Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. 711 Torfgewinnung Wiesmoor: Der Torfgewinnung dienen drei vom Preussischen Domänenfiskus in Torfheuer genommene sogenannte Reservate in der Gesamtgrösse von 1854 ha, u. eine eigene Moorfläche von rd. 50 ha. Die Ges. besitzt weiter 50 ha, die etwa zur Hälfte kultiviert sind. Ausserdem hat sie das Kaufrecht auf eine 350 ha grosse Moor- fläche nach der Abtorfung, die in etwa 10 Jahren durchgeführt sein wird. Die neue Fläche schliesst sich an die der Ges. bereits gehörende Fläche von 100 ha an. Die Betriebs- mittel der Torfgewinnung umfassen: 4 Grossbagger, 2 Strengebagger, 3 Ablegerpressen, 2 Dolbergpressen, 2 Sodenstapler, 1 Sodentransporteur, 1 Abbunkwalze, 1 Greiferdrehkran, 12 Benzollokomotiven, 338 Torfabfuhrwagen, 35 km Feldbahngleis, 126 km Leitungsnetz, 8.4 km Kabel, 39 Transformatoren, 57 Elektromotoren. Im Zeitraum von der Inbetrieb- nahme der Torfgewinnung bis zum 1./10. 1927 wurden 875 816 t Torf verfeuert u. hiermit 303 773 660 k Wh erzeugt. Die bisher abgetorfte Fläche beträgt 447 ha. Bei einem Torf- verbrauch von 2 kg pro k Wh u. einer jährlichen Erzeug. von 40 000 000 kWh reichen die zur Verfüg. stehenden Moorflächen noch etwa 40 Jahre aus. Seit dem Frühjahr 1926 ist der Torfgewinnung eine Gewächshaus- u. Frühbeet-Anlage für die Erzeug. von Gurken, Tomaten u. Frühgemüse angegliedert worden. Unter Glas u. im Betrieb befinden sich zurzeit 11 874 qm. Die Heizung der Gewächshausanlage erfolgt durch die Torfkesselanlage des Kraftwerkes. das Kühlwasser des letzteren wird zum Bewässern der Kulturen verwandt u. soll später im grösseren Umfang für die Erwärmung des Bodens für Freilandkulturen ausgenutzt werden. Insgesamt beschäftigt die Torfgewinnung 19 Angestellte u. – im Jahresdurchschnitt – 443 Arbeiter bei einer Höchstzahl von 653. Vorhanden sind 3 Einfamilienhäuser u. 3 Zweifamilienhäuser. Ilm Verein mit der Hamburgische Electricitätswerke A.-G. gründete die Ges. 1923/24 die Stromversorgung Wilhelmsburg G. m. b. H. – Lt. G.-V. v. 17./12. 1925 übernahm die Ges. die Kraftwerk Unterweser A.-G. in Hamburg mit einem Kraftwerk in Farge. Vertragsverhältnisse: Die Verträge mit der Regierung in Aurich, dem Freistaat Oldenburg, den Kreisen, Amtsverbänden, Städten u. Gemeinden, die zur Überlandzentrale Wiesmoor u. dem Kraftwerk Unterweser gehören, haben durchweg eine Laufzeit von 25 Jahren. Ein Heimfallsrecht für die Erzeugungsstätten besteht bei den vorgenannten Verträgen nicht; auch kann die Übernahme von Durchgangsleitungen nicht verlangt werden. Mit der Stadt Lübeck wurde ein neuer Vertrag (bis ult. 1955) abgeschlossen. Die Stadt hat auf ihr Recht zur Übernahme der gesamten Anlagen verzichtet. Die Verträge mit der Stadt Wismar u. den übrigen Kommunalverbänden, die zur Überlandzentrale Lübeck ge- hören, laufen im Zeitraum von 1936–1938 ab. Mit der Stadt Harburg-Wilhelmsburg ist ein Stromvertrag bis 30./9. 1937 abgeschlossen. Statistik: Erzeugt und bezogen wurde 1924/25–1926/27: 125 812 419, 131 453 316, 148 574 385 KWh. —– Zahl der Angest. 70, der Arb. 222; bei der Torfgewinnung in Wiesmoor Zahl der Angestellten 21, der Arb. im Jahresdurchschnitt 361. Kapital: RM. 8 600 000 in 86 000 Aktien zu RM. 100 (Nr. 1=– 86 000). – Vorkriegskapital: M. 30 000 000. Urspr. M. 5 000 000, bis 1914 erhöht auf M. 30 000 000, dann erhöht 1918 auf M. 40 000 000 in 40 000 Akt. zu M. 1000 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 19./9. 1924 von M. 40 000 00 auf RM. 4 000 000 (10: 1) durch Herabsetz. des Nenn- wertes der 40 000 Aktien von bisher M. 1000 auf RM. 100. Lt. G.-V. v. 18./9. 1925 Erhöh. um RM. 4 000 000 in 40 000 Aktien zu RM. 100, begeben zum Nennwert an den Preuss. Staat (Handelsministerium), Div.-Ber. ab 1./10. 1925. Lt. G.-V. v. 17./12. 1925 Erhöh. um RM. 600 000 in 6000 Aktien zu RM. 100. Die neuen Aktien dienten zum Umtausch der Aktien der Kraftwerk Unterweser A.-G. in Hamburg. Grossaktionäre: Die Aktienmajorität der Ges. ging Ende 1925 aus dem Besitz der Schweizer Ges. für elektr. Industrie in Glarus u. der Siemens-Schuckert-Gruppe in den Besitz des Preuss. Staates über. Für den Erwerb standen Mittel zur Verf., die dem Preuss. Staat vor einiger Zeit vom Reich als Abschlagszahl. für die Verluste in den abgetretenen Gebieten mit der Bestimm. zur Wiederanlage in werb. Staatseigentum überwiesen wurden. Anleihen: Markanleihen: 1) M. 5 000 000 in 4½ % Obl. von 1901. Im Umlauf am 30./9. 1927 aufgewertet RM. 173 175, rückzahlbar spät. 1./1. 1932. 2) M. 2 500 000 in 4½ % Obl. von 1907. Im Umlauf am 30./9. 1927 aufgewertet RM. 146 850, rückzahlbar am 1./1. 1932. 3) M. 6 000 000 in 4½ % Obl. von 1912. Im Umlauf am 30./9. 1927 aufgewertet RM. 475 275, rückzahlbar am 1./1. 1932. 4) M. 4 500 000 in 5 % Obl. von 1913. Im Umlauf am 30./9. 1927 aufgewertet RM. 392 100, rückzahlbar am 1./1. 1932. Zahlst. für Anleihen 1)–4): Hamburg: Zweiganstalt Hamburg der Girozentrale Hannover in Hamburg. – Barablös. der Altbesitz- genussrechte der Anleihen 1)–4) mit RM. 30 für je PM. 500. Auf Franken und Mark lautende Anleihen: Die Inhaber der Teilschuldverschreib. u. zwar der 1) 4½ % Anleihe von 1908, 2) 4½ % Anleihe von 1912 u. 3) 5 % Anleihe von 1913, welche auf Mark und zugleich Schweizer Franken lauten, haben in der Ver- sammlung am 18./9. 1924 beschlossen, dass die titelgemäss vorgesehene Rückzahlung der Teilschuldverschreibungen durch Auslosung aufgehoben und die Rückzahlung der Anleihen auf den im Tilgungsplane letzt vorgesehenen Termin festgesetzt wird, d. h. für die Anleihe zu 1) der 1./10. 1936, zu 2) der 1./10. 1940, zu 3) der 15./7. 1940. Der ziffernmässige Bestand dieser Anleihen ist folgender: 4½ % Anleihe 1908 = RM. 5 123 655; 4½ % Anleihe 1912 = RM. 3 361 500; 5 % Anleihe 1913 = RM. 7 087 500. Die Verzins. der