Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 477 Zimmermann Werke A.-G. in Chemnitz, Emilienstr. 35. (Börsenname in Leipzig: Chemnitzer Zimmermann). Gegründet: 1./7. 1844, erste Spezialfabrik für Werkzeugmaschinen. Akt.-Ges. seit 8./11. 1871. Firma bis 4./11. 1914 Chemnitzer Werkzeugmaschinen-Fabrik vorm. Joh. Zimmermann. Zweck: Herstellung u. Verkauf von Masch. aller Art u. verwandter Artikel, sowie der Betrieb hiermit zus. hängender Geschäfte. Die Fabrikation erstreckt sich auf die serien- weise Herstell. von Hochleistungs-Werkzeugmasch., Holzbearbeitungsmasch. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfasst ein Areal von ca. 152 100 qm an der Emilien- u. an der Blankenauer Strasse, von denen 19 150 am bebaut sind. Als Kraftquelle dienen 6 an das städt. Elektrizitätswerk angeschloss. Transformatorenstationen mit einer Leistungs- fähigkeit von ca. 1800 PS. Zahl der Beamten u. Arb. zurzeit 250. Entwicklung: Im Jahre 1920/21 Erwerb der bisher im Besitze der Rabensteiner Maschinen- u. Eisenbau-Ges. m. b. H. befindlichen Fabrik in Rabenstein zur Einrichtung einer aussichtsreichen Spezialfabrikation. Im Juni 1924 war die Gesellschaft gezwungen, den Betrieb stillzulegen; im Sept. 1924 wurde der Betrieb zunächst in kleinerem Massstabe wieder aufgenommen unter wesentlicher Umgestaltung u. Zus. fassung des Werkzeug- maschinenbaus. Durch die Verlegung des Werkzeugmaschinenbaus nach den ausgebauten Fabrikgrundstücken in der Blankenauer u. Emilienstrasse, war die an der Mühlen- u. Roch- litzer Strasse gelegene Stammfabrik entbehrlich geworden. Die Ges. veräusserte daher Anfang Januar 1926 diesen Grundbesitz an die Stadt Chemnitz. In der G.-V. v. 15./12. 1926 wurden die Vorschläge der Verwaltung zwecks Sanierung der Ges. angenommen; ferner wurde die Verwalt. zum Verkauf der freigewordenen Grundstücke verpflichtet, wobei den Aktionären eine 40 % Beteilig. an dem Überschuss eingeräumt wurde, der sich über einen Nettoerlös von 1 Mill. RM. bei diesen Verkäufen ergeben sollte. Kapital: RM. 840 000 in 6300 St.-Akt. zu je RM. 100 u. 10 500 St.-Akt. zu je RM. 20. – Vorkriegskapital: M. 5 400 000. Das urspr. A.-K. von M. 6 000 000 wurde 1872/73 auf M. 7 200 000 erhöht, dann 1875/76 durch Rückkauf von M. 1 800 000 auf M. 5 400 000 reduziert. Von 1920–1923 erhöht auf M. 129 972 000 in 18 000 St.-Akt. zu M. 300, 100 500 St.-Akt. zu M. 1200 u. 3310 Vorz.-Akt. zu M. 1200 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 23 /11. 1924 Umstell. von M. 129 972 000 auf RM. 4 332 400 in der Weise, dass von den St.-Akt. zu M. 300 je zwei in eine neue zu RM. 20 umgewandelt wurden, während die St.- u. Vorz.-Akt. zu M. 1200 auf RM. 40 herabgesetzt wurden. Die G.-V. v. 15./12. 1926 beschloss, die RM. 132 400 Vorz.-Akt. ohne Gewährung eines Gegenwertes einzuziehen u. das St.-Akt.-Kapital von RM. 4 200 000 auf RM. 210 000 (20: 1) herabzusetzen in der Weise, dass für je RM. 400 alte Aktien eine neue Aktie über RM. 20 gewährt wurde; gleichzeitig wurde das herabgesetzte A.-K. um RM. 630 000 auf RM. 840 000 erhöht; die neuen Aktien wurden von Heinrich Sonnenberg, Düsseldorf, übernommen. Grossaktionäre: Kaufm. Heinrich Sonnenberg, Düsseldorf. Hypothekar-Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Obl. von 1919. Stücke zu M. 1000 abgestemp. auf gesetzl. Aufwertungsbetrag: RM. 34.35. Zs. 2 % für 1925 u. je 3 % für 1926 u. 1927. Zahlbar gegen Coup. Nr. 13, 14 u. 1 mit RM. 0.69 u. je RM. 1.03. – Auf die als Altbesitz anerkannten Stücke werden besondere Genussrechtsurkunden ausgegeben. Von dem Nenn- betrag des Genussrechts in Höhe von RM. 22.90 gelangen RM. 20 in Form von Genussrechts- urkunden u. RM. 2.90 in bar zur Ausgabe, u. zwar durch diejenigen Stellen, bei denen der Altbesitz geltend gemacht worden ist. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im II. Sem. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Akt.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div. auf St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung), Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1927: Aktiva: Grundst. 1 045 679, Gebäude 833 857, Werkseinricht. 639 926, Beteil. 7074, Kassa 3911, Wertp. 8638, Aussenstände 557 250, (Avale 3545), Fabrikate u. Material. 413 793, Hinterleg.-K. (Obl. betr.) 56 250, noch ausstehende Einzahl. auf A.-K. 202 500. – Passiva: A.-K. 840 000, Obl.-Anleihe 70 726, Genussrechte für die Obl.-Anleihe 24 200, Kredit. 861 759, Übergangs-K. (Löhne usw.) 44 711, (Avale 3545), Rückl. für etwaige Verluste an Aussenständen 145 451, do. für streitige Verpflicht. 40 000, do. für soziale Zwecke 28 000, do. aus der Sanierung für den Minderwert der Anlage-Konti, für die Umstell. der Betriebe sowie die Neueinricht. der Werke 1 714 032. Sa. RM. 3 768 881. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 465 607, Abschr. auf Geb. 17 017, do. auf Werks- einrichtungen 71 102, do. für Verluste auf Fabrikate u. Material. 899 494, do. auf Aufwert.- Ausgleichs-K. 149 035, Verlustvortrag aus 1925/26 abzügl. R.-F. 1 435 787, Rückl. aus der Sanierung für den Minderwert der Anlage-Konti, für die Umstell. der Betriebe sowie die Neueinricht. der Werke 1 714 032. – Kredit: Rohgewinn 629 678, buchmäss. Überschuss aus der Sanierung: a) aus der Einzieh. der Vorz.-Akt. 132 400, b) aus der Zus. leg. der St.-Akt. 3 990 000. Sa. RM. 4 752 078. Kurs Ende 1913–1926: In Berlin: 55.5, 49*, –, 210, 289.50, 133*, 135, 264, 515, 3950, 2.2, 1.70, 10 /, 10.50 %. – In Leipzig: 55.50, 47.50*, –, 210, 288.50, 133*, 133, 263, 500, –, 3.2,