648 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Kündigungsrecht am 1./1. 1945 oder 1./1. 1950 Gebrauch, so hat er die gesamten aus Mitteln der A.-G. gebauten Einricht. u. Leitungsanlagen im Gebiete des Zweckverbandes zu über- nehmen. Der Kaufpreis der gesamten Anlagen wird in gleicher Weise berechnet wie oben angegeben in den Verträgen mit den Gemeinden Geraberg (Gera u. Arlesberg), Geschwenda u. Elgersburg. Ist der Vertrag seitens des Zweckverbandes zum 31./12. 1945 oder 1950 nicht gekündigt worden, so kann er am 1./1. 1955 zum 31./12. 1955 schriftlich beiderseitig ohne irgend welche Verpflichtungen der Vertragsparteien gekündigt werden. Zwecks Strom- lieferung an die Gemeinden Geraberg, Elgersburg, Geschwenda u. an den Zweckverband Langewiesen-Gehren ist mit der Kraftwerk Thüringen A.-G. ein Stromlieferungsvertrag ab- geschlossen. Mit der Gemeinde Unterpörlitz ist am 5./12. 1906 ein Vertrag abgeschlossen worden, der auf die Dauer von 35 Jahren der Ges. das Recht zur alleinigen Gasliefer. im Ortsteil Grenzhammer einräumt. Ein Erwerbsrecht hat die Gemeinde Unterpörlitz nicht. Beteiligungen: Um die Gasversorg. auf dem Thüringerwald auf breitere Basis zu stellen u. gleichzeitig möglichst allen der Glasindustrie dienenden Orten, zunächst des Thüringer Land- Kreises Arnstadt, Gas zu Glasblasezwecken zuführen zu können, hat die Ges. gemeinsam mit dem Landkreis Arnstadt die Thüringische Gasversorgungs-G. m. b. H. in Arnstadt gegründet. Der Landkreis Arnstadt u. die Ges. sind je zur Hälfte an dem Ges.-Kap. beteiligt. Das für dieses Unternehmen benötigte Gas bezieht die Gesellschaft von der Zentral-Gaswerk Arnstadt G. m. b. H. Diese Gesellschaft wurde mit der Stadt Arnstadt in der Weise gegründet, dass die Stadtgemeinde das Besitzrecht am jetzigen städt. Gaswerk auf die neue Ges. überträgt u. diese das Werk zu einem mit allen Errungenschaften der neuzeitlichen Gastechnik ausgestatteten Zentralgaswerk ausbaut, aus dem sowohl die Stadt als auch die Thür. Gasversorgungs-G. m. b H. u. andere Interessenten ihren Gasbedarf decken werden. An der Ges. sind die Thür. Elektriz.- u. Gas-Werke u. die Stadtgemeinde Arnstadt zu gleichen Teilen interessiert. Die Ges. ist ferner erheblich beteiligt an der Kraftwerk Thüringen A.-G. in Gispersleben. Kapital: RM. 3 608 000 in 60 000 St.-Akt. zu RM. 60 u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 4. – Vorkriegskapital: M. 2 400 000. Urspr. A.-K. M. 1 Mill., bis 1911 erhöht auf M. 2 400 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 62 000 000 in 60 000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. zu je M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Umstell. lt. G.-V. v. 21./11. 1924 von M. 62 000 000 auf RM. 3 608 000 in der Weise, dass der Nennwert der St.-Akt. im Verh. 50: 3 von bisher M. 1000 auf RM. 60 u. der der Vorz.-Akt. entsprechend des Einzahl.-Wertes von M. 1000 auf RM. 4 herabgesetzt wurde. Ult. Juni 1927 waren voch nom. RM. 376 140 St.-Akt. nicht begeb. Verwert.-Akt., die bei der Div. unberücksichtigt blieben. Grossaktionäre: Elektriz.-A.-G. vorm. Schuckert & Co., Nürnberg u. die Stadt Apolda. Anleihen: I: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschr. v. 1908. Stücke zu M. 1000 u. 500, abgestempelt auf RM. 150 bzw. RM. 75 (Aufwert.-Betrag). Bei anerkanntem Altbesitz wurden die Teilschuldverschr. über M. 500 auf RM. 105 u. diejenigen über M. 1000 auf RM. 210 abgestempelt. Die Anleihe war zum 1./10. 1923 gekündigt u. ist bis auf M. 223 500 zurückgezahlt, die mit RM. 44 835 aufgewertet wurden. II: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1920. Stücke zu M. 1000 u. 500. III: M. 3 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1922. IV: M. 30 000 000 in 8 % Schuldverschreib von. 1923. Die Anleihen II–IV wurden zwecks Barablös. gekündigt zum 30./9. 1926. Ablösungsbeträge bei Anleihe II = RM. 4 für M. 500 Neubesitz, RM. 6.50 für M. 500 Altbesitz, RM. 8 für M. 1000 Neubesitz u. RM. 13 für M. 1000 Altbesitz; bei Anleihe III = RM. 0.90 für M. 1000, RM. 1.80 für M. 2000; bei Auleihe IV= RM. 0.12 für M. 5000, RM. 0.24 für M. 10 000 u. RM. 0.60 für M. 25 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 30 St. (also den Nennwert entsprech. 450fach. St.-R.). Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, 6 % Div. an Vorz.-Akt. mit ev. Nachzahl., bis 10 % Div. an St.-Akt., Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung, Rest Super-Div. bezw. uach G.-V.-B. Bei Festsetz. der Superdiv. erhalten die Vorz.-Akt. für jedes Prozent, das auf die St.-Akt. über 10 % hinaus verteilt wird, ½ % Zusatz-Div. Bilahz am 30. Juni 1927: Aktiva: Werke in eig. Verwalt. 4 722 400, Wertp. u. Beteil. 924 241, Schuldner 1 213 545, Kassa 12 363, Waren-u. Material 158 175, Vorauszahl. 3660, Kraft- wagen 1, Konsortialbeteil. 180 760. – Passiva: A.-K. 3 608 000, R.-F. 360 800, Anleihen 1908 45 780, Anleihe-Einlös. 1283, Hyp. u. Darlehen 44 200, Unterstütz.-F. 50 709, Abschr. 1 710 000, Rückstell. 38 190, Gläubiger 1 020 057, uneingel. Div. 1811, do. Zinsscheine 1376, Rein- gewinn 1926/27 332 940. Sa. RM. 7 215 149. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunk. einschl. Gen.-Unk. 1 501 679, Abschr. 374 630, Zs. 63 011, Reingewinn 1926/27 332 940 (davon Div. 258 388, Vergüt. an A.-R., Vorst. u. Beamte 30 607, Vortrag 43 943). – Kredit: Gewinnvortrag 27 260, Betriebseinnahmen, Warengewinn u. verschied. Einnahmen 2 245 001. Sa. RM. 2 272 262. Kurs Ende 1913–1927: In Dresden: 132.50, 133.75*, –, 120, –, 105*, 99.50, 121, 260, 1700, 1.5, 4.9, 51, 111.5, 146 %; in Berlin 1923–1927: 1.5, 5.5, 52, 118, 144 %; in München 1924–1927: 4.20, 52, 120, 140 %. Sämtl. St.-Akt. sind an den drei Börsen zugelassen. Dividenden: St.-Akt. 1912/13–1926/27: 8½, 8½, 6½, 6½, 5½, 5½, 5½, 6, 6, 11, 300, 0, 6, 7, 8 %; Vorz.-Akt. 1921/22–1926/27: 6, 151, 0, 6, 7, 8%