Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 667 Bilanz am 31. Dez. 1926. Aktiva: Grundst. u. Geb. 127 000, Kassa 156, Verlust 23 968. – Passiva: A.-K. 100 000, R.-F. 11 124, Hyp. 40 000. Sa. RM. 151 124. Gewinn- u. Verlust-Konto. Debet: Handl.-Unk. 1821, Abschreib. 2600, Hyp.-Aufwert. 16 000. – Kredit: Bruttogewinn 1872, Verlust 18 548. Sa. RM. 20 421. Dividenden 1924–1926. 0, 0, 0 %. Direktion. Edwin Auer, Berlin. Aufsichtsrat. Rechtsanw. u. Notar Dr. Alfred Friedmann, Max Müthel, Dir. Paul Stock, Fabrikdir. Dr. Richard Priedm nn, Berlin. Zahlstelle. Ges.-Kasse. Elektrowerke Akt.-Ges. in Berlin W. 62, Kurfürstenstr. 112. Gegründet: 23./11. 1892 in Halle a. S. unter der Firma Braunkohlenwerk Golpa-Jessnitz. Firma lt. G.-V. v. 21./5. 1915 wie oben geändert u. der Sitz der Ges. nach Berlin verlegt. Firma bis 31./3. 1915: Braunkohlenwerk Golpa-Jessnitz, Act.-Ges., mit Sitz in Halle a. S. Zweck: Verwert. von Energiequellen, insbes. unter Benutzung von Elektrizität. Zu diesem Zwecke kann sich die Ges. auch an anderen Unternehm. in jeder Form beteiligen. Bis 1915 betrieb die Ges. nur Abbau von Braunkohle, Brikettfabrikation u. Betrieb einer Dampfziegelei in Golpa (Kreis Bitterfeld). 1915 Umgestaltung zum Elektrizitätsunternehmen; Erricht. des Kraftwerkes Golpa-Zschornewitz. 1918 Beginn der Überlandversorgung nach Berlin. Durch die im Jahre 1921 erfolgte Fusion mit der Mitteldeutsche Kraftwerke A.-G., der Niederlausitzer Kraftwerke A.-G. u. der Gewerkschaft Brigitta wurden die Grosskraft- werke Trattendorf u. Lauta u. die Grube Brigitta mit dem Unternehmen vereinigt. Die in den 3 Kraftwerken installierte Maschinenleistung betrug 1927 in Golpa-Zschornewitz 230 000 Kw., in Trattendorf 90 000 Kw. und in Lauta 90 000 Kw. In Trattendorf ist die Erstellung eines neuen Turboaggregates in Angriff genommen, nach dessen Inbetrieb- nahme die installierte Kraftwerksleistung insgesamt auf rund 450 000 Kw. steigt. Stromerzeugung 1922–1927: Kst. 1 311 000 000, 1 293 000 000, 1 410 000 000, 1 577 000 000, 1 486 000 000, 1 677 000 000; Grubenproduktion 1924–1927: 3 300 000, 3 800 000, 3 700 000, 4 100 000 to; Brikettherstellung in Golpa und Brigitta: 65 560, 110 000, 127 000, 130 826 to; Herstell. von Steinen in Ziegelei Golpa 1924–1927: 8 000 000, 9 900 000, 3 100 000, 7 500 000. Stromlieferungsverträge bestehen u. a. mit folgenden Ges.: Deutsche Reichsbahn-Ges., Berl. Städtische Elektrizitätswerke A.-G. (Bewag), Märkisches Elektrizitäts-Werk A.-G. Berlin, Elektrizitätswerk Sachsen-Anhalt A.-G. in Halle, A.-G. Sächs. Werke, Dresden, Elektrizitäts- werk Brandenburg (Havel) A.-G., Städt.- u. Kreiskraftwerke Spandau G. m. b. H., Kommunale Elektrizitätslieferungsges. A.-G. in Sagan, Elektrizitätswerk des Provinzialverbandes von Schlesien und Elektrizitätswerk Schlesien A.-G. Ferner bestehen Verträge mit der Mittel- deutsche Stickstoffwerke A.-G., der Vereinigt. Aluminium-Werk A.-G. zu Lautawerk und mehreren chem. Grossbetrieben. Das Absatzgebiet der Elektrowerke umfasst die Provinzen Sachsen u. Niederschlesien, Brandenburg mit Gross-Berlin, ferner Freistaat Sachsen u. Anhalt. An 100 000 Volt-Leitungen besitzt die Ges. 4 von Zschornewitz u. Trattendorf nach Berlin, davon eine über Brandenburg a. Havel u. Spandau, eine Leitung von Zschornewitz nach Leipzig und eine Leitung von Trattendorf über Hansdorf, Bunzlau nach Tschechnitz bei Breslau. Beteiligungen: Die Elektrowerke A.-G. ist an folg. Ges. durch Aktienbesitz beteiligt: Elektrizitätswerk Sachsen-Anhalt A. G., Halle a. S., Überlandwerk Oberschlesien A.-G., Kommunale Elektrizitäts- Lieferungs- Ges. A. G., Sagan, Elektrizitätswerk Liegnitz A.-G. (Mehrheit) Braunschweigische Kohlenbergwerke A.-G. in Helmstedt (zus. mit der Preuss Elektrizitäts-A-G. 75 %), Gewerkschaft Lohser Werke mit Kraftwerk Lohs bei Sorau (sämtl' Kuxe) u. Gewerkschaft Kronprinz Wilhelm bei Sorau (999 von 1000 Kuxen). Kapital: RM. 60 Mill. in 600 000 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 5 000 000. Urspr. M. 1 000 000. Erhöht 1913 um M. 4 000 000. 1921 Erhöh. um M. 245 000 000. Weiter erhöht 1922 um M. 350 000 000 in 350 000 St.-Akt. Davon übernimmt der Reichs- fiskus in Abgelt. eines gegebenen Darlehns M. 300 000 000. Der Rest wird begeben zu 100 %. Lt. G.-V. v. 24./11. 1924 Umstellung des A.-K. von M. 600 000 000 auf RM. 60 000 000 (10: 1). Grossaktionäre: Die Aktien der Ges. gingen 1917 aus dem Besitz der A. E. G. an den Reichsfiskus über. Die Ges. gehört somit zum Konzern der Vereinigte Industrie-Unter- nehmungen A.-G. (Viag) in Berlin. Anleihe: 5 % Anl. (der früheren Gewerkschaft Brigitta) von 1915. Zahlstelle: Ges.- Kasse u. Reichs-Kredit-Gesellschaft A.-G. in Berlin. 64½ % Gold-Anleihe vom 1./3. 1925: I. Ausgabe: $ 5 000 000. II. Ausgabe: $ 2 500 000. Stücke zu 500 u. 1000 $. 1./3. u. 1./9. Tilgung: Das Kapital ist fällig am 1./3. 1950. Vom 1./4. 1930 ab jährl. Rückzahl. von 2½ % des Anleihebetrages zu 100 %; vom 1./9. 1925 teil- weise und gänzliche Rückzahl. zu 100 % mit 60tägiger Frist zu jedem Zinstermin zulässig. Zahlstellen: New York: Harris, Forbes & Company; Chicago: Harris Trust & Savings-Bank. ahlung von Kap. u. Zs. frei von allen gegenwärt. u. zukünftigen deutschen Steuern. Die Anleihe ist von der Vereinigte Industrie-Unternehm. A.-G. (Viag) in Berlin hinsichtlich Kap.