= 424 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. Reglis Maschinenbau- Akt.-Ges. vormals L. Schwartzkopff in Berlin N. 4, Chausseestrasse 23. Gegründet: 1./7. 1870; eingetr. 15. 7. 1870. Zweck: Erweiterung u. Betrieb der 1852 Maschinenbauanstalt von L. Schwartzkopff. Bau von Dampf-, elektr.- u. Druckluft-Lokomotiven, von vollständigen Einricht. für Druckluftgrubenbahnen, sowie von Hochdruckkompressoren für die chemische Industrie etc-, Fabrikat. der Linotype-Setzmaschine u. der Owens-Flaschenmaschine. Bau von Strassenwalzen, Druck- u. Papierverarbeitungsmaschinen, Flüssigkeitsgetrieben. Ausser- dem werden Eisen- u. Bronzegüsse, Schmiede- u. Pressstücke für die verschiedensten Zwecke hergestellt. Besitztum: Die Grundstücke u. Betriebsstätten der Ges. bestehen aus: a) einem Grundstück Berlin, Chausseestrasse 23 von ca. 3000 qm Grundfläche, auf welchem sich das Verwaltungs- gebäude u. einige Dienstwohnungen befinden. Ein Teil der Räume ist an nahestehende Ges. für Bürozwecke vermietet: b) dem diesem Grundstück benachbarten Grundbesitz am Vorplatze des Stettiner Bahnhofs in Grösse von ca. 44 009 qm. Die darauf befindl. Werkstättengeb. dienen als Betriebs- u. Lagerräume; c) einer Fabrikanlage Berlin, Scheringstr. 13/28 mit einer Grundfläche von ca. 35 900 qm, von denen ca. 22 200 qm überbaut sind. Hier befinden sich die Giesserei u. die Werkstätten für den Feinmaschinenbau Die Anlage hat Anschluss an die Reichsbahn u. eine eigene Kraftzentrale mit 2 Dieselmotoren für zusammen 650 PS, 1 Lokomobile für 500 PS u. Anschluss an das Städtische Elektrizitätswerk für 430 KW, d) einer Fabrikanlage in Wildau, Kreis Teltow. Das eigentliche Fabrikgrundstück umfasst ca. 440 000 qm, von denen ca. 105 600 qm überbaut sind. Hier befinden sich das Ver- waltungsgebäude, die Lokomotivfabrik u. der allg. Maschinenbau. Das Grundstück hat Gleisanschluss, eine eigene Eisenbahnhaltestelle u. ist durch einen eigenen Stichkanal mit dem Dahmefluss verbunden. Die eigene Kraftzentrale hat Dampfturbinen für zus. 10 000 PS, Auf dem sonst. Grundbesitz in Wildau, welcher in einer Grösse von ca. 779 000 qm noch eine erhebliche Ausdehnungsmöglichkeit des Werkes bietet, befinden sich unter anderem 29 Wohnhäuser für Beamte, 99 ein- u. zweistöckige Wohnhäuser für Arbeiter u. 5 grosse Arbeiterwohnhäuser, letztere mit insgesamt 84 Wohnungen. Auf dem Grundstück der der Ges. gehörigen Bauges. Wildau m. b. H. in Grösse von ca. 27 700 qm befinden sich weiterhin 11 Wohnhäuser für Beamte u. 24 Wohnhäuser für Arbeiter. Beteiligungen: Die Ges. ist an folgenden fremden Unternehm. beteiligt: 1. Bauges. Wildau m. b. H., 2. Maffei-Schwartzkopff- Werke G. m. b. H. (s. unten), 3. an einigen kleineren Unternehm. – Die Ges. hat 1907 in Gemeinschaft mit der Firma J. A. Maffei-München die Maffei-Schwartzkopff-Werke G. m. b. H. mit dem Sitze in Berlin, begründet, welche vorzugs- weise den Bau von Dampfturbinen mit zugehörigen Generatoren, sowie von Kreiselpumpen u. anderen schnelllauf. Masch.-Aggregaten u. von elektr. Lokomotiven betreiben. Das Ges.-Kap. der Maffei-Schwartzkopff-Werke ist je zur Hälfte im Besitz der Schwartzkopff-Ges. u. der Firma J. A. Maffei-München. Die Maffei-Schwartzkopff-Werke haben sich für Deutschland u. einen Teil des Auslandes das Ausführungsrecht für die bekannte Melms & Pfenninger Dampfturbine sowie die Lizenz für darauf bezügliche Patente gesichert, andererseits setzen sie den Bau der von der Schwartzkopff-Ges., deren elektrotechn. Abt. sie übern. haben, auf diesem Gebiete geschaffenen Konstruktionen fort. Für die Errichtung der hierfür erforder- lichen Spezial-Werkstätten ist ein an die Lokomotivfabrik Wildau anschliess. Terrain erworben worden. Hier erfolgt der Bau von Dampfturbinen sowie von elektr. Masch., elektr. Grubenbahnanlagen, elektr. Vollbahn-Lokomotiven etc. Für die Maffei- Schwartzkopff- Ges. sind 18 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser vorhanden. Kapital: RM. 18 445 000 in 25 000 St.-Akt. zu RM. 100, 77 500 St.-Akt. zu RM. 200 u. 4450 Vorz.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 12 000 000. Urspr. M. 6 000 000, erhöht bis 1906 auf M. 12 000 000, dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 210 000 000 in 10 000 St.-Akt. zu M. 600, 7200 St.-Akt. zu M. 1000, 80 000 St.-Akt. zu M. 1200 u. 30 000 Vorz.-Akt. zu M. 1200 (über s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Umstell. des A.-K. erfolgte lt. G.-V. v. 16./12. 1924 von M. 210 000 000 unter Einzieh. von M. 30 000 000 St.-Akt. (gemäss bereits früher getroff. Vereinbarung zwischen den Inh. dieser St.-Akt. u. der Ges.) somit also M. 144 000 000 St.-Akt. u. M. 36 000 000 Vorz.-Akt. auf RM. 24 445 000 in 25 000 St.-Akt. zu RM. 100, 77 500 St.-Akt. zu RM. 200, 4450 Vorz.-Akt. zu RM. 100 u. RM. 6 000 000 Vorrats-Aktien. Bie G.-V. v. 12./12. 1925 beschloss. das Aktien- kapital von RM. 24 445 000 auf RM. 18 445 000 herabzusetzen durch Einzieh. von RM. 6 000 000 Vorrats-Aktien. Zur Einziehung dieser aus der Inflationszeit herrührenden Aktien waren etwa RM. 2000 erforderlich, die dem Reingewinn des Geschäftsjahres 1924/25 entnommen wurden. Ferner wurde beschlossen, dass die Gesellschaft. berechtigt sein soll, mit Zu- stimmung der Gen.-Vers. St.-Aktien durch Ankauf einzuziehen. Erfolgt die Einzieh. aus dem verfügbaren Gewinn, so sollen in einem Geschäftsjahre nicht weniger als 5 % u. nicht mehr als 25 % der St.-Aktien getilgt werden. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Nov. oder Dez. Stimmrecht: Je GM. 50 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 20 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, dann 4 % an St.-Aktien, vom Übrigen 7½ % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergütung), Rest weitere Div. an St.-Aktien bzw. nach G.-V.-B. Die vertragsm. Tant. etc. werden auf Unk.-K. verbucht.