Industrie der Steine und Erden. Bilanz am 31. Dez. 1926: Aktiva: Grundst. 10 478. – Passiva: A.-K. 6000, Hyp. 900, Kredit. 3111, Verlust 466. Sa. RM. 10 478. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 450, Abschr. uneinbrinl. Forder. 2008, Gewinn. vortrag 466. – Kredit: Verlustvortrag 983, Grundstücksertrag 1941. Sa. RM. 2924. Aufsichtsrat: Fabrikdir. Dr. jur. W. Goetze, Hamburg; Frau Isabelle Winkelmann, Frl. Hedwig Lohse. Actien-Gesellschaft der Gerresheimer Glashüttenwerke vorm. Ferd. Heye in Dusseldorf, Schadowstr. 30. (Börsenname: Gerresheimer Glashütten.) Gegründet: 21./12. 1888, eingetr. 30./12. 1888. Sitz der Ges. bis 28./3. 1919 in Gerresheim. dann bis 12./3. 1921 in Reisholz. Zweigfabriken in Hörstel, Porta b. Minden, Kreuznach Brackwede, Minden, Büdingen, Lippstadt u. Loitz. Zweck: Übernahme u. Betrieb der Herrn Komm.-Rat Ferd. Heye gehörigen Glashütten- werke in Gerresheim; Anfertigung u. Verkauf von Glaswaren aller Art u. von den dazu- gehörigen Nebenprodukten; Erwerb, Pachtung u. Einricht. sowie Veräusserung von Anlagen aller Art, welche zur Erreichung des vorgedachten Zweckes dienen; Einricht. von Zweig- niederlass. u. Beteilig. an anderen industriellen Unternehmungen, deren Geschäftsbetrieb zu dem Zwecke der Ges. in Beziehung steht; Bau u. Betrieb von Ziegeleien, Erwerb u. Verkauf von Grundst.; Bau, Verkauf oder Vermietung von Gebäuden auf dem Terrain der Ges. Die Ges. beschäftigt sich in der Hauptsache mit der Fabrikation von Flaschen sowie Demijohns u. Ballons nebst den dafür in Betracht kommenden Umhüllungen, ferner von Flaschenver- schlüssen u. Strohhülsen, ausserdem von Drahtglas, Rohglas, Ornamentglas u. Glasbausteinen. Entwickelung: 1898 Erwerb der Glasfabrik F. A. Meyer & Söhne in Porta mit Berghütte vorm. A. Kuhlmann, 1899 Pacht. der Kreuznacher Glashütte bis 1923, jährl. Pachtpreis M. 39 600. 1901 Ankauf der Glasfabrik Teutoburg W. Gössling & Sohn in Brackwede (Westf.) 1904 Erwerb der Glasfabrik Wittekind bei Minden. – 1919 waren die Werke in Kreuznach u. Hörstel u. die Drahtglasfabrik infolge Kohlenmangels völlig ausser Betrieb. Lt. Beschl. der G.-V. v. 25./2. 1920 wurden die im Besitz der Ges. befindl. Aktien der Naamloozen Vennootschap Flesschenfabrick Anglo Dutsch Bottle Works an die Aktion. der Ges. verteilt; auf je 100 St.-Akt. entfiel 1 Aktie der holländischen Ges.; Aktionäre, die wenigert als 100 Aktien besassen, erhielten für je 1 Aktie Bescheinigungen über je ½00 Anspruch auf 1 Aktie der holländ. Ges. Ende April 1921 erwarb die Ges. in Capellen bei Wevelinghoven eine Glas- fabrik u. gab ihr die Form einer A.-G. mit einem Kapital von M. 20 000. Die G.-V. der A.-G. Glasfabrik Capellen v. 17./6. 1921 beschloss, das A.-K. um M. 1 500 000 auf den Inhaber lautende 7 % Vorz.-Akt. auf M. 1 520 000 zu erhöhen. Die neuen Vorz.-Akt. wurden im Juli 1921 den Gerresheimer Aktion. (auf je 10 Gerresheimer Aktien 1 neue Vorz.-A. der Glasfabrik Capellen) zu 100 % zum Bezuge angeboten. 1924 Aktienaustausch mit den Vereinigten Glasfabriken in Schiedam. Auf die getauschten Aktien (RM. 400 000) soll vor 3 Ablauf von 10 Jahren keine Div. ausgeschüttet werden. 1925 Kauf der Aktienmehrheit der Hannoverschen Glashütte u. Beteilig. an einer ausländ. Flaschenfabrik. Besitztum: Die Anlagen setzen sich zusammen aus: 1. Gerresheim, an der Bahn, mit einem Grundbesitz von 101.17 ha, von denen 55 000 qm bebaut sind. Das Werk besitzt eine Chamottefabrik, eine Maschinenschlosserei, eine Strohhülsen- u. Flaschenverschlussfabrik, u. ist mit 8 Flaschen-Wannen für Handbetrieb, 8 Wannen mit 12 Owens-Masch. für Masch.-Flaschenfabrikation u. 2 Wannen zur Herstellung von 7 Draht-, Roh- u. Ornamentglas versehen. Ferner besitzt das Werk eine eigene elektr. Zentrale u. hat 1020 Arbeiter- u. Beamtenwohn. 2. Porta Westfalica, 4 km von Minden an der Bahn an der schiffbaren Weser; mit 6 Wannen u. 1 Hafenofen, Rangier- u. Anschlussgl., 16 ha 83 a Grundbes., von denen 24 300 qm bebaut sind, u. 209 Arb.-Wohn. 3. Hörstel i. W., an der Bahn Osnabrück-Rheine u. am Dortmund-Ems-Kanal gelegen, mit 1 Wanne; ca. 8, 25 ha Grundbes., von denen 3600 qm bebaut sind, 33 Arb.-Wohn. u. 1 Beamtenwohnh. 4. Kreuznach, 4 Wannen, Bahnanschl., 8.8248 ha Grundbes., von denen 5800 qm bebaut sind, 43 Arb.-Wohn. 5. Fabrik Teutoburg in Brackwede bei Bielefeld, an der Köln –Mindener Bahn gelegen, Spez.: Kugelflaschen u. Syphons aus Weissglas, Glaskugeln, Glasbausteine. 2 Wannen, 2 Hafenöfen. Grundbesitz 5.78 ha, von denen 10 100 qm bebaut sind, u. 78 Arb.-Wohn. 6. Glasfabrik Wittekind bei Minden, Anschlussgl., an der Weser, 1 Wanne, Demyohns- u. Ballonfabrikation, eig. Korbflechterei. 4 ha 79 a Grundbesitz, von denen 13 500 am bebaut sind, u. 65 Arb.-Wohn. 7. Glashütte üdingen, erworben Mitte 1908. 2 Wannen, Bahnanschl., Grundbes. 2.9459 ha, von denen 2800 bebaut sind, u. 44 Arb.-Wohn. 8. Glashütten Lippstadt i. W., 1 Wanne, An- schlussgl., Grundbes. 5.0723 ha, von denen 2000 am bebaut sind, u. 38 Arb.-Wohn. In Loitz stillgelegt): 1 Hafenofen, 21 Arb.-Wohnungen, Anschlussgl. u. Wasseranschl. (Peene), Grundbes. 6 ha 68 a 23 qm, von denen 2100 am bebaut sind. In Betrieb sind zurzeit Gerresheim, Porta, Minden, Teutoburg u. Hörstel. Zahl der Angestellten 200, der Arb. rd. 2500. Die Ges. gehört dem Verbande deutscher Flaschen- fabriken an. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1928. 48