736 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Bilanz am 30. Juni 1927: Aktiva: Fabrikanl. 2 400 250, Kassa 7686, Wechsel 118 058, Waren 3 353 942, Schuldner 1 458 259. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 305 500, Rückl. 2 150 000, Einzahl. auf neue Aktien 240 000, Anzahl. der Kunden 156 389, unverrechn. Unk. 224 085, Gläubiger 1 133 431, Reingewinn 128 790. Sa. RM. 7 338 197. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 2 635 622, Abschr. 234 606, Reingewinn 128 790. – Kredit: Gewinnvortrag aus dem Vorjahre 30 645, Rohgewinn 2 968 373. Sa. RM. 2 999 018. Dividenden 1913/14–1926/27: 5, 5, 7, 12, 15£5, 15, 15, 15, 35, 400, 3, 5, 4, 9 %. Vorstand: Vors. Paul Landenberger der Jüngere, Dipl.-Ing. Kurt Landenberger; P. Gunsser, Rich. Landenberger. Prokuristen: Chr. Landenberger, F. Goede. Aufsichtsrat: Vors. Konsul Wilh. Deurer, Bensheim; W. Dinter, Hamburg; Paul Landenberger der Altere, Schramberg; Konsul Paul Rueff, Stuttgart; Geh. Komm.-Rat Dr.-Ing. Philipp Wieland, Ulm a. d. D.; Gen.-Dir. Erwin Junghans, Fabrikdir. Siegfried Junghans, Schramberg. Zahlstelle: Stuttgart: Bankhaus Paul Kapff. Gebrüder Junghans Akt.-Ges. in Schramberg, Wurtt. Gegründet: 15./6. 1900 mit Wirk. ab 1./4. 1900 unter Übernahme der seit 1861 bestehenden Fa. Gebrüder Junghans in Schramberg u. Thomas Haller in Schwenningen; eingetr. 25./6. 1900. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901. Firma bis 1911: Vereinigte Uhren- fabriken von Gebrüder Junghans u. Thomas Haller A.-G. Zweck: Herstell. u. der gewerbsmässige Vertrieb von Uhren u. Uhrenbestandteilen aller Art sowie die Herstell. von allem Material, Fertigerzeugnissen, Maschinen, Geräten u. sonst. Gegenständen, die mit einem Betrieb der Metall- oder Holzbearbeitung in Zus.- hang stehen. Besitztum: Die inländischen Fabriken der Ges. befinden sich in Schramberg (Hauptfabrik), Schwenningen, Rottenburg, Lauterbach, Deisslingen und Lehengericht. Der zu den Fabriken gehörige Grundbesitz umfasst ca. 53 ha, wovon 77 000 am bebaut sind. Die Leitung der Fabriken ist in Schramberg zentralisiert, von wo aus auch der gesamte Verkauf der Erzeugnisse stattfindet. In Schramberg befindet sich ausser den Abteil. für die eigentl. Uhrenfabrikation (Grossuhren u. Taschenuhren) eine grössere Abteil. für den Bau der erforderl. Masch. u. Werkzeuge. Schramberg hat eine eigene Wasserkraft von 600 PS; die übrige benötigte Energie bezieht es ebenso wie die sämtl. Zweigniederlass. von dem Überlandwerk Laufenburg a. Rh. Ausserdem verfügt Schramberg noch über eine Reserve- dampfmasch. von 800 PS. Die Niederlass. Lehengericht u. Lauterbach besitzen gleichfalls eigene Wasserkraft. Die Niederlass. Lauterbach u. Deisslingen verfertigen Holzgehäuse, die Niederlass. Rottenburg stellt Uhrenbestandteile aus Metall her, die Fabrik Schwenningen erzeugt billige Taschenuhren u. Wecker, die Fabrik Lehengericht liefert Zugfedern u. Eisen- drähte, das Messingwerk Schwarzwald Messingbleche. – Zum Hauptwerk Schramberg gehört eine aus 180 Wohnungen bestehende Wohnkolonie. In den in- u. ausländischen Fabriken werden täglich etwa 15 000 Uhren aller Art hergestellt. In den inländ. Fabriken sind etwa ca. 4000 Arb. u. Beamte beschäftigt. Beteiligungen: 1917/18 Erwerb des Messingwerks Schwarzwald G. m. b. H. Diese G. m. b. H., deren sämtl. Anteile in Höhe von nom. M. 350 000 die Ges. besitzt, wurde 1./7. 1922 in eine Akt.-Ges. umgewandelt mit einem Kapital von M. 30 000 000 St.-Akt. u. M. 2 000 000 Vorz.-Akt. (umgestellt auf RM. 1 500 000 unter Einzieh. der Vorz.-Akt.). Dabei blieben die St.-Akt. weitaus überwiegend in Hand der Ges., der Rest in Kreisen, die ihr nahestehen. Weitere Tochter-Ges.: Gebr. Junghans in Wien. Die Ges. hat für das besetzte Gebiet eine eigene Verkaufsorganisation mit dem Sitze in Düsseldorf errichtet unter der Firma Junghans-Uhren-Vertriebs-Ges. Interessengemeinschaft: Die G.-V. v. 30./7. 1927 genehmigte den Abschluss eines Inter- essengemeinschaftsvertrags mit der Hamburg-Amerikanischen Uhrenfabrik in Schramberg u. der Vereinigte Freiburger Uhrenfabriken A.-G. inkl. vorm. Gustav Becker in Freiburg, Schl. Auf Grund des Vertrages werden die Gewinne der 3 Unternehmungen mit Wirk. ab 1./7. 1926 ab zusammengeworfen u. im Verhältnis zu den Kapitalien verteilt. Durch Umtausch der Aktien im Verh. 1:1 erwarb die Gebr. Junghans A.-G. das gesamte A.-K. der Hamburg-Amerikanischen Uhrenfabrik (A.-K. RM. 3 300 000) u. 97 % des A.-K. der Vereinigten Freiburger Uhrenfabriken (A.-K. RM. 2 660 000). Kapital: RM. 21 000 000 in 104 000 St.-Akt. zu RM. 140, 10 400 St.-Akt. zu RM. 100, 4400 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 100 Namen-Vorz.-Akt. zu RM. 10 000. Die Vorz.-Akt. bestehen aus RM. 420 000 voll- u. M. 580 000 zu 25 % einbezahlten Aktien. Davon befinden sich 80 % im Besitz des Junghans-Familienrats u. 20 % im Besitz der Familie Landenberger. Sie sind nur mit Genehmigung des A.-R. unter bestimmten Voraussetzungen veräusserlich. Die Vorz.-Akt. sind nicht gedruckt, sondern nur im Aktienbuch eingetragen. — Vorkriegs- kapital: M. 8 000 000. Urspr. M. 6 Mill., bis 1911 erhöht auf M. 8 000 000, dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 122 000 000 in 114 000 St.-Akt. u. 8000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. 8. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 26./11. 1924 Umstellung des St.-A.-K. von M. 104. Mill. auf RM. 14 560 000 in der Weise, dass die St.-Akt. über M. 1000 auf RM. 140 ................. ―