Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 895 Kammgarnspinnerei zu Leipzig in Leipzig, Pfaffendorfer Str. 31/33. (Börsenname: Leipziger Kammgarnspinnerei.) Gegründet: 6./12. 1836; eingetr. 12./2. 1862. Zweck: Betrieb einer Kammgarnspinnerei, einschl. der damit verwandten Geschäfts- branchen; Buntspinnerei. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. beträgt ca. 34 500 qm, wovon ca. 27 000 am bebaut sind. Die neuen Shedbauten mit dem Verwalt.-Gebäude liegen an der Pfaffen- dorfer Strasse, während die älteren Hochbauten nach der Pleisse zu liegen. Das Grund- stück ist auf drei Seiten von städtischem Besitz eingeschlossen. Das Werk umfasst Wäscherei, Kämmerei, Färberei, Spinnerei u. Zwirnerei, u. zwar 65 Kammstühle, 63 700 Spinnspindeln u. 10 400 Zwirnspindeln, auf welchen weisse u. farbige Kammgarne aller Art hergestellt werden. Beamte u. Arbeiter: ca. 1100 Personen. Kapital: RM. 3 040 000 in 6500 St.-Akt. zu RM. 20, 24 000 St.-Akt. zu RM. 100, 470 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 400 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Übertrag. von Vorz.-Aktien ist nur mit Genehmig. des Vorst. u. A.-R. zulässig u. darf nur an deutsche Staatsangehörige erteilt werden. Die Vorz.-Akt. können ab 1932 u. müssen bei eventl. Liqu. der Ges. vorab zu 110 % getilgt werden. – Vorkriegskapital: M. 2 250 000. Urspr. M. 1 500 000, 1872 um M. 750 000 erhöht. 1920 Kap.-Erhöh. um M. 300 000, noch- mals erhöht 1920 um M. 2 525 000, 1921 erhöht um M. 4 500 000, 1922 um M. 10 400 000 auf M. 20 000 000 in 7500 St.-Akt. zu M. 300, 14 157 zu M. 1200, 1 zu M. 1600, 832 Namen-Vorz.- Aktien zu M. 1200 u. 1 Vorz.-Aktie zu M. 1600. Die Kap.-Umstell erfolgte lt. G.-V. vom 27./6. 1924 von M. 20 000 000 auf RM. 2 570 000 derart, dass gegen 1 St.-Aktie zu M. 1200 1 solche zu RM. 100 u. 3 Akt. zu RM. 20, gegen 1 St.-Akt. zu M. 300 2 solche über RM. 20, gegen 1 St.-Aktie zu bisher M. 1600 2 solche zu RM. 100 in neuen St.-Aktien zur Ausgabe kamen. Die bisher 832 Vorz.-Akt. zu M. 1200 u. 1 solche zu RM. 1600 sind in 400 Vorz.- Aktien zu RM. 100 umgewertet worden. Die G.-V. v. 30./3. 1928 beschloss Kap.-Erhöh. um RM. 470 000 auf RM. 3 040 000. Die neuen Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1928 wurden von der Allg. Deutschen Credit-Anstalt zu 140 % übernommen. RM. 422 000 wurden den Aktion. im Verh. 6: 1 zu 145 % zum Bezuge angeboten. Zur Verfüg. der Ges. bleiben RM. 48 000. Anleihe: M. 1 750 000 in 4 % Öblig. von 1889, Stücke Lit. A à M. 1000, Lit. B à M. 500. Ende 1927 noch in Umlauf RM. 31 800. Zahlst. wie bei Div. Kurs notierte bis 1922 in Leipzig. Die Anleihe war gekündigt zum 31./12. 1924. Altbesitz mit 10 % abgelöst. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Halbj. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Akt. = 1 St.; je RM. 100 Vorz.-Akt. = 166 St. in bestimmten Fällen, sonst nur 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. ¼0o d. A.-K.), event. besond. Abschr. u. Rückl., 10 % Div. an Vorz.-Akt. mit Nachzahl.-Anspruch, dann 4 % Div. an St.-Akt., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 2000 je Mitgl., der Vors. RM. 4000, Stellv. RM. 3000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1927: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 1 079 960, Masch. u. Geräte 610 000, Kassa u. Wechsel 48 332, Aussenstände 2 122 812, Vorräte 4 710 608. – Passiva: A.-K. 2 570 000, R.-F. 257 000, Sonder-Rückl. 50 000, Darlehn 509 789, Beamten-Pens.-F. 110 750, Schuldverschr. 31 800, unerh. Div. 3191, do. Zs. 234, Waren- u. sonst. Schulden 4 726 957, Gewinn 311 989. Sa. RM. 8 571 712. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 211 077, soz. Lasten 123 405, Steuern 426 298, Abschr. 317 672, Gewinn 311 989 (davon: Sonderrückl. 50 000, an Pens.-F. 39 250, Div. 206 400, Vortrag 16 339). – Kredit: Gewinnvortrag 11 053, Fabrikationsgewinn 1 379 390. Sa. RM. 1 390 444. Kurs Ende 1913–1927: 150, 150*, –, 145, 183, 196*, 213, 559, 900, 4500, 18, 15, 80, 155, 181.5 %. Notiert in Leipzig. Dividenden 1913–1927: 5, 6, 10, 10, 15, 15, 30, 30 £ 10 % Bonus, 30 £ 20 % Bonus, 100, 0, 8, 5, 8, 8 % Vorz.-Aktien 1920–1922: Je 7 %. 1923–1927: 0, 10, 10, 10, 10 %. Vorstand: G. Bassenge, Alfred Kurtze. Prokuristen: Curt Müller, Leo Buschendorf, G. Behrendt, Otto Sperka. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Otto Schulze, Stellv. Oberjustizrat Hans Barth, Bank.Dir. Generalkonsul Dr. Ernst Schoen von Wildenegg, Leipzig; Dir. Gustav Engelbert Hardt, Berlin; Fabrikbes. Richard Wolff, Cossmannsdorf b. Dresden; vom Betriebsrat: K. Dorschel, W. Bräutigam. Zahlstellen: Leipzig: Eigene Kasse, Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Darmst. u. Nationalbank. Leipziger Baumwollspinnerei in Leipzig-Lindenau, Spinnereistrasse 7. Gegründet: 20./6. 1884; eingetr. 21./6. 1884. Zweck: Errichtung, Erwerb u. Betrieb von Baumwollspinnereien u. von damit zus.- hängenden Geschäftszweigen, sowie Beteilig. an anderen Unternehm. der Textilindustrie. Besitztum: Der Grundbesitz umfasst 138 758 qm, wovon 39 105 qm mit 6 Spinnerei- gebäuden sowie Nebengebäuden u. Arb.-Wohnhäusern bebaut sind. In den zu L.-Lindenau, Spinnereistr. 7 geleg. Baumwollspinnereien sind ca. 240 000 Spindeln, 15 000 Zwirnspindeln,