Industrie der Steine und Erden. 769 Porzellanfabrik Königszelt in Königszelt in Schl. (Börsenname: Königszelt Porz.) Gegründet: 18./12. 1886; eingetr. 22./1. 1887. Sitz bis 1887 in Berlin. Zweck: Anfertigung von Porzellan- u. Chamotten-Waren u. anderen keramischen Artikeln u. der Handel mit solchen. Die Ges. darf sich an Unternehm., deren Geschäfts- betrieb zu den gedachten Gewerben in Beziehung steht, beteiligen, auch zu dem Zweck Aktien von Aktien- u. Kommanditgesell. erwerben. Besitztum: Die Ges. besitzt 14 grosse Brennöfen u. 14 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser. 1922 wurde eine moderne Tunnelofenanlage mit Gasfeuerung eingerichtet, durch die die Produktionsfähigkeit des Werkes um ca. 50 % erhöht wurde; ausserdem erfolgte ein Umbau fast sämtl. techn. Anlagen des Werkes. Schliesslich wurde noch ein neues Verwaltungs- gebäude aufgeführt, sowie neben verschied. Um- u. Erweiterungsbauten von Arbeiter- wohnhäusern 3 neue Wohngebäude für Beamte u. Arbeiter fertiggestellt. Der Grundbesitz umfasst an bebauten u. unbebauten Flächen ca. 24 ha. Arb. u. Angest. ca. 1000 Personen. Die Ges. gehört d. Verband deutscher Porzellangeschirr-Fabriken G. m. b. H. in Berlin, dem Verband deutscher Fabriken für Gebrauchs-, Zier- u. Kunstporzellan G. m. b. H. in Weimar, ausserdem dem Verband ostdeutscher Porzellanfabriken, Waldenburg-Altwasser u. dem Arbeitgeberverband der deutschen feinkeramischen Industrie, Berlin, an. Die Ges. gehört zum Strupp-Konzern. Kapital: RM. 2 548 000 in 12 500 St.-Akt. zu RM. 200 u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 32. – Vorkriegskapital: M. 2 600 000. Urspr. A.-K. M. 1 600 000, erhöht 1913 um M. 1 000 000, dann erhöht von 1921 bis 1923 auf M. 16 500 000 in 15 000 St.-Akt. u. 1500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 14./1. 1925 von M. 16 500 000 auf RM. 3 048 000 (St.-Akt. 5: 1, Vorz.-Akt. 34½: 1 in 15 000 St.-Akt. zu RM. 200 und 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 32. Zwecks Deckung des Verlustes aus 1925/26 beschloss die G.-V. v. 30./10. 1926 Herabsetz. um RM. 500 000 durch Einzieh. von RM. 500 000 Vorrats-St.-Akt. Anleihe: M. 1 200 000 von 1913 4½ %. Zahlstellen: Dresden: Gebr. Arnhold; Meiningen: Disconto-Ges. Zum 1./10. 1923 gekündigt. Im Umlauf am 30./6. 1927 aufgewertet RM. 145 650. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Akt. 1 St., 1 Vorz.-Akt. 3 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. Dotation des Disp.-F., 6 % Div. an Vorz.- Akt., bis 4 % Div. an St.-Akt., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von je RM. 2000, der Vors. erhält das Doppelte, der Stellv, das Eineinhalbfache). Überrest an St.-Akt. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1927: Aktiva: Grundst. 189 137, Fabrikgeb. 1 509 890, Wohnhäuser 606 513, Öfen 180 340, Masch. 167 755, Licht- u. Kraft-Anl. 108 889, Bahngleis 16 000, Pferde u. Wagen 7885, Inv. 44 984, Kassa 1647, Postscheckguth. 4302, Wechsel 438, Wertpap. u. Beteil. 8, Debit. 484 358, Rohmaterialien 189 249, fert. Waren 392 345, (Avale 12 500), Verlust 101 365. – Passiva: A.-K. 2 548 000, R.-F. 293 483. Oblig. 145 650, Oblig.-Res. 50 000, Delkr.-Res. 15 000, Div. 456, Akzepte 83 961, Kredit. 868 559, (Avale 12 500). Sa. RM. 4 005 110. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag aus 1925/26 238 277, Handl.-Unk. 341 168, 30z. Lasten 73 377, Abschr. 108 960. – Kredit: Wertp. u. Beteilig.-K. (Überschuss durch eingezogene Vorrats-Akt.) 362 790, Fabrikat.-K. 286 784, Mieten u. Pacht 10 842, Verlust 101 365. Sa. RM. 761 783. Kurs Ende 1913–1927: St.-Akt.: 156, 138.50*, –, 119, 183, 137*, 260, –, 2100, 13 000, 30, 18.10, 44, 55, 45 %. Eingef. in Berlin. St.-Akt. Nr. 5501–15 000 an der Berliner Börse im März 1924 zugelassen. Dividenden 1912/13–1926/27: 11, 9, 0, 0, 0, 12, 15, 25, 25 % £ 100 M. Bonus, 30 % 100 M. Bonus, 1.40 G.-M., 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Akt. 1920/21–1926/27: 6, 6, 6, 0, 6, 0, 0 % Direktion: Friedr. Kempcke, Erhard Krauss, Walter Luckhardt. Prokuristen: Conrad Wolff. Aufsichtsrat: (3–11) Vors. Bank-Dir. Ludw. Fuld, Mannheim; Stellv.: Bank-Dir. Otto Beseler, Meiningen; Geh. Komm.-Rat H. Frenkel, Alex. Löwenthal, Bankier Carl Potocky- Nelken, Berlin; Dir. Hans Kümmelmann, Selb; Gerichtsassessor a. D. Freih. von Brachel, Koblenz; Bankdir. Moritz Schultze, Berlin; Bankier Hans Arnhold, Berlin; Dr. Paul Hof- mann, Kassel;: Fabrik-Dir. Dr. Friedrich Cassel, Kahla; vom Betriebsrat: G. Hirsch, A. Meier. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Darmstädter u. Nationalbank, Jacquier & Securius, Commerz- u. Privatbank, Disconto-Ges.; Meiningen u. Erfurt: Disconto-Ges.; Berlin und Dresden: Gebr. Arnhold; Berlin und Breslau: Marcus Nelken & Sohn; Koblenz: Leopold Seligmann. Ziegel- u. Schamotte-Werke Akt.-Ges. in Könnern a. 8. Gegründet: 12./9. 1921; eingetr. 10./12. 1921. Gründer s. Häb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1922/23. Zweck: Fortführ. der früheren Firma Freymuth & Co. G. m. b. H. Dampfziegelei u. Schamottewerke Könnern G. m. b. H. in Könnern betriebenen Ziegelei u. Schamottefabrik, der Handel mit Waren gleicher oder ähnlicher Art sowie mit Rohstoffen u. die Beteil. an Untern. verwandter Art. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1928. 49