866 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. mit dem Handel, Vertrieb oder der Verwertung oder Weiterverarbeitung derselben u. der daraus hergestellten Halb- und Fertigfabrikate befassen. Im März 1920 Angliederung der Mechan. Bindfadenfabrik Immenstadt. Besitztum: Die beiden Werke in Füssen u. Immenstadt beschäftigen zus. etwa 2800 Arbeiter; sie verfügen für den Antrieb der Arbeitsmasch. über grosse Wasserkräfte. Das Werk in Füssen besitzt eine eig. Wasserkraft von ca. 1500 PS sowie eine auf viele Jahre gesicherte hydro-elektr. Kraft von 800 PS von einem in der Nähe gelegenen Werk. Das Werk Immenstadt besitzt eine Hochdruck-Wasserkraft von ca. 1100 PS u. eine Niederdruck- Wasserkraft von ca. 200 PS. Die Hochdruckwasserkraft ist zeitweise abhängig von den Niederschlagsmengen und es besteht daher in beiden Werken eine Dampfreserve von ins- gesamt 3000 Ps, welche vorübergehend während mehrerer Wochen im Jahre mit herangezogen werden müssen. Auf diese Weise beschränkt sich der Bedarf an Brennstoffen für die beiden Werke in der Hauptsache auf Erzeugung von Dampf für technische Zwecke und zur Beheizung der Räume im Winter. Der Grundbesitz in Füssen und Immenstadt be- trägt 18.7 ha bezw. 24.7 ha und die bebaute Fläche 4.6 ha bezw. 3.3 ha. Kapital: RM. 11 120 000 in 45 000 St.-Akt. zu RM. 200, 2000 Vorrats-Akt. zu RM. 1000 u. 600 Vorz.-Akt. zu RM. 200. – Vorkriegskapital: M. 3 428 571. Urspr. A.-K. fl. 500 000 = M. 857 142, erhöht bis 1911 auf M. 3 428 571, dann erhöht von 1919–1923 auf M. 73 000 000 in 45 000 St.-Akt. 25 000 Schutz-Akt. u. 3000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die G.-V. v. 30./6. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 73 Mill. auf RM. 11 120 000 in 45 000 St.-Akt., 10 000 Schutz-Akt. u. 600 Vorz.-Akt. zu RM. 200. Die G.-V. v. 30./3. 1925 beschloss, je 5 Schutz- Akt. zu RM. 200 in eine solche zu RM. 1000 umzuwandeln. Dawesbelastung: RM. 1 805 000. Genussscheine: M. 130 000 000 in 130 000 Genussscheinen à M. 1000, davon 20 000 Stück Em. 1922 u. 110 000 Em. 1923. – Kurs Ende 1925: Freiverkehr Augsburg u.. München: RM. 6 je Stück. Ende 1926–1927: Em. 1922: RM. 6.50, 4.60 je Stück; Em. 1923: RM. 8, 3.25 je Stück. Im Dez. 1926 kündigte die Ges. sämtl. Genussscheine Em. 1922 u. Em. 1923 auf den 31./12. 1927 zur Einzieh. mit dem in Goldmark umgerechneten Einzahlungswert, somit auf Grund der offlziellen Aufwertungsmesszahlen mit RM. 2.13 für den Genuss- schein Em. 1922 u. RM. –.16 für den Genussschein Em. 1923. Die Kündig. wurde in der G.-V. v. 21./3. 1927 genehmigt. Anleihen: I. M. 1 000 000 lt. G.-V. v. 8./3. 1906 in 4 % Oblig. zu M. 1000, abgestempelt auf RM. 150. Zs. 1./5., 1./11. Tilg. durch Verlos. bis 1951; seit 1912 verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 6 monat. Frist zulässig. Die Anleihe hat kein dingliches Recht erhalten. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Augsburg u. München: Bayer. Vereinsbank. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Kurs in Augsburg Ende 1914–1927: 92.50*, –, 90, –, 95*, 94, 99, 95, 100, –, 12, –, 10.5, 10.5 %. II. M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. v. 1919; Stücke zu M. 1000. Gekündigt zum 1./11. 1925 zur Rückzahlung mit RM. 10 per Stück. Gesetzl. Aufwertungs-Betrag RM. 14.50 für je M. 1000. III. Die Mech. Bindfadenfabrik Immenstadt hat im Jahre 1904 ein 4 % hypothek. gesichertes Annuitäts-Darlehen von M. 800 000 aufgenommen, das in Jahresraten von M. 16 000 rück- zahlbar ist. Von allen 3 Anleihen waren Ende 1927 noch RM. 181 920 (aufgewertet) im Umlauf. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 St.-Aktie à RM. 200 = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 50 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), etwaige besondere Rückl., ver- tragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 6 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Drv. an St.-Akt., von dem verbleib. Überschuss 7 % Tant. an A.-R. (minimal RM. 25 000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Immobil. 3 987 734, Masch. 2 147 838, Wasserbau 491 698, Kassa 62 234, Wechsel 29 743, Eff. 109 845, Vorräte an Rohstoff u. Waren 11 359 284, Vorräte an Material. 630 522, Guthaben bei Banken 1 122 413, Devisen-Guth. auf Termin 4 362 300, Waren-Debit. 4 565 957, and. Debit. 190 773. – Passiva: A.-K. 11 120 000, Ge- nussscheine 52 753, Anleihen 181 920, R.-F. 250 000, Delkr. 96 107, Sparkasse 195 198, Hanf- tratten 7 595 458, Rohstoffschulden 982 845, Bankschulden 1 311 910, Verpflicht. aus Termin- Devisen 4 450 030, sonst. Schulden 1 636 564, Gewinn 1 187 559. Sa. RM. 29 060 347. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. einschl. Löhne 10 370 787, Zs. 334 040 Beiträge zur Krankenkasse, Unfall-, Angestellten- u. Invaliden-Versicherung u. Erwerbs- losenfürsorge 335 610, Amortis. 886 959, Gewinn 1 187 559, (davon R.-F. 100 000, Div. 882 200, Pens.-F. 100 000, H. Schoener-Stift. 100 000, Vortrag 5359). – Kredit: Gewinn aus 1926 4508, Bruttogewinn aus 1927 13 110 449. Sa. RM. 13 114 957. Kurs: Ende 1913–1919: St.-Aktien: 236, 260*, –, 265, –, 240* (Stücke zu fl. 500: 238* %), 220 %; Prior.-Aktien: 250, 263*, –, 275, –, 248*, – %. Gleichber. Aktien 1920–1927: 420, 1400, 5600, 16, 85.5, 45, 117, 140 %. Notiert in Augsburg. Die Zulass. in Frankf. a. M. u. München erfolgte im Oktob. 1920. Kurs Ende 1920–1927 in Frankf. a. M.: 420, 848, 5800, 15, 85, 44, 119, 139.75 %; in München: 419.50, 801, 5700, 16.5, 86, 45, 120, 140.90 % Dividenden: 1913–1919: St.-Aktien: 12½, 12½, 12½, 12½, 15, 15, 15 %; Prior.- Aktien: 13½, 13½, 13½, 13½, 16, 16, 16 %; Erg.-Aktien: 12½, 12½, 12½, 15, 15, 15 %. Gleichber. Akt. 1920–1927: 20, 25, 60, 0 %, RM. 3½, 4, 4, 5 je Aktie. Vorz.-Aktien 1921 bis 1927: Je 6 %. Genussscheine 1922–1927: 60, 0 %, RM. 3½, 4, 4, 5.