790 Industrie der Steine und Erden. motoren, Lokomobilen, Dampfmaschinen u. Elektromotoren verwendet. Hergestellt werden Steinzeug, Chamottewaren, Porzellan, Steingut u. Feuerton waren. Bei Höchstbelegschaft von ca. 1700 Arb. u. Beamten beträgt die Gesamtproduktionsfähigkeit der Ges. pro Jahr über 4000 Waggons gebrannter Ware. – Die Ges. gehört nachstehenden Verbänden als Mitglied an: Verkaufsgesellschaft Deutscher Steinzeugwerke, Berlin-Charlottenburg, Süd- u. West- deutscher Chamotteverband, Bonn-–-Stuttgart, G. m. b. H. Vereinigter Steingutfabriken, Neu- Babelsberg, Vereinigte Hochspannungs-Isolatorenwerke G. m. b. H. in Berlin, Feuertonbund J. G.), Neubabelsberg. Die Ges. trat 1920 in Interessengemeinschaft mit der H. Schomburg & Söhne A.-G. in Margarethenhütte bei Bautzen u. 1922 mit der Porzellanfabrik Kahla A.-G. Kapital: RM. 2 250 000 in 15 000 Akt. zu RM. 150. – Vorkriegskapital: M. 1 600 000. Urspr. M. 500 000, erhöht bis 1909 auf M. 1 600 000, dann erhöht 1920 um M. 1 600 000, 1921 um M. 6 400 000, 1923 um M. 5 400 000 auf M. 15 000 000 in 15 000 Akt. zu M. 1000. (Über Kapitalbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 17./3. 1925 von M. 15 000 000 auf RM. 2 250 000 (20: 3) in 15 000 Akt. zu RM. 150. Grossaktionäre: Das A.-K. befindet sich fast ganz im Besitz der Porzellanfabrik Kahla A.-G. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. wenn keine besond. Absehr. oder Rückl., sonst 15 % (ausser einer festen Vergüt. von RM. 200 der Vors., RM. 150 dessen Stellv., RM. 100 je Mitgl.), Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1927: Aktiva: Grundst. 161 881, Ausbeuterechte 22 001, Fabrikgeb-. 856 800, Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser 308 100, Öfen 320 400, Industriegleise 6240, Masch- 399 000, elektr. Anl. 74 800, Dampfheizungsanlagen 9900, Rollbahnen 27 700, Werkz. 38 350, Mobil- 17 700, Wasserleit. 1500. Drahtseilbahn 5000, Fuhrpark 18 000, Eff. u. Beteilig. 597 236, Kassa 4427, Wechsel 15 281, Debit. 816 968, Aufwert.-Ausgleich 152 185, Inventurbestände 539 923. – Passiva: A.-K. 2 250 000, R.-F. 325 000, Hyp.-Aufwert. 192 185, Hyp. 15 000, Interims-K. (noch nicht abgerechnete Posten) 462 113, Kredit. 924 923, Akzepte 139 973, Gewinn 184 197. Sa. RM. 4 393 393. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 357 175, Gen.-Zs. 73 060, Abschr. 179 093, Dubiose 9400, Gewinn (wird vorgetragen) 184 197. – Kredit: Vortrag 30 430, Waren 772 496. Sa. RM. 802 927. Kurs Ende 1924–1927: 9.40, 59, –, 80 %. Mai 1924 an der Berliner Börse zugelassen. Dividenden: 1912–1919: 4, 4, 4, 4, 4, 6, 8, 0 %; 1./1.–30./9. 1920: 10 %; 1920/21–1926/27: 20. 10, 0, 0, 0, 0, 0 %. (Ausserd. a. dem Gew. für 1920 5 % Div. für 1919 nachgezahlt. Direktion: Komm.-Rat Gust. Siewecke, Rudolf Niedrig, Friedr. Dennhardt Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Fabrik-Dir. Dipl.-Ing. W. Hofmann, Freiberg i. Sa.; Stellv. Dir. Dr. Friedrich Cassel, Kahla; Dir. Johannes Dönitz, Friedrichroda; Fabrikbes. Oskar Fischer, Kloster Vesra; Bank-Dir. Ludwig Fuld, Mannheim; Bankier Dr. Georg Hirschland, Essen; Komm.-Rat Friedr. Kaula, München; Standesherr Dr. Walter Naumann, Königsbrück; Fabrik- Dir Dr. Max Richter, Bank-Dir. Albrecht Schadt, Erfurt; Fabrik-Dir. Fritz Scheid, Hermsdorf; Bankier Martin Schiff, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Diskontogesellschaft u. deren Filialen, Bankhaus Martin Schiff, Bank des Berliner Kassenvereins; Essen: Simon Hirschland; München: Bayerische Staatsbank u. deren Filialen. Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther Akt.-Ges. in Selb. (Börsenname: Lorenz Hutschenreuther.) Gegründet: 1./2. 1902 mit Wirkung ab 1./1. 1902; eingetr. 1./4. 1902. Übernahmepreis M. 1 600 000. Gründung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1902/1903. Zweck: Erwerb, Fortbetrieb u. Erweiterung der von der Firma Lorenz Hutschenreuther in Selb bisher betrieb. Porzellanfabrik nebst Schlämmerei u. Erdgruben in Fischern bei Karlsbad in Böhmen. Entwieklung: 1906 Ankauf der Porzellanfabrik Jäger, Werner & Co. in Selb (Abt. B). 1918 Ankauf der Porzellanfabrik Paul Müller in Selb. Lt. G.-V. v. 10./6. 1927 Abschluss von Fusionsverträgen mit der Porzellanfabrik Tirschen- reuth A.-G. in Tirschenreuth (Oberfranken) u. mit der A.-G. Porzellanfabrik Weiden Gebr. Bauscher in Weiden (Oberpfalz), nach welchen das Vermögen dieser Ges. als Ganzes mit Aktiven u. Passiven unter Ausschluss der Liqu. an die Porzellanfabrik Lorenz Hutschen- reuther A.-G. übergeht gegen Gewähr. von mit Div.-Ber. ab 1./1. 1927 ausgestatteten Akt. der übernehmenden Ges. Auf je RM. 1200 Tirschenreuth-Akt. entfielen je RM. 1500 Hutschen- reuther Akt. u. auf je RM. 400 Weiden-Akt. entfielen je RM. 300 Hutschenreuther Akt. (s. auch Kapital). Besitztum: a) in Selb: die Stammfabrik Ludwigsmühle mit 14 Brennöfen, die 762 cbm Inhalt haben u. zwei Fürbringer-Muffeln, die kompl. Fabrikations-Anlage „Abteilung B“ mit 17 Brennöfen mit 811 cbm Inhalt, drei Fürbringer-Muffeln. Die Abteilung B besitzt eine eigene, komplett eingerichtete Buntdruckerei, die imstande ist, den Buntdruckbedarf der drei Fabriken vollständig zu decken; die Fabrik Paul Müller, welche ebenfalls eine voll- kommene selbständige Anlage bildet, mit sechs Brennöfen, die 390 ebm Inhalt haben, u. einer