680 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Pöge Elektricitäts-Aktiengesellschaft in Chemnitz, Dorfstrasse 52. Gegründet: 3./2. 1897; eingetr. 16./2. 1897 unter der Firma Elektricitäts-Akt.-Ges. vorm. Herm. Pöge, durch Beschluss der G.-V. v. 5./12. 1919 wurde die Firma wie obenstehend ge- ändert. Büros in Berlin, Breslau, Dortmund, Dresden, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Magdeburg, Nürnberg, Stuttgart. Zweck: Betrieb des in Chemnitz unter der Firma ,Masch.-Fabrik u. Werkstätten für Elektrotechnik Herm. Pöge“ bestandenen Geschäftes nebst dessen Werkstätten für Elektro- technik, Mechanik u. Maschinenbau. Die Fabrikation der Ges. umfasst die Erzeug. von Dynamomasch. u. Elektromotoren jeder Leistung, Turbogeneratoren, Schwungradgeneratoren für Dreh- u. Gleichstrom, Einankerumformer, Transformatoren, Bahn- u. Kranmotoren, Kleindynamos u. Motoren, Licht- u. Anlasseranlagen für Automobile, Anlasser u. Regulatoren jeder Art, Kontroller, Schaltkästen, Schaltanlagen, Apparate für Hoch- u. Niederspannung, elektrische Lokomotiven. Ausserdem bestehen besondere Abt. für die Projektierung, Über- nahme u. Montage kompletter Überlandzentralen, Städt. Elektr.-Werke, Kraft- u. Licht- anlagen für die Industrie, Bergwerke usw. Besitztum: Das Fabrikgebäude liegt in der Südvorstaglt der Stadt Chemnitz an der Dorfstrasse u. umfasst in einem Stück rund 66 500 qm; es ist nur von einem Mühlgraben durchquert, welcher eine Wasserkraft von 25–30 PS liefert. Jenseits der Strasse befindet sich ein weiteres Grundstück von 3500 qm, auf welchem für späterhin der Bau eines Verwaltungsgebäudes geplant ist. Von dem Fabrikgrundstück sind rund 20 000 qm bebaut; es handelt sich dabei teils um Montagehallen, teils um Hochbauten, so dass die nutzbare Arbeitsfläche rund 30 000 qm beträgt. Die Grossmaschinenhalle hat eine Länge von 112 m u. eine Breite von 36 m; hier werden in der Hauptsache die oben erwähnten Grossmasch. zum Zusammenbau mit Dampfmasch., Wasserturbinen oder Dieselmotoren hergestellt, ferner Turbo-Generatoren, Einankerumformer, Strassenbahnmotoren u. elektr. Lokomotiven. Daran schliessen sich vier Montagehallen direkt an; in diesen sind Hilfsbetriebe u. der Transformatorenbau untergebracht. Im weiteren Zus. hang damit wird gegenwärtig eine Maschinenhalle neu gebaut, welche mit zwei 50 t-Kränen ausgerüstet wird. Unabhängig von diesen Betrieben besteht teils als Shedbau, teils als Hochbau die Kleinmotorenfabrik, in welcher lediglich Motoren mit einer Leistung bis zu 7½ Pe gebaut werden. Die Hilfs- fabrik, ebenfalls für sich stehend, ist ein fünfstöckiges Gebäude von 69 m Länge u. 20 m Breite. In derselben befinden sich Hilfsbetriebe, wie Schmiede u. Tischlerei, ferner die Apparatefabrik u. der Bau von Kleinstmasch., insbes. Licht. u. Anlassmasch. für Automobile. Weiter sind noch ein dreistöckiges Verwalt.-Geb. sowie ein ebenfalls dreistöckiges, etwa 90 m langes Lagergebäude längs der Eisenbahn, verschiedene Schuppen, ein ehemaliges Mühlengrundstück u. einige kleine Wohnhäuser vorhanden. Der Antrieb sämtl. Werkzeug- maschinen erfolgt elektrisch. Der Strom wird teils in eigener Kraftzentrale, in welcher zwei Dampfturbinen mit Generatoren aufgestellt sind, erzeugt, teils vom Städtischen Elektrizitätswerk Chemnitz bezogen. Das Werk besitzt ferner einen eigenen Gleisanschluss an die Reichsbahn. – Ca. 2000 Beamte u. Arb. Die Ges. gehört dem Zentralverband der deutschen Elektrotechn. Industrie an. Kapital: RM. 6 006 000 in 140 000 St.-Akt. zu RM. 20, 29 000 St.-Akt. zu RM. 100, 7500 Inh.- Vorz.-Akt. Ser. A zu RM. 40 u. 2000 Nam.-Vorz.-Akt. Ser. B zu RM. 3. – Die Vorz-Akt. Serie A u. Serie B haben Anspruch auf eine nachzahlungsberechtigte jährl. Vorz.-Div. von 6 % sowie auf eine Zusatzdiv., die für jedes 10 % übersteigende volle 1 % Stammaktiendiv. ½ % beträgt, wobei jedoch die Gesamtdiv. auf die Vorz.-Akt. 8 % nicht übersteigen darf. Im Fall der Liqu. erhalten die Vorz.-Akt. beider Gattungen vorzugsweise Befriedig. zu 115 % ohne Anteil an einem weiteren Liqu.-Erlös. Die Vorz.-Akt. können durch G.-V.-B. mit einfacher Mehrheit eingezogen werden, die Vorz.-Akt. Serie B jedoch frühestens durch die G.-V., die über den Abschluss für das Geschäftsjahr 1929/30 zu beschliessen hat. Statt Einziehung kann aber auch jederzeit die Umwandlung der Vorz.-Akt. Serie B in St.-Akt. genehmigt werden. Während sich die Vorz.-Akt. Serie A im Besitz freier Aktion. befinden, gehören die Vorz.-Akt. Serie B einem aus Mitgliedern des Vorstands u. A.-R. bestehenden Konsort., in dem sie bis 1930 gesperrt sind. Sie dürfen an andere nur mit Genehmig. des Vorstands unter Zustimmung des A.-R. übertragen werden. – Vorkriegskapital: M. 4 500 000. Urspr. A.-K. M. 750 000 bis 1913 erhöht auf M. 4 500 000, dann von 1917–1923 erhöht auf M. 177 000 000 in 160 000 St.-Akt. zu M. 1000, 7500 Vorz.-Akt. A zu M. 2000 u. 2000 Vorz.-Akt. B zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. At. G.-V. v. 22./12. 1924 von M. 177 000 000 auf RM. 3 506 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. von M. 1000 auf RM. 20, der der Vorz.-Akt Lit. A von M. 2000 auf RM. 40 u. der der Vorz.-Akt. Lit. B von M. 1000 auf RM. 3 umgewertet wurde. Die G.-V. v. 29./10. 1926 beschloss Erhöh. um RM. 2 500 000 in 25 000 Inh.-St.-Akt. zu RM. 100. Die neuen Akt., div.-ber. für 1926/27 zur Hälfte, wurden von einem Konsort. (Führ. Allg. Dt. Credit-Anstalt) übernommen u. den Aktion. im Verh. RM. 200 alte St.- oder Vorz.-Akt.: RM. 100 junge Akt. zu 110 % u. Schlussscheinstempel angeboten. Hypothekar-Anleihe: M. 6 000 000 (M. 1000 = RM. 9.33 aufgewertet) in 5 % Teilschuld- verschr. 1920. Zwecks Barablösung gekündigt zum 15./7. 1926. Ablösungsbetrag RM. 7.80 zuzügl. gesetzl. Zinsen.