656 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. werks Klingenberg erhielt die Ges. eine umfangreiche Erweiterung des 30 kV-Schalthauses für die Stromlieferung an die Reichsbahn von den Berliner Städtischen Elektrizitäts-Werken in Auftrag. Die Elektricitätswerk Unterelbe A.-G., Altona, übertrug der Ges. die Projektierung u. Ausführ. eines vollständigen Kraftwerkes bei Schulau an der Elbe mit einer Turbinenleistung von 45 000 Kw im ersten Ausbau u. die Erricht. zweier zugehöriger Umspannwerke mit Transformatoren-Leistungen von 37 500 u. 12 000 kVA. Ferner wurde die Projektierung u. Ausführ. eines vollständigen Drehstrom-Kraftwerkes u. einer Dreh- strom-Gleichstrom-Umformeranlage für die Stadt Cottbus übernommen. Motor-Generatoren u. Einanker-Umformer für Leistungen bis zu 3300 Kw konnten in Bestellung genommen werden, ebenso Gleichrichter-Anlagen für grosse Leistungen. Unter den für Wasserkraft- Anlagen zu liefernden elektrischen Einrichtungen befinden sich solche für Pumpenspeicher- Kraftwerke. Erwähnt seien Anlagen für das Rheinisch-Westfälische Elektricitätswerk u. die Energieversorgung A.-G. Gross-Dresden u. das Wasserkraftwerk Steinhelle. Für Gross- Wasserkraftwerke erhielt die Ges. Aufträge aus dem europäischen Ausland u. aus Japan; hergestellt wurden zahlreiche kleinere Anlagen insbesondere in Brasilien u. Mittelamerika. Auf dem Gebiete des Leitungsbaues wurden ebenfalls nennenswerte Aufträge auf den Bau von Hochspannungs-Fernleitungen bis 100 kV vom In- u. Auslande hereingenommen. Die Verbindungsleit. zwischen dem Kraftwerk Schulau u. dem Umspannwerk Altona, bestehend aus 30 km 60 kV-Kabel, 34120 amm, sowie die Verkabelung eines 500 km langen 15 kV- Überland-Freileitungsnetzes haben berechtigtes Aufsehen erregt, letztere, weil hierdurch zum ersten Male nachgewiesen wurde, dass es wirtschaftlich möglich ist, grössere Frei- leitungen durch Kabel zu ersetzen. An der Entwicklung der Hohlseile wurde mit gutem Erfolge weiter gearbeitet. Es konnten etwa 700 km derartiger Leitungen verlegt werden. Der schnellen Verbreitung der Kohlenstaubfeuerung in den Kesselhäusern der grossen Kraftwerke folgte auch die Industrie mit einer zunehmenden Anzahl von Anlagen, für die dieser Staubzuteiler, Fördereinrichtungen u. Verbrennungskammern lieterte. Im Dampf- lokomotivbau wurde der A E G auch in diesem Jahre nur in unzureichender Menge Aufträge gegeben. Einige Lieferungen nach Brasilien u. Britisch-Indien sind erwähnenwert. Die erste Lastfahrt der A E G-Kohlenstaub-Lokomotive erfolgte im Juli 1927 u. verlief ausser- ordentlich günstig. Es ist der Ges. somit golungen, als erste Firma des Kontinents eine betriebssichere Kohlenstaubfeuerung für Lokomotivkessel herauszubringen. Aufträge auf elektrische Lokomotiven, Triebwagen u. Wagen-Ausrüstungen wurden im Zusammenhang mit der Elektrifizierung der Berliner Stadtbahn u. dem Ausbau der elektrifizierten Strecken der Reichsbahn in erheblichem Umfange erhalten. Die Ges. war auch für die Erweiterung der Berliner u. Hamburger Untergrundbahn tätig. Eine Teilstrecke der von der A E G in Guatemala erbauten elektrischen Eisenbahn wurde in Anwesenheit des Präsidenten der Republik dem Verkehr übergeben. Daneben ist ein Auftrag auf die Elektrifizierung der Staatsbahn in Costa Rica mit Einphasenstrom zu erwähnen. Gut beschäftigt war die Ges. auch für die Braunkohlen-Industrie, für die elektr. Einrichtungen der Pressenbetriebe, Bagger u. Absatz-Vorrichtungen geliefert wurden. Besonders genannt zu werden verdient die in jeder Beziehung gelungene Installation der Erstausführung einer Abraum-Förder- brücke im Iinksrheinischen Braunkohlengebiet u. der Auftrag auf zwei ähnliche im Bau befindliche Brücken für Mittel-Deutschland, auf denen 110 Elektromotoren mit etwa 5000 Kw Leistung u. Transformatoren entsprechender Grösse zur Anwendung kommen. Im Braun- kohlenbergbau machte die Einführung der elektr. Zugförderung weitere Fortschritte. Auf dem Gebiete der elektr. Hebezeuge näherten sich die eingegangenen Aufträge der Zahl aus den besten Friedensjahren. Die Textil-Industrie brachte der Ges. nennenswerte Aufträge in Motoren u. mechanischen Zubehörteilen für den Antrieb von Spinnmaschinen, Web- stühlen, Flyern, Krempeln u. Wirkmaschinen. Für die Papier-Industrie wurden eine grössere Anzahl von Motoren für Schleifer geliefert. Auf dem Gebiete der Bühnen- beleuchtung wurde der Ges. u. a. in Verbindung mit dem Umbau der Staatsoper Berlin der Auftrag auf die erforderliche umfangreiche Bühneneinrichtung zuteil. Im Schiffbau konnte der Auftragsbestand auf allen einschlägigen Spezialgebieten aufgefüllt werden. Neben einer grossen Zahl Hilfsmaschinen sind in dem Ölmaschinenbau nach den Patenten von A E G-Hesselmann u. a. die Hauptmaschinen für drei Schiffe der Hamburg-Amerika- Linie in Arbeit. Auf dem Gebiete des Grossmaschinenbaues wurde insbesondere durch Verwendung von geschweissten schmiedeeisernen Konstruktionen eine wesentliche Gewichts- ersparnis erzielt, die sich auch auf die Transportkostenfrage günstig auswirkt. Kapital: RM. 186 250 000, davon RM. 150 000 000 St.-Akt. (hiervon RM. 937 500 Vorrats- Aktien) u. zwar 10 000 zu RM. 50 Nr. 1–10 000, 1 495 000 zu RM. 100 Nr. 1–154 000, 158 001–1 499 000 und RM. 36 250 000 Vorz.-Akt. und zwar 291 666 zu RM. 60, Nr. 1 bis 250 000 u. 500 001–541 666, 1 zu RM. 40 Nr. 541 667, 312 500 Lit. B zu RM. 60 Nr. 250 001 bis 500 000 u. 541 668–604 167. Die Vorz.-Akt. haben vor den St.-Akt. ein Div.-Vorrecht von 6 % mit Nachzahl. pflicht, weiterhin keinen Anteil am Reingewinn. Die Vorz.-Akt. B haben vor den St.-Akt. ein Div.-Vorrecht von 5 % mit Nachzahl. pflicht; sie stehen im übrigen den vorhandenen Vorz.-Akt. gleich mit der Massgabe, dass sie neben dem Div.-Vorrecht von 5 % mit Nachzahl. pflicht Anspruch auf einen zusätzl. Gewinnanteil von je % % haben für jedes Prozent, das die Ges. über 10 % hinaus auf die St.-Akt. zur Verteil. bringen wird. Bei einer etwaigen Liquidation der Ges. erhalten die Vorz.-Aktien u. die Vorz.-Akt. Lit. B einen Vorzugsanteil bis zu 115 % des Nennwerts der Aktie zuzügl. etwa rückständ. Div. Vom 1./1. 1925 ab