von 500 m mit 7 Entladekränen. Die Hochofenanlage besteht aus 3 Öfen mit einer Produktionsfähigkeit von 175 000 t jährlich. Die Kokerei umfasst 130 Kammern nebst Teer-, Ammoniak- u. Benzolfabrik. Die Produktionsfähigkeit der Kokerei beträgt 180 000 t. Die im Jahre 1925 vollständig umgebaute Zementfabrik arbeitet mit 3 Drehöfen für die Herstell. von 600 000 Fass u. in der Kupferhütte nebst Laugerei u. Fällanlage können 50 000 t Abbrände durchgesetzt werden. 3. Weidenau. Die Rolandshütte in Weidenau-Sieg wurde 1915 übernommen: sie hat eine Grösse von ca. 27 ha. Von den bestehenden 3 Hochöfen leisten zwei je 80 t, einer 30 t täglich. Die Schlackenziegelei liefert 300 000 Stück u. die Zentrale ca. 1 Mill. K W.-St. für fremden Verbrauch. Der Kalkbruch Fretter wurde zwecks Gewinnung einer günstigen Zuschlagbasis käuflich übernommen u. durch eine Seilbahn mit der Station verbunden. Der Betrieb der Rolandshütte wurde im Okt. 1924 stillgelegt, 1926/27 vorübergehend wieder aufgenommen. Roheisenerzeugung 1924/25–1926/27: 234 000, 176 000, 226 000 t. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1928. 25