396 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Bayerische Braunkohlen-Industrie Akt.-Ges., Sitz in Schwandorf (Oberpfalz). Gegründet: 5./2. 1906; eingetr. 17./2. 1906. Sitz der Ges. bis 11./3. 1908 in Münster i. W. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1908/09. „ Zweck: Betrieb von Braunkohlenbergbau, Brikettfabrikation u. Ziegelei sowie der Erwerb u. die Veräusser. von Kuxen u. Anteilen an Bergwerken. Besitztum: Die Gesellschaft beutet die Braunkohlenfelder der Gew. Klardorf bei Klardorf-Wackersdorf durch Förderung von Rohkohle u. durch Verarbeitung derselben in einer Brikettfabrik (10 Pressen-Leistung ca. 15 000 D. W.) aus, die Anfang 1908 in Betrieb kam. Die Anlagen sind durch ca. 6 km lange normalspurige Industriebahn mit der Staatsbahnstation Schwandorf verbunden. Das Bergwerkseigentum besteht aus 11 auf Braunkohle verliehenen Feldern mit einem Gesamtflächeninhalt von rund 8500 ha. General- vertriebsstelle der Ges. ist die Firma Bayer. Kohlen-Kontor-Ges. m. b. H. in Nürnberg, München, Regensburg, Straubing, Augsburg u. Schwandorf. Kapital: RM. 5 414 400 in 7200 St.-Akt. zu RM. 500, 7200 St.-Akt. zu RM. 250 und 720 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Die Vorz.-Akt. sind mit 7 % (Max.) Vorz.-Div. u. Nachzahl.- Anspruch ausgestattet; im Falle der Liqu. der Ges. vorab rückzahlbar mit 120 %. — Vorkriegskapital: M. 3 600 000. Urspr. M. 2 Mill., erhöht 1907 um M. 700 000, 1908 um M. 900 000, 1921 um M. 3 600 000, 1922 um M. 14 400 000 in 14 400 Vorz.-Akt. zu M. 1000 u. um M. 2 400 000 in 6 Nam.-Akt. zu M. 400 000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 31./1. 1925 von M. 24 Mill. auf RM. 5 414 000 derart, dass nach Einziehung der 6 Nam.-Akt. zu M. 400 000 die St.-Akt. über M. 1000 auf RM. 500 abgestempelt wurden u. ausserdem auf je 1 St.-Akt. eine neue Aktie zu RM. 250 ausgehändigt wurde. Der Nennwert der Vorz.-Akt. über bisher M. 1000 wurde auf RM. 1 herabgesetzt u. je 20 Akt. wurden zu 1 Vorz.-Akt. über RM. 20 zus. gelegt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Juni. Stimmrecht: Je RM. 250 St.-Akt. 1 St., 1 Vorz.-Akt. 60 St. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Gewerkschaft Klardorf 5 574 900, Immobil. 36 000, Material. 145 663, Masch.-Reserveteile 27 462, Vorräte 1, Mobil. u. Utensil. 1, Beteil. 1, Eff. 1, Kassa, Wechsel u. Banken 103 262, Debit. 517 300, Vorauszahl. 66 679, Aufwert.-Ausgleich 130 000, (Avale 89 650), Saldo 8377. – Passiva: A.-K. 5 414 400, R.-F. 558 119, Kredit. u. Rückstell. 471 952, Lohnreste 35 177, Mehraufwert. 130 000, (Avale 89 650). Sa. RM. 6 609 649. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet; Gen.-Unk., Steuern, Beamten- u. Arb.-Versich. 357 845, Abschr. 159 765. – Kredit: Überschuss 509 233, Saldo 8377. Sa. RM. 517 611. * Dividenden: St.-Akt. 1913/14–1922/23: 4½, 4, 4, 5, 7, 4½, 8, 8, 12, 0 %; 1./4.–31./12. 1923: 0 %. 1924–1927: 4, 0, 0, 0 %. Vorz.-Akt. 1924–1927: 7, 7, 0, 0 %. Direktion: Oberbergwerksdir. H. Everding. Aufsichtsrat: Vors. Staatsmin. a. D. Dr. Schweyer, Min.-Rat Konrad Sterner, München; Landes-Ökonomierat Wolfgang Brügel, Nürnberg; Min.-Rat Rudolf Decker, Dipl.-Ing. Dr. h. c. Menge, München; Dr. Emil Georg Ritter v. Stauss, Berlin; Oberbürgermstr. a. D., Geh. Rat Wächter, Oberbergamts-Direktor Zieglmaier, München; vom Betriebsrat: G. Mahlitz, G. Fohringer. Zahlstellen: Schwandorf: Ges.-Kasse: Deutsche Bank, Berlin mit Zweigniederlassungen; Regensburg: Reichsbank; Nürnberg: Postscheck 503. 2 Eisen-Industrie zu Menden und Schwerte, Aktien-Gesellschaft in Schwerte bei Dortmund. Gegründet: 29./8. 1872; eingetr. 9./9. 1872. Zweck: Herstell. u. Verkauf von Fassoneisen u. Sonderprofilen für Spezialbedarf (für Lokomotiven, Waggons, Automobile, Fenster, Rolladen u. a. m.) gewalzt u. gezogen. Entwicklung: Die Ges. übernahm bei Gründ. die Eisenwerke von Kissing & Schmöle in Schwerte u. in Rödinghausen b. Menden. Der Betrieb der letzteren Werke ist später aufgegeben worden. 1916/17 wurde die Eisensteingrube Jakobskrone erworben. 1920 Anschluss an den Stumm-Konzern. Die Ges. gehört der Rohstahlgemeinschaft u. dem Stabeisenverband an. Die G.-V. v. 18./8. 1926 genehmigte die Verpacht. der Betriebe der Ges. ab 1./7. 1926 bis 30./6. 1956 an die Vereinigten Stahlwerke A.-G. Nach dem Pachtvertrage ist durch die Ver. Stahlwerke, die selbst Aktionäre sind, den übrigen Aktion. eine jährl. Div. von 5 % garantiert. Für den Fall, dass die Vereinigten Stahlwerke selbst mehr als 5 % Div. verteilen, wird auf die Menden- u. Schwerte-Aktien eine Zusatz-Div. in Höhe der halben über 5 % hinausgehenden Stahlvereins-Div. gezahlt. Die Div. wird fällig mit der Div. der Ver. Stahl- werke A.-G. Kapital: RM. 3 171 000 in 4530 Aktien zu RM. 700. – Vorkriegskapital: M. 4 530 000. Urspr. A.-K. M. 4 500 000; nach verschied. Wandlungen betrug das A.-K. 1912: M. 4 530 000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 19./12. 1924 in bisherige Höhe auf Reichsmark. Itt. G.-V.-B. vom 18./8. 1926 Herabsetz. des A.-K. von RM. 4 530 000 auf RM. 3 171 000 durch Abstemp. der Aktien von RM. 1000 auf RM. 700.