– Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 515 einander u. mit dem Reichsbahnnetz durch Normalspurgleis verbunden, an das städtische Elektrizitätswerk angeschl. u. haben zur Aushilfe eine eigene Kraftmasch.-Anlage mit einer Gesamtleist. von 1800 PS. Der Wasserbedarf der Werke wird in der Hauptsache durch ein eigenes Wasserwerk gedeckt. Die Abteil. Maschinenbau in Görlitz hat Gleisanschluss u. besitzt ein grosses Verwalt.- Geb., eine Modelltischl., eine Giesserei, neun Werkstätten- u. Montagehallen, eine Schmiede u. eine Kesselschmiede, die sämtl. mit modernen Masch. u. Anl. ausgerüstet sind. Die für den Betrieb benötigte elektr. Kraft wird in einer Zentrale durch drei Dynamomasch., die von zwei Dampfmasch. u. einem Rohölmotor mit einer Gesamtleist. von 900 eff. PS an- getrieben werden, sowie in den Werkst. durch eine weitere Dynamomasch., welche von einer Dampfmasch. von 300 eff. PS angetrieben wird, erzeugt. Ausserdem ist ein Anschl. an das städt. Elektr.-Werk vorhanden. Im übrigen ist das Gelände, soweit es für den Fabrik- betrieb noch nicht benötigt wird, jederzeit widerruflich zur landwirtschaftl. u. gärtnerischen Nutzung verpachtet. = Die Abteil. Cottbus besitzt ein besonderes Verwalt.-Geb., moderne Fabrikationshallen u. entsprechende Magazine u. Lagerräume. Eine Gleisanschlussverbind. mit dem Bahnhof Kottbus ist vorhanden. Die für den Betrieb benöt. Kraft wird von einer 200 PS Dampf- maschine nebst entsprech. Kesselanlage sowie von einer 40 PS Dieselanlage, die ausserdem noch die elektr. Beleucht.-Kraftanlage des Werkes betreibt, erzeugt. Für Aushilfszwecke ist ein an das städt. Elektrizitätswerk angeschloss. 40 PS Elektro-Motor vorhanden. Die Abteil. Cottbus musste wegen Mangel an genügender Beschäftigung stillgelegt werden; ein Verkauf des Werkes ist beabsichtigt. Sanierung: Im Geschäftsjahr 1924/25 geriet die Ges. in finanzielle Schwierigkeiten; über die nachfolgende Sanierung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927. Beteiligungen: 1927 brachte die Ges. ihre Abteilung Schiffswerft u. Maschinenfabrik in Dresden-Uebigau u. Regensburg in eine neue Aktienges. ein, die mit einem A.-K. von RM. 1.5 Mill. unter der Firma Uebigau A.-G. Schiffswerft, Maschinen- u. Kesselfabrik in Dresden begründet worden ist. Die Görlitzer Waggon A.-G. übernahm RM. 1.46 Mill. der neuen Aktien zu pari. Verbände, denen die Ges. angehört: Reichsverb. der Deutschen Industrie, Verein deutscher Waggonfabriken, Nordd. Wagenbau-Vereinig., Gemeinschaft Deutscher Waggon-Fabriken, Verein Deutsch. Maschinenbauanstalten, Verein Deutsch. Eisengiessereien, Dampfkraftmasch.- Verband, Vereinigung von Dampfurbinen-Herstellern, Vereinig. der Dampfturbinen bauenden Firmen, Zoelly-Syndikat, Grosswasserraumkessel-Verband, Gesamtverband des Zerkleinerungs- u. Aufbereitungsmaschinenbaues, Verein deutscher Kupferschmiedereien, Wasserrohrkessel- Verband. Kapital: RM. 6 000 000, davon RM. 2 340 000 St.-Akt. u. RM. 3 660 000 Vorz.-Akt. Die Vorz.-Akt. haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 8 % mit Nachzahl.-Recht. Von dem dann noch verbleibenden Gewinn erhalten die St-Akt. bis zu 8 % Div., während ein über- schiessender Betrag auf beide Aktiengattungen gleichmässig nach ihren Nennwert verteilt werden soll. Wenn 3 Jahre hintereinander die Vorz.- u. St.-Akt. die gleiche Div. erhalten haben, soll das Vorzugsrecht der Vorz.-Akt. im Wegfall kommen. Im Falle der Liqu. der Ges. erhalten sie vor den St.-Akt. 110 % ihres Nennwerts zuzügl. rückständ. Dividende. – Vorkriegskapital: M. 4 500 000. Urspr. A.-K. M. 2 400 000, erhöht bis 1914 auf M. 4.5 Mill., dann erhöht von 1919 bis 1923 auf M. 330 000 000 in 3571 St.-Akt. zu M. 600, 209 000 St.-Akt. zu M. 1000, 15 713 St.- Akt. zu M. 1200, 14 000 St.-Akt. zu M. 5000, 1 St.-Akt. zu M. 1800 u. 3000 Vorz.-Akt. zu M. 10 000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 17./12. 1924 unter Einzieh. der im Dez. 1923 emitt. M 100 000 000 St.-Akt. (bis auf M. 20 000 000 s. unten) von M. 230 000 000 auf RM. 12 120 000 in der Art, dass der Nenn- wert der St.-Akt. im Verh. 50: 3 von bisher M. 600, 1000 1200, 1800 u. 5000 auf RM. 20, 60, 60, 100 u. 300 unter Gewähr. von Anteilscheinen für die Akt. zu bisher M. 600, 1200 u. 1800 herabgesetzt wurde. Der Nennwert der Vorz.-Akt. von bisher M. 10 000 beträgt RM. 40. Die G.-V. v. 9./12. 1926 beschloss zur Sanierung der Ges., das nach Abzug der im Besitz der Ges. befindlichen Verwertungsaktien in Höhe von RM. 600 000 verbleibende St.-Akt.-Kap. von RM. 11 400 000 auf RM. 2 280 000 (5: 1) u. die vorhandenen RM. 120 000 Vorz.-Akt. unter Aufhebung der Vorzugsrechte auf RM. 60 000 St.-Akt. (2: 1) zusammenzulegen; ferner die RM. 600 000 Verwertungsaktien in RM. 600 000 Vorz.-Akt. umzuwandeln u. weitere RM. 3 060 000 Vorz.-Akt. auszugeben. Die Vorz.-Akt. sind v. 1./7. 1927 ab div.-ber.; sie wurden von dem Bankenkonsortium unter Beteilig. der Stadt Görlitz mit der Verpflicht. übernommen, sie den Aktion. in der Weise anzubieten, dass auf RM. 300 alte St.-Akt. bzw. RM. 120 alte Vorz.-Akt. je eine neue Vorz.-Akt. von RM. 100 zu 103 % bezogen werden konnte. 4½ % Anleihe von 1900 der früh. A.-G. Görlitzer Maschinenbau-Anstalt u. Eisengiesserei: M. 800 000 in Stücken zu M. 500, aufgewertet auf RM. 75; für Altbesitz eine Genussrechts- urkunde über RM. 50. Zs. nach den gesetzl. Bestimmungen. Tilg. von 1906 ab durch Auslos. zu 103 %; gekündigt zum 1./7. 1923. Die Anleihe wurde in Berlin u. Dresden notiert. 4½ % Anleihe von 1911 der früh. A.-G. Görlitzer Maschinenbau-Anstalt u. Eisengiesserei: M. 1 500 000 in Stücken zu M. 1000 u. 500, aufgewertet auf RM. 150 u. RM. 75; für Altbesitz eine Genussrechtsurkunde über RM. 100 bzw. RM. 50. Zs. nach den gesetzl. Bestimmungen. 33* ―――