Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. F ahrzeugbau. 547 Besitztum: Der Grundbesitz der Ges., der im Stadtbezirke Kalk liegt, beläuft sich auf zus. 88 954 qm. Die auf diesem Grundst. erricht. Fabrikanl. bestehen aus grossen modernen Fabrikat.- u. Montagehallen, den zugehör. Magazinen u. Lagerräumen, den erforderl. Neben- gebäuden, sowie einer grossen Modellschreinerei u. 6 Modellschuppen. Die gesamte bebaute Fläche beträgt 30 070 qm. Auf dem Grundst. befindet sich ausserd. ein geräumiges zweistöck. Verwalt.-Gebäude von 730 qm Fläche. Ferner besitzt die Ges. 6 dreistöckige Wohnhäuser, die ebenfalls im Stadtbezirk Kalk liegen. Die Werkstätten der Ges. sind mit allen neuzeit- lichen u. wirtschaftl. Einricht. ausgestattet, wie elektr. Kräne, Hebezeuge, Transportwagen etc. Es sind etwa 435 Werkzeugmasch. vorhanden, wie Drehbänke, Hobelmasch., Shapingmasch., Stossmasch., Bohrmasch., Fräsmasch., Schleifmasch. etc., die zur Bearbeit. der Werkstücke für die zu bauenden Masch. Verwend. finden. Zum Betriebe der Masch. dienen 225 Elektromotore mit zus. ca. 4000 PS. Der jährl. Stromverbrauch dieser Motore beträgt ca 3 000 000 KW u. wird von den der Stadt Köln gehör. Kraftwerken gedeckt. Das Werk besitzt ausserdem drei Dampfkessel mit ca. 300 qm Heizfläche, eine Druckluftzentrale von ca. 3000 cbhm Stundenleistung. Die Dampfkessel dienen während der Wintermonate zum Betriebe der dampfhydraul. Pressen u. Hämmer in der Schmiede, sowie zur Heizung der Werkstätten in Gemeinsch. einer weiteren Niederdruckanlage. Die Druckluftanlage dient in den Sommer- monaten u. bei Kohlenmangel ebenfalls zum Betriebe der Pressen u. Hämmer in der Schmiede, sowie zur Bedienung der Niethämmer. Die einzelnen Werkstätten sind durch Normal- u. Schmalspurgleise miteinander verbunden. Der Betrieb erfolgt mittels eigener Lokomotiven. Anschluss an die Staatsbahn ist gleichfalls vorhanden. Zahl der Arb. und Beamten zurzeit ca. 750. Die Ges. gehört ausser 7 kleinen Verbänden dem Verein deutscher Maschinen-Bau-Anstalten u. dem Verein deutscher Werkzeugmaschinenfabriken, beide in Charlottenburg, an. Die Ges. erlitt im Geschäftsjahr 1925/26 dadurch erhebl. Verluste, dass der verstorbene Gen.-Dir. Jakob Becker ohne Wissen des A-R. erhebl. Kredite aus Mitteln der Ges. an die Firma Imperia-Werke Motorradbau G. m. b. H., deren Anteile Angehörigen der Familie Becker gehörten, gewährten. Das Imperia-Werk befindet sich in Konkurs; die Kalker Maschinen- fabrik hat vom Verwalter anerkannte Forder. von RM. 409 298. Die G.-V. v. 12./12. 1925 hat den früheren Vorstandsmitgliedern die Entlastung verweigert. Gegen deren Erben sind Regressansprüche geltend gemacht. Kapital (bis 11./4. 1928): RM. 3 851 500 in 7703 St.-Akt. zu RM. 500. – Vorkriegskapital: M. 3 600 000. Urspr. A.-K. M. 3 600 000, von 1921–1922 erhöht auf M. 10 800 000 in 7200 St.-Akt. u. 3600 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.- Umstell. lt. G.-V. v. 18./12. 1924 von M. 10 800 000 auf RM. 3 851 500 derart, dass der Nenn- betrag der St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 500 herabgesetzt wurde. Unter Berücksicht. des Einzahl.-Wertes der Vorz.-Akt. von RM. 251 500 wurden die 3600 Vorz.-Akt. auf 503 Aktien so zus.gelegt, dass dieselben gleichfalls einen Nennwert von RM. 500 haben. Diese 503 Vorz.-Akt. sind dann in St.-Akt. umgewandelt worden. Die G.-V. v. 11./4. 1928 soll u. a. über folgende Punkte Beschluss fassen: I. Herabsetz. des Grundkap. auf RM. 385 100 durch 1. Einziehung von 3852 Stück Aktien falls diese freiwillig u. unentgeltlich zur Verf. gestellt werden, 2. Herabsetz. des Nennwerts aller übrigen Aktien von je RM. 500 auf je RM. 100 zur Tilg. der Unterbilanz, zur Vornahme a. o. Abschr. u. Zurückstellungen. II. Wiedererhöhung des Grundkap. auf RM. 1 200 000 durch Ausgabe von 8149 Aktien zu je RM. 100. 33 Grossaktionäre: Hauptaktionär ist die Firma Henschel & Sohn G. m. b. H. in Kassel. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Ahschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div. an St.-Akt., vom Übrigen Tant. an A.-R., Rest Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1927: Aktiva: Grundst. 1 147 358, Geb. 1 284 000, Masch. 1 045 000, Ausrüstungen 360 000, Werkz. 1, Möbel u. Utensil. 1, Modelle 1, Patente 1, Kassa 7025, Postscheckguth. 1080, Wertp. 2500, Vorräte 1 165 569, Schuldner 888 000, (Burgschafts- verpflicht. 87 237), Verlust 446 327. – Passiva: A.-K. 3 851 500, R.-F. 186 458, Unterstütz.- Rückl. für Beamte u. Arb. 31 219, noch zu zahl. Löhne 42 894, Akzepte 352 063, Gläubiger 1 882 730, (Bürgschaftsverpflicht. 87 237). Sa. RM. 6 346 866. Gewinn. u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 843 440, Abschr. 425 072. – Kredit: Betriebsgewinn 822 184, Verlust 446 327. Sa. RM. 1 268 512. Kurs: In Berlin Ende 1913–1927: 127.25, 133*, –, 185, 225.50, 145, 220, 675 1300, 16000, 65, 42.25, 27, 73.50, 37 %. Kurs in Köln Ende 1923–1927: 50, 42.5, 27, 75, 35 %. Dividenden 1912/13–1926/27: 10, 6, 10, 16, 20, 20, 12, 20, 25, 50, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Dir. Pieper, Dir. Kurrer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Bernhard Beyer, Kassel; sonst. Mitgl. Fabrikdir. Dr. Fichtner, Kassel; Dir. Dr. Ernst Mangold, Dir. Eduard Serfort, Kassel; vom Betriebsrat: J. Hennecken, H. Kurschildgen. Zahlstellen: Kalk: Ges.-Kasse; Berlin u. Essen a. d. R.: Disconto-Ges.; Köln u. Düssel- dorf: A. Schaaffh. Bankverein; Köln: A. Levy. 353