776 Industrie der Steine und Erden.

Besitztum: Der gesamte Grundbesitz der Ges. beträgt rd. 110 000 qm, davon entfallen
auf die Fabrikgrundstücke in Meissen a) Dresdner Str. 50, 97 260 qm, bebaute Fläche
14 383 qm, b) Fabrikstr. 10, 12 950 qm, bebaute Fläche 3548 qm. Ausserdem besitzt die
Ges. Hausgrundstücke in Dresden, Grunaerstrasse 26, u. in Chemnitz, Rudolfstr. 10, in
Dippelsdorf ein Feldgrundstück sowie ferner eine eigene Tongrube in Mehren. Die
maschinelle Einrichtung des Hauptwerkes Dresdner Str. 50 besteht aus einer Heissdampf-
Tandem-Masch., mit Drehstrom-Generator gekuppelt von 400 PS, ferner zwei Wasserrohr-
Doppelkesseln für 14 Atm. Überdruck mit je 80 qm Heizfläche. Diese neue Kraftanlage

wurde im Jahre 1914 unter Ausnutzung der neuesten Masch. u. Apparate angelegt. Die

übrige masch. Einricht. besteht u. a. aus 45 Elektromotoren mit zugehörigem Umformer
u. einer Akkumulatoren-Anlage, sowie den umfangreichen, zum Betriebe der Ofen- u.
Plattenfabrikation notwendigen Masch., Friktionspressen, Filterpressen, Kollergängen, Ton-
aufbereitungs-Masch., Glasur-, Masse- u. Kollermühlen, Trocken-Aerographen u. Schleiferei-
Anlagen usw., ferner einer Reparatur- Werkstatt mit modernen Hilfsmasch. Das Zweigwerk
Fabrikstrasse 10, hat eine Dampfmasch. mit Schiebersteuerung, einen Flammrohrkessel,
sowie im Verh. eine gleiche masch. Einricht. Insgesamt besitzt die Ges. 50 Rundöfen,
Langöfen u. Muffelöfen verschied. Systeme, sowie 2 Tunnelöfen von je 70 m u. einen von
120 m Länge.

Die Ges. beschäftigt gegenwärtig rd. 650 Beamte u. Arbeiter u. gehört Ver-
bänden an: Verband Deutscher Kachelofen-Fabrikanten, Meissen; Verband Deutscher
Wanodplatten-Fabrikanten, Windsheim in Mittelfranken; Verband keramischer Gewerke in
Deutschland, Berlin-Wilmersdorf.

Kapital: RM. 2 310 000 in 100 St.-Akt. zu Rl. 20, 29 250 zu RM. 40, 100 zu RM. 60, 4220
zu RM. 100, 500 zu RM. 400, 500 zu RM. 1000 u. in 10 Vorz.-Akt. zu RII. 20 u. 98 zu RM. 100.
Vorkriegskapital: M. 750 000.

Urspr. A.-K. M. 750 000, 1875 auf M. 600 000 reduziert bzw. 1881 so festgesetzt. 1905
Erhöh. um M. 150 600. Dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 36 250 000 in 29 250 St.-Akt.
zu M. 1000. 2000 St.-Akt. zu M. 300, 100 St.-Akt. zu M. 1500, 500 St.-Akt. zu M. 10 000,
500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 u. 75 Vorz.-Akt. zu M 10 000 lüber Kapitalsbeweg. s. Hdb.
d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 25./11. 1924 Umstell. des St.-A.-K. von M. 35 000 000
auf RM. 1 400 000 (25: 1) u. des Vorz.-A.-K. von M. 1 250 000 auf RM. 10 000, eingeteilt in
100 St.-Akt. zu RM. 20, 29 250 zu RM. 40, 100 zu RM. 60, 220 zu RM. 100, 500 zu RM. 400
u. in 10 Vorz.-Akt. zu RM. 20 u. 98 zu RM. 100. Die G.-V. v. 17./3. 1928 beschloss Kap.-
Erhöh. um RM. 900 000 in 4000 Aktien zu RM. 100 u. 500 zu RM. 1000 auf RM. 2 310 000,
div.-ber. ab 1./1. 1928. Die neuen Aktien wurden von einem „„ übern. u. den Aktion.
im Verh. 2: 1 zu 130 % v. 23./3.–11./4. 1928 angeboten.

Hypoth.-Anleihe: RM. 750 000 in 8 % Teilschuldverschr. v. 1926, rückzahlbar zu 102 %.
Stücke zu RM. 1000, 500 u. 200 lautend auf den Namen der Commerz- u. Privat-Bank
Fil. Dresden oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab
1./4. 1931 bis spät. 1./4. 1950 durch jährl. Auslos. oder freihänd. Rückkauf; ab 1./10. 1931
verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6monatiger Kündig. statthaft. Sicherheit: Feingoldhyp.
in Höhe von 277 783 g Feingold = RM. 775 000 auf den gesamten Grundbesitz der Ges. –
Zahlstellen wie bei Div. Die Mittel für die neue Anleihe wurden benötigt zum Zwecke
notwendiger Betriebsvergrösserungen im Interesse rationellster Fabrikation, vornehmlich
zum Bau von zwei weiteren Tunnelofenlagen. – Kurs Ende 1926–1927: 98, 96.75 %. Ein-
geführt in Dresden im Nov. 1926.

Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis pät. April. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-A.-Kap.
= 1 St., je RM. 20 Vorz.-A.-Kap. = 5 St., in best. Fällen 50 St.

Gewinn- Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Abschr. u. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an
Vorst. u. Beamte, 7 % Div. an Vorz. Aktien, dann 4 % Div. an St.- Aktien, vom Übrigen 10 %
Tant. an A.-R. (ausser fester Jahresverzüt. von RM. 1200 je Mitgl., der Vors. RM. 2400 u. der
Stellv. 1800), Rest Super-Div. an St.-Akt. bezw. nach G.-V.-B.

Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Fabrik-Grundst. u. Geb. einschl. Zweigwerk Abt. B 588 000,
Neubauten 499 000, Brennofen 63 000, Tunnelöfen 295 900, Masch. einschl. Zweigwerk Abt. B
425 000, Modelle 1, Mobil. 1, Fuhrwesen 1, Tonschacht 1, Ziegelei-Grundst. 17 000, Haus- do.
Nr. 48 17 000, do. Nr. 39, 11 000, do. Dresden 90 000, do. Chemnitz 35 000, Bauareal 81 027,
Fabrikations- u. Betriebsmaterial. 204 892, Waren 543 580, Kassa 7501, Wechsel 49 172, Eff.
1360, Debit., Bank- u. Postscheckguth. 844 509, Rückstell. auf Debit. 20 000. — Passiva:
A.-K. 1 410 000, Teilschuldverschr. 750 000, R. F. 278 642, nicht erhob. Div. 151, Teilschuld-

verschr.-Zs. 17 118, Kredit. einschl. Vorzuszahl 884 072, Pens.-F. 48 640, ( inn 364 323.

Sa. RM. 3 752 948.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparat. 156 417, Unk. einschl. Steuern u. Zs. 585 968,
Abschr. auf Anlagen 184 910, do. auf Kontokorrent 20 000. Gewinn 364 323 (davon 7 % Div.
auf Vorz.-Akt. 700, 12 % Div. auf St.-Akt. 168 000, Pens.-F. 25 000, Steuer-Rückstell. 60 000,
Vortrag 110 623). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1926 109 868, Ertrag der Ofen- u. Platten-
branche 1 201 752. Sa. RM. 1 311 620.

Kurs Ende 1913–1927: In Dresden: 171, –*, –, 100, –, 130*, 155, 390, 600, 7950, 3.5,
2.7, 89.50. 175, 162.40 %. In Berlin 1923–1927: 2.8, 2.7, 89. 50, 174, 162. 50 %

Dividenden: St.-Akt. 1913–1927: 9, 0, 0, 0, 0, 8, 15 5 % Bonus, 25, 30, 80
(Bonus) 100, 0, 12, 12, 10, 12 %. Vorz. Akt. 1921–1926: 6, %