Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 549 „Maschinenbau-Anstalt Humboldt' in Köln-Kalk, Kalker Hauptstr. 161/67. (Börsenname: Humboldt Maschinen) Gegründet: 10./7. 1884 als A.-G., errichtet bereits Dez. 1856; eingetr. 18./7. 1884. Zweck: Die Ges. stellt auf ihren Anlagen folgende Erzeugnisse her: Aufbereitungs- anlagen u. deren Teile für Erze, Steinkohle, Braunkohle etc. nach mechanischen, nass- mechanischen, Flotations- u. magnetischen Verfahren, sowie Zerklein erungs-Brikettierungs- u. Transport-Anlagen für Steinkohlen u. Braunkohlen, Erze, Mineralien u. sonstige Material. jeder Härte Metallgewinnungsanlagen, Höchstleistungs-Kohlenmühlen u. Kohlenstaubmahl- anlagen, Feinmühlen für chemische Zwecke, schwere Laufkrane für Sonderzwecke, Dampfkessel jeder Art insbesondere Steilrohrkessel u. Strahlungskessel für Hochdruck, Eisenkonstruktionen, vollständige Industriebauten, Hallen, Transportbrücken usw., Behälterbau, Lokomotiven, Eis masch. u. Kühlanl. für Gross- u. Kleinbetriebe, Kabel- u Verseilmasch., gelochte Bleche, Streckmetall, Pressteile, blankgezogene Wellen. Besitztum: Der Grundbesitz der Gesellschaft umfasst 1 349 398 qm. Dieser verteilt sich wiefolgt: Reines Fabrikgelände 361 263 qm (davon sind bebaut, ohne Hofraum ca. 140 000 qm), unbebautes Grundstück, direkt am Werk gelegen, 92 984 qm, unbebautes Grundstück in Deutz gelegen 99 509 qm, Wohnhausgrundst. in Kalk 14 071 qm (41 Wohnh., davon 13 Einfamilienh.), Wohnhausgrundstücke in Deutz 19 121 qm (77 Mehrfamilienhäuser), Wohnhaus u. Büro in Betzdorf (Sieg) 766 qm, Wohnhausgrundstück Köln-Lindenthal 542 qm, ½ Anteil an Gut Grosse Plantage“ Köln-Ostheim 759 512 qm. Die Fabrikbetriebe der Ges. liegen im Bezirk der früheren Gemeinden Kalk u. Vingst (jetzt in Köln eingemeindet). Die erforderliche Kraft wird teilweise erzeugt in einer Abdampfturbinenanlage mit ungefähr 1000 PS. u. weiterhin beschafft durch Anschlüsse an das städtische Elektrizitätswerk Köln mit un- gefähr 6800 PS. effektiver Leistung. Dem Betriebe dienen ferner 1936 Werkzeugmasch., 189 Arbeitsmasch., 1098 Motoren, 172 Krane u. Hebezeuge, 5 Lokomotiven u. 7 Kupolöfen. Sämtliche Fabrikanlagen sind durch Geleise miteinander u. mit der Staatsbahn verbunden. Neben Betriebsverbess. gelangten in den letzten Jahren grössere Neuanlagen u. Erweiterungs- bauten zur Ausführ. Die Belegschaft der Ges. zählte am 30./6. 1927 3653 Arb. u. 915 Angest. Interessengemeinschaft: 12./12. 1924 Abschluss einer Interessen-Gemeinschäft mit der Gasmotorenfabrik Köln-Deutz A.-G. auf die Dauer von 50 Jahren auf der Grundlage eines Verteil.-Schlüssels von je 50 % der beiden vertragschliessenden Ges. Der zwischen Deutz u. Oberursel besteh. Interess.-Gem.-Vertrag bleibt dabei unberührt. Zwischen Deutz u. Humboldt findet ein Austausch von Vorst.-Mitgl. derart statt, dass Gen.-Dir. Langen in den Vorst. von Humboldt u. Gen.-Dir. Eck bei Deutz eintritt. Zugleich wird ein gemeinsamer Arbeits-Ausschuss von 5 Mitgl. des A.-R. beider Ges. gebildet. Die Organe der Interessen- Gemeinschaft haben die Aufgabe, die Bauprogramme beider Ges. zu verteilen, den gemein- samen Einkauf von Materialien für sämtliche Werke u. den gemeinsamen Vertrieb u. die Propaganda für sämtliche Produkte beider Ges. zu organisieren. Durch die Ausgleich. der Betriebsordn, u. der Vertriebsorgane beider Werke erwartet die Interessen-Gemeinschaft nicht unerhebl. Ersparnisse. Die Zus. fassung der Hilfsbetriebe zur Beliefer. des Serienbaues mit Roh- u. Halbzeugen wird durch die Interessen-Gemeinschaft gefördert. Die G.-V. vom 16./12. 1926 beschloss, für das verlustbringende Geschäftsjahr 1925/26 der Humboldt-Ges. die §9 10 u. 11 des Interessengemeinschaftsvertrages über den Ausgleich der Ergebnisse beider Ges. nicht zur Anwendung zu bringen u. dafür die Beteiligungsquote für die Geschäftsjahre 1926/27, 1927/28, 1928/29, 1929/30 u. 1930/31 für Humboldt auf 60 % statt 50 % u. für Deutz auf 40 % statt 50 % festzusetzen. Tochtergesellschaft: Musag-Gesellschaft für den Bau von Müll- u. Schlackenverwert.- anlagen A.-G., Köln-Kalk (A.-K. RM. 200 000). Kapital: RM. 12 750 000 in 2500 St.-Akt. zu RM. 150, 17 500 St.-Akt. zu RM. 300. 37 500 St.-Akt. zu RM. 20 sowie 63 750 St.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 20 100 000. Urspr. A.-K. M. 3 000 000, bis 1912 erhöht auf M. 20 100 000, dann erhöht von 1919 bis 1920 auf M. 51 000 000 in 5000 St.-Akt. zu M. 600. 35 000 St.-Akt. zu M. 1200 u. 6000 Vorz.- Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 12./12. 1924, unter Rückzahl. der M. 6 000 000 Vorz.-Akt. mit RM. 581 550 zum 31./12. 1924, von M. 45 000 000 auf RM. 12 750 000 in der Weise, dass der bisher. Nennwert der St.-Akt. von M. 600 auf RM. 150 herabgesetzt u. 1 neue Aktie zu RM. 20 verabfolgt wurde. Die Aktien über bisher M. 1200 wurden auf RM. 300 abgestempelt u. erhielten 2* neue Aktien zu RM. 20. Die G.-V. v. 16./12. 1926 beschloss, das A.-K. von RM. 12 750 000 auf RM. 6 375 000 (2: 1) herabzusetzen u. das herabgesetzte A.-K. von RM. 6 375 000 durch Ausgabe von den alten Aktien gleichberechtigten jungen Aktien mit Div.-Ber. vom Geschäftsjahr 1926/27 um RM. 6 375 000 auf RM. 12 750 000 wieder zu erhöhen. Die jungen Aktien wurden den alten Aktion. zum Bezuge angeboten. Auf je nom. RM. 100 zus. gelegte St.-Akt. bzw. auf je nom. RM. 200 noch nicht zus. gelegte St.-Akt. konnte je eine junge Aktie im Nennwert von RM. 100 zu 102 % bezogen werden. Dawes-Belastung: RM. 2 315 000. Hypothekar-Anleihe: M. 10 000 000 in 5 % Teilschuldverschr. von 1913 in Stücken zu M. 1000, abgest. auf RM. 150; auf Altbesitz wurde eine Genussrechtsurkunde über RM. 100