Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 6565 Masch. u. Inv. 46 000. – Passiva: A.-K. 345 000, Gläubiger 54 314, rückständ. Steuern einschl. Prozesskosten 61 964, Reingewinn 39 731. Sa. RM. 501 010. Gewinn- u. Verlust-Konto. Debet: Gesamtunk. 516 917, Steuern 100 378, Maschinen- u. Inventarabschr. 5923, Reingewinn 39 731. – Kredit: Vortrag 5607, Rohgewinn 657 343. Sa. RM. 662 950. Dividenden 1922/23 –1926/27, 100 % – 100 Bonus, 0, 0, 5, 5 %. Direktion. Ludwig Wagner sen., Ludwig Wagner jr. Aufsichtsrat. Vors. Dipl.-Ing. Dr. W. Jahr, Leipzig; Frau Emma Wagner, Probstdeuben; Frau Frieda Emma Jahr, Leipzig. Zahlstelle. Ges.-Kasse. Wotan-Werke, Akt.-Ges. in Leipzig, Czermaksgarten 24. Gegründet: 8./11. 1909, mit Wirkung ab 1./7. 1909; eingetr. 27./5. 1910. Gründung siehe Handb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1916/17. Zweigniederlass. in Charlottenburg, Glauchau u. Chemnitz. Zweck: Übernahme u. Fortführung des in Leipzig mit Zweigniederlassung in Glauchau unter der Firma „Deutsche Maschinen- u. Werkzeug-Fabrik, G. m. b. H.“ bestehenden Unter- nehmens, Fabrikation u. Vertrieb von Masch. u. Werkzeugen aller Art u. von verwandten Artikeln und der Erwerb und Fortbetrieb anderer gleichartiger Unternehmungen. In 1918 kaufte die Ges. die Werkzeugmaschinenfabrik Mossdorf & Mehnert in Chemnitz an, auch übernahm sie die Zahnräderfabrik Max Schütze gegen Gewährung von Aktien u. im Juli 1922 die Rotos Schleifmaschinen-Fabrik Geh & Rülcker in Charlottenburg. Die Ges. vertritt eine Anzahl angesehener Werkzeugmasch.-Fabriken. Sanierung: Das Jahr 1926/27 schliesst mit einem Verlust von RM. 1 767 287. Die Ursachen des Verlustabschlusses sind lt. Geschäftsbericht folgende: Die langsam im ver- gangenen Geschäftsjahr einsetzende Besserung der allgem. Wirtschaftslage brachte für Werk. zeugmasch. nur sehr wenig Nachfrage. Besonders erschwerend wirkten auf den Verkauf auch die noch im Markt befindl. grossen Bestände gebrauchter Werkzeugmasch. aus still- gelegten Betrieben. Auch war es nicht möglich, die am Lager befindl. Masch. meist älterer Konstruktion zu einigermassen günstigen Preisen zu verkaufen. Der Restbestand der älteren fertigen Lagermaschinen hat erst im Laufe des jetzigen Geschäftsjahres mit verkauft werden können. Es gelang der Ges. nicht einen Hypothekarkredit zu einem erträgl. Zinsfuss zu finden. Infolge der schwierigen Lage im deutschen Werkzeugmaschinenbau, hauptsächlich hervorgerufen durch die amerikanische Konkurrenz, hat die Ges. das vergangene Geschäfts- jahr benutzen müssen, um neue Hochleistungskonstruktionen in den bekannten Spezialitäten zu schaffen, die bedeutende Kosten verursachten. Die dafür in Anspruch genommenen grossen Bank-Kredite erforderten erhebliche Zinsaufwendungen. Die Dezentralisation des Betriebes in 5 Fabriken hat sich als unrentabel erwiesen, so dass bei der bevorstehenden Reorganisation mit der Abstossung verschiedener Werke zu rechnen sein wird. Die Ver- äusserung einzelner Werke u. die hiermit verbundene Verlegung der einzelnen Fabrikat.- zweige in die verbleibenden Werke bringen notwendigerweise erneute erhebliche Verluste mit sich. Da mit Rücksicht auf die nicht volle Ausnutzung der Betriebe, solange diese nicht zus. gelegt sind, wiederum mit einem Verluste gerechnet werden muss, auch erhöhte Abschr. auf die Anlagewerte vorgenommen werden müssen, so sieht sich die Ges. gezwungen, zwecks Sanierung das Kap. im Verh. 10: 1 zus. zulegen unter Umwandl. der Vorz.-Akt. in St.-Akt. Zur Verstärk. der Betriebsmittel ist dann das A.-K. wieder auf RM. 1 000 000 erhöht worden (s. a. Kap.). Besitztum: Die Ges. besitzt je ein Werk in Leipzig, CMuchau u. Berlin u. 2 Werke in Chemnitz. Die Ges. beschäftigt z. Zt. in sämtlichen 5 Betrieben 1250 Beamte u. Arbeiter. — Der Grundbesitz umfasst in Alt-Leipzig 840 qm, in Leipzig-Kleinzschocher 13 720 qm, in Glauchau 21 700 qm und in Chemnitz 13 600 qm. Der von der Ges. gekaufte Grund- besitz in Charlottenburg besteht aus einem 1555 qm grossen Grundstück mit einer bebauten Fläche von 1017 qm u. einem unbebauten anliegenden Grundstück von 716 qm. In dem Glauchauer Werk stellt die Ges. die Wotan-Hobler her, in Leipzig unterhält die Ges. ein Lager in allen Masch. u. Werkzeugen für die Metallbearbeitung. Kapital: RM. 1 000 000 in 470 St.-Akt. zu je RM. 50, 1000 Aktien zu je RM. 20, 9529 Aktien zu je RM. 100 u. 45 Aktien zu je RM. 80. Die Vorz.-Akt. lauten auf den Namen u. können nur mit Zustimmung der Ges. übertragen werden. Sie haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 8 % ohne Nachzahlungsrecht. Bei der Liqu. der Ges. sind sie den St.-Akt. gleichgestellt. – Vorkriegskapital: M. 800 000. Urspr. A.-K. M. 800 000, erhöht von 1917–1923 auf M. 75 000 000 in 70 500 St.-Akt. zu M. 1000 u. 450 Vorz.-Akt. zu M. 10 000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 28./3. 1925 von M. 75 000 000 auf RM. 4 971 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 70 (50 $ 20), der der Vorz.-Akt. von M. 10 000 auf RM. 80 herabgesetzt wurde. Die St.-Akt. konnten auch in Stücke zu RM. 100 umgetauscht werden. Zwecks Deckung der Unterbilanz aus 1926/27 (s. a. oben) beschloss die G.-V. v. 21./7. 1928 Herabsetz. des A.-K. um RM. 4 473 900 durch Zus. legung sämtl. Aktien im Verh. 10: 1, ferner Umwandl. der bisher. Vorz.-Nam.-Akt. in Inh.-Akt. ohne Vorrecht; sodann Erhöh. des herabgesetzten Kap. unter Ausschluss des gesetal. Bezugsrechts um RM. 502 900 auf RM. 1 000 000 durch Ausgabe von 5029 St.-Akt. zu RM. 100, div.-ber.9 ―§―‚‚‚‚‚‚――――‚‚‚‚‚