* Glockenstahlwerke Akt.-Ges. vorm. Rich. Lindenberg in Liqu. in Remscheid. (Borsenname: Glockenstahl.) Gegründet: 3./11. 1919 mit Wirk. ab 1 /7. 1919; eingetr. 9./12. 1919. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1921/22. Fa. bis Ende Dez. 1919: Glockenstahlwerke A.-G. Die Ges. übernahm mit Wirk. ab 1./7. 1919 die Fabrikationsstätten der Stahlwerke Rich. Lindenberg in Remscheid käuflich. Die a. o. G.-V. v. 8./1. 1927 beschloss Beteil. an der Deutsche Edelstahlwerke A.-G. u. Verkauf der Werkanlagen u. Vorräte an diese Ges. mit Wirk. ab 1./1. 1927. Für diese Sacheinlagen wurden nom. RM. 3 053 000 Akt. der Edelstahlwerke A.-G. gewährt, die Vorräte werden in bar vergütet. Daraufhin wurde die Auflös. u. Liqu. der Ges. beschlossen. Liquidatoren: Dir. Alfred Polscher, Remscheid, Cleffstr. 4, Alfred Pohl, Albrecht von Schwartzen, Remscheid. Zweck: Betrieb metallurgischer Unternehmungen jeder Art, insbesondere der Betrieb von Stahl-, Walz- u. Hammerwerken. Die Ges. ist berechtigt, alle zur Errichtung oder Förderung dieser Zwecke dienenden Anlagen u. Geschäfte jeder Art zu errichten, zu er- werben, zu betreiben, zu pachten, zu verpachten und zu veräussern sowie Zweignieder- lassungen zu errichten. Zweigniederlass. in Berlin. Während das Lizenzgeschäft bei der Stahlwerke Rich. Lindenberg A.-G. zu Baden-Baden verblieb, erwarb nach der Gründ. die Ges. von der Stahlwerke Rich. Lindenberg A.-G. die sämtl. derselben gehörigen, in Remscheid belegenen Grundst. nebst Geb. u. Einricht., u. allen vorhandenen Vorräten. Vom 31./12. 1923 ab ist ein verbliebenes Restkaufgeld von M. 2 570 000 seitens der Verkäuferin jederzeit auf den Ersten eines Monats mit zwölfmonatiger Frist, seitens der Käuferin mit vierwöchiger Frist ganz oder in Teilbeträgen aufkündbar. Die Verkäuferin hat den Aktionären der Käuferin die Einlösung des Div.-Scheins für die ersten 15 Jahre mit M. 60 jährlich zu- gesichert, falls u. soweit die Ges. eine Div. nicht zahlen sollte. Die Garantie erlischt, wenn die Käuferin drei Jahre hintereinander eine höhere Div. als 6 % gezahlt hat. Besitztum: Näheres über die früheren am 8./1. 1927 an die Deutsche Edelstahlwerke A.-G. verkauften Anlagen s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927. Kapital: RM. 6 315 000 in 45 000 St.-Akt. zu RM. 140 u. 750 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Die Vorz.-Akt. sind mit 25 % eingezahlt, sie haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nachzahl.-Recht. Urspr. M. 4 000 000, erhöht bis 1922 auf M. 60 000 000 in 45 000 St.-Akt. u. 15 000 Vorz.- Aktien zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. vom Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 395 5./11 1924 Umstell. von M. 60 000 000 auf RM. 6 315 000 derart, dass der Nennwert der St.- Aktien von bisher M. 1000 auf RM. 140 herabgesetzt wurde. Die Vorz.-Akt. sind im Verh. 20: 1 zus.gelegt u. der Nennwert der Vorz.-Aktie auf RM. 20 ermässigt, eingezahlt mit 25 %. Anleihe I: M. 8 000 000 in 5 % Teilschuldverschr. von 1920, rückz. zu 102 %. Stücke zu M. 1000, abgest. auf RM. 10, lautend auf den Namen der Berl. Handels-Ges., Berlin, oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. ab 1./11. 1926 bis spät. 1./11. 1950 durch jährl. Ausl. oder freihänd. Rückkauf; ab 1./11. 1926 verstärkte Tilg. oder Totalkünd mit sechsmonatl. Frist vorbehalten. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Kurs: Notiz ab 15./8. 1926 in Berlin eingestellt. Aufwertungsbetrag RM. 9.98 für PM. 1000. Zwecks Barablös. gekündigt zum 1./3. 1928. Barablösungsbetrag RM. 8,56 zuzüglich Zinsen für 1925, 1926, 1927 (8 % abzügl. Kap.-Ertragsteuer, mit RM. 0,72) mit aufgerundet RM. 9,30 für je RM. 10 wird bei den Zahlstellen gezahlt. Anleihe II: M. 8 000 000 in 5 % Obl. lt. G.-V. v. 18./3. 1922, rückz. zu 102 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Kurs: Notiz ab 15./8. 1926 in Berlin eingestellt. Aufwert.-Betrag RM. 2.15 für PM. 1000. Die Anleihe ist zur Rückzahl. zum 1./11. 1926 gekündigt. Die Barablös. von RM. 1.55 für je M. 1000 zuzügl. Zs. für 1925 u. 1926 (5 % abzügl. Kap.-Ertragssteuer) wurde v. 1./11. 1926 bei der Ges.-Kasse u. den Zahlstellen gezahlt. 3 Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Jede St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-A. = 20 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis zu 10 % des A.-K., 6 % Div. an Vorz.-Akt. mit Nachzahl.-Anspruch, dann 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R., Rest Über-Div. bzw. nach G.-V.-B. ZBBilanz am 30. Juni 1927: Aktiva: Schuldner 1 055 639, Kassa 11 943, Wechsel 32 453, Wertp. 3 358 300, (Bürgsch. 5000). – Passiva: ILiqu.-K. 3 449 829, Obl. 80 000, Hyp. 8000, rückst. Obl.-Zs. 5182, Gläubiger 915 324, (Bürgsch.-Verpflicht. 5000). Sa. RM. 4 458 336. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 52 401, Zs. 10 427. Sa. RM. 62 829. – Kredit: Übertrag auf Liqu.-K. RM. 62 829. Kurs Ende 1921–1927: 801, 5900. 10.2, 10.3, 35, 61, 38.25 %. Die St.-Akt. wurden im März 1921 an der Berliner Börse eingeführt. Dividenden: 1919/20–1920/21: 20, 25 %; 1922/23–1925/26: 1000, 0, 0, 0 %. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Dr. Gustav Sintenis; Stellv. Bank-Dir. Dr. phil. h. c. Oskar Schlitter, Gen.-Dir. Dr. med. e. h. u. Dr.-Ing. e. h. Dr. Friedrich Eichberg, Bankier Carl Joerger, Berlin; Frau Else Lindenberg, Baden-Baden; Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Georg Zapf, Köln-Mülheim. Zahlstellen: Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank, Delbrück Schickler & Co.