* 490 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. lung gebracht werden diejenigen Fabrikationszweige, die nach dem Kriege als sog. Friedensmaterial aufgenommen wurden, wie der Bau von landwirtschaftl. Maschinen, Loko- motiven, die in der Interessengemeinschaft mit der Lauchhammer-Gruppe vorgesehenen Fabrikate usw. So wird das technisch reorganisierte Werk ungefähr dem Charakter ent- sprechen, den es vor dem Kriege trug. Die G.-V. v. 15./1. 1926 beschloss zwecks Beseitig. der Unterbilanz u. zu Abschreibungen das A.-K. von RM. 18 000 000 auf RM. 6 000 000 herab- zusetzen u. gleichzeitig wieder um RM. 6 000 000 auf RM. 12 000 000 zu erhöhen. Besitztum: Der Grundbesitz des Düsseldorfer Werkes, umfassend die Abteilungen Derendorf u. Rath, beträgt etwa 113 ha. Das angegliederte Werk Sömmerda hat ca. 54 ha. In der Lüneburger Heide bei Unterlüss, an der Bahnstrecke Hannover-Hamburg, hat die Gesellschaft ca. 3938 ha Grundbesitz, der früher als Schiessplatz diente, jetzt aber land- wirtschaftlich erschlossen wird. An Betriebsmitteln sind vorhanden: a) Abt. Düsseldorf: elektr. Kraftzentrale, Presswerk, Fabrik nahtloser Röhren, Eisengiesserei, Dreherei u. Masch.-Fabrik, Geschützfabrik f. Reichs- heer u. Reichsmarine, Pufferwerkstatt, Materialprüf.-Anstalt; b) Abt. Rath: elektr. Zentrale, Martinsstahlwerk mit 6 Martinöfen, Glüherei, Vergüterei, Schmiedepresswerk, Gesenkschmiede, Radsatzfabrik, Walzwerk, Dampfhammerwerk, Federnfabrik, mech. Werkstätten, Elektro- stahlwerk, Bandagenwalzwerk, Materialprüfungsanstalt; c) bei der Rheinischen Metallwaren- u. Maschinenfabrik Sömmerda A.-G.: elektr. Zentrale, Metall- u. Eisengiesserei, Press- u. Ziehwerk, Maschinenfabrik, Zünderfabrik für Reichsheer u. Reichsmarine. Kapital: RM. 12 000 000 in 40 000 Akt. zu je RM. 300. – Vorkriegskapital: M. 12 300 000. Urspr. A.-K. M. 700 000 bis 1905 erhöht auf M. 12 300 000, dann erhöht von 1920 bis 1921 auf M. 120 000 000 in 750 St.-Akt. u. 119 250 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitals- beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lit. G.-V. v. 31./10. 1924 Umstell. von M. 120 000 000 auf RM. 18 000 000 (20: 3) in 750 St.-Akt. u. 119 250 Vorz.-Akt. zu je RM. 150. In der G.-V. v. 15./1. 1926 wurde beschlossen, die St.-Akt. den Vorz.-Akt. unter Beseitig, der Vor- rechte der Vorz.-Akt. gleichzustellen u. sodann das A.-K. von RM. 18 Mill. auf RM. 6 Mill. herabzusetzen durch Zus. leg. von 6 Akt. zu je RM. 150 in 1 Akt. zu RM. 300. Gleichzeitig wurde das A.-K. wieder um RM. 6 Mill. auf RM. 12 Mill. erhöht. Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1925, wurden zum Nennwert begeben. Grossaktionäre: Reichs-Kredit-Gesellschaft A.-G., Berlin; Fried. Krupp A.-G., Essen. Anleihen: I. M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1897, rückzahlbar zu 105 %. Stück zu M. 1000, abgestempelt auf RM. 150 u. für Altbesitz eine Genussrechtsurkunde über RM. 100. Die Anleihe ist am 1./10. 1923 gekündigt worden. II. M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 3./3. 1902. Stück zu M. 1000, abgestempelt auf RM. 150 u. für Altbesitz eine Genussrechtsurkunde über RM. 100. Die Anleihe ist am 1./10. 1923 gekündigt worden. Zahlstellen für die Anleihe-Coupons der Emiss. 1897 u. 1902: Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Berlin: C. Schlesinger-Trier & Co.; Frankfurt a. M.: Gebr. Sulzbach. Die auf Reichsmark umgestellten Anleihen von 1897 u. 1902 sind zum Handel an der Frankfurter Börse eingeführt. Kurs Ende 1926–1927: – (80), 85 %. III. M. 25 000 000 in 5 % Obl., nach Ermächtigung der a. o. G.V. v. 26./7. 1920 ausgegeben, rückzahlbar zu 103 %. Stücke zu M. 1000 abgestempelt auf RM. 13. Zs. werden erst mit Zs.-Zs. bei Fälligkeit bezahlt. Eingeführt in Berlin im Okt. 1921. Kurs Ende 1921–1925: 103, –, 300, 1070, 1.26 %. Kursnotiz seit Sept. 1926 eingestellt. IV. M. 50 000 000 in 5 % Teilschuldverschreibung 1922, rückzahlbar zu 103 %. Stücke zu M. 5000 u. 1000 abgestempelt auf RM. 19 bzw. RM. 3. Zs. werden erst mit Zs.-Zs. bei Fälligkeit bezahlt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 10 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K., event. a. o. Abschreib. und Rückl., vertragsmässige Tant. an Vorstand und Beamte, dann erhalten die Aktien zunächst eine Div. bis zu 6 %, dann 12 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. u. der Stellv. je RM. 2000). Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1927: Aktiva: Grundst.: Abteilung Derendorf, Rath u. Unterlüss 7280 628, Geb. do. 5 595 974, Masch. u. sonst. Anlagen 9 164 290, Patente u. Gebrauchsmuster 1, Vorräte 7 816 378, Kassa, Postscheck- u. Reichsbankguth. 120 504, Wechsel u. Schecks 293 969, Wertp. u. Beteil. 1 500 145, Debit. 5 944 379, Hinterleg. für unsere Obl. 498 000, transit. Posten 345 130, (Aval-Debit. 15 000, Kaut. 286 843). – Passiva: A.-K. 12 000 000, Obl. (für Altbesitz ausgegeb. Genussscheine 81 000) 498 534, langfrist. Darlehen (davon hypothekar. sichergestellt 10 874 092) 13 229 793, Kredit. 9 018 123, Akzepte 2 699547, Gewinn 1113 403, (Bürgschaften 15 000, Aval-Kredit. 286 843). Sa. RM. 38 559 402. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 2 046 164, Zinsen 1 259 998, Handl.-Unk. einschliessl. Steuern 3 397 508, Gewinn 1 113 403. – Kredit: Gewinn-Vortrag aus 1925/26 33 517, Saldo des Fabrikat.-K. usw. 7 783 557. Sa. RM. 7 817 074. Kurs in Berlin: St.-Akt. Ende 1913–1925: 29, –*, –, 340, –=, 103*, 105, –, –, –, –, –, – %; Vorz.-Akt. 108.60, 82 50*, –, 401, 627. 155*, 191.75, 386, 490 4400, 9, 10, 47. Amtl. Kursnotiz in Berlin u. Frankfurt a. M. 1926 eingestellt. – Kurs Ende 1927: Freiverkehr Berlin: 93.5 %, Freiverkehr Düsseldorf: 94.5 %. – Wiederzulassungsantrag zur offiziellen Notierung in Berlin soll gestellt werden.