Chemische Industrie. 949 Hornmehl, Blutmehl, Blutalbumin, phosphorsaurer Kalk, phosphorsaure Salze, Stahlhärte- mittel, Walzenmasse, pharmazeut. Präparate. Futtermittel, Superphosphat, Salzsäure, Schwefelsäure sowie Chemikalien für die Gerbereiindustrie. Besitztum: Der eig. Grundbesitz der Ges. beträgt ausserhalb Berlins 500 156 qm u. setzt sich wie folgt zusammen: Fabrik in Aldenhoven bei Aachen 17 205 qm, Dammkrug bei Königsberg i. Pr. 21 033 qm, Ebstorf Kr. Ulzen, Bezirk Hannover 16 334 qm, Egerpohl bei Ohl, Bezirk Köln 141 240 qm, Friedrichsthal bei Wipperfürth, Bezirk Köln 44 073 qm, Frohse a. d. Elbe bei Magdeburg 37 771 am, Gogarten, Bezirk Köln 20 564 qm, Heiligensee 39 722 qm, Lichtenberg b. Berlin 9381 qm, Lüneburg 69 218 qm, Schierstein a. Rh. 33 873 qm, Tangermünde a. d. Elbe 52 163 qm, Wilhelmsburg a. d. Elbe bei Hamburg 41 652 qm; Haus- grundstücke in Berlin: Dorotheenstrasse 34 664 qm. Ausserdem gehört der Ges. eine Fabrik- anlage in Liniers in Argentinien, die ihr an Stelle ihrer sequestrierten Beteilig. bei der „Industrie Quimica Argentina“, Buenos-Aires zugefallen ist. Scheidemandel besitzt eine Reihe von Patenten u. Beteil. an Patenten, von denen das in allen Staaten patentierte Verfahren zur Herstell. von Perlenleim u. Gelatineperlen für die Ges. besondere Bedeutung hat. Die Dauer des Patentes ist in den einzelnen Ländern je nach den gesetazl. Vorschriften verschieden; die längste Frist erstreckt sich vorerst bis 1944. — Der Scheidemandel-Konzern beschäftigt zurzeit insges. rd. 2500 Angest. u. Arb. Beteiligungen: Die wichtigsten Ges, an denen die Scheidemandel A.-G. beteiligt ist, sind folgende: a) mit mind. der Hälfte des Kapitals beteiligt: A-G. für chem. Industrie in Wien u Laibach, mit Fabriken in Graz, Rannersdorf b. Wien, Rehberg (Österreich), Laibach (Jugoslavien), ,Ossa“ Akt.-Ges. für chem Industrie in Prag mit Fabriken in Vysocan und Oderfurt, Breslauer Chemische Fabrik A.-G. vormals Oscar Heymann, Breslau, Ceres, A.-G. für chem. Produkte, Ratibor, Chem. Fabrik Eutritzsch zu Leipzig A.-G., Leipzig-Eutritzsch, Chem. Fabrik Ortrand A.-G., Berlin, Concernos, Vertriebsges. chemischer Produkte m. b. H., Berlin, Cuypers & Stalling G. m. b. H., Dresden, F. Drake G. m. b. H., Minden, Fabrica Riograndense de Adubos e Productos Chimicos Soc. An., Pelotas (Brasilien), Fattinger & Co. A.-G., Wien, mit Fabriken in Wien-St. Marx, Wien-Inzersdorf, Budapest, München, Fattinger- Werke für chem. u. pharmazeut. Präparate A.-G., Berlin, Fattinger & Co. G. m. b. H., Berlin, Hausmullverwertung München G. m. b. H., Puchheim bei München, Leim- u. Knochenmehl- fabrik Trebbichau G. m. b. H., Trebbichau bei Aken a. d. Elbe, N. V. Scheidemandels Chem. Fabriek „Diemen“ Diemen b. Amsterdam, L. Pahl G. m. b. H., Frohse a. d. Elbe, Rheinisch Extraktionswerke Aggerhütte G. m. b. H., Köln a. Rh., Steinhäuser & Petri G. m. b. H., Langenselbold, Stidsvigs & Hälsingborgs Limfabriker Aktiebolag, Hälsingborg, Tenner & Co. G. m. b. H., Strehla a. Elbe, Zentral-Ges. für chem. Industrien m. b. H., Landshut, mit Fabriken in Landshut u. Lehrberg, Vereinigte Deutsche Fettwerke A.-G., Berlin, und durch diese bei A. Motard & Co. A.-G., Spandau, Hammonia Stearinfabriken, Hamburg und Fettsäure- u. Glycerinfabrik G. m. b. H., Mannheim; b) weniger als der Hälfte des Kapitals beteiligt: A.-G. der Chem. Werke ,„Stremé', Warschau, Aktieselskabet Blaakilde Molles Fabrikker, Kopen- hagen, Reichsverband für Knochenverwertung „Rohag“ G. m. b. H., Berlin, Rohprodukten- handelsges. m. b. H., „Rohag“, Wien, Rohproduktenhandelsges. m. b. H., „Rohag“, Prag. Folgende Tochterges. werden von der A.-G. für chem. Produkte vormals H. Scheide- mandel für eigene Rechn. betrieben: Chem. Fabrik Ortrand A.-G., Berlin, Chem. Fabrik Eutritzsch zu Leipzig A.-G., Leipzig-Eutritzch, F. Drake G. m. b. H., Minden i. Westf., Tenner & Co. G. m. b. H., Strehla a. Elbe u. Zentralges. für chemische Industrien m. b. H., Landshut. Diese Unternehm. u. eine Anzahl sonstiger deutscher Tochterges. werden von der Mutterges. finanziert. Soweit die Ges. eigene industrielle Aufgaben im Auslande haben, oder sofern sie sich mit der Verarbeit. von Produkten beschäftigen, die mit dem engeren Arbeitsgebiet der Mutterges. nicht zusammenhängen, erfolgt ihre Finanzierung selbständig. Den „Rohag“.Organisationen, denen der grösste Teil der Rohproduktenhändler u. der knochenverarbeitenden Industrie Mitteleuropas angehört, obliegt die Sicherung der Knochen- beschaff. des Konzerns u. der mit ihr im Einkauf vereinigten Fabrikanten. Die deutsche „Rohagé' ist im Jahre 1911 begründet u. dauert bis zum 30./9. 1932, sofern keine Verlänger. beschlossen wird. Das Knochenkontingent für Deutschland beträgt für Scheidemandel 43.6352 %, für die Tochterges. 29.3260 %. Die „Rohag“ in Wien wurde im Jahre 1912 be- gründet u. dauert bis zum Jahre 1932, die „Rohag'“ in Prag ist im Jahre 1922 mit Dauer bis zum Jahre 1932 errichtet worden. Die im Juli 1921 auf die Dauer von 10 Jahren gegründete „Concernos“ Vertriebsges. chem. Produkte stellt die Organisation des Leim- absatzes durch Zusammenschluss von Scheidemandel u. anderen Leimfabrikanten mit dem grössten Teil der massgebenden deutschen Leimhändler u. Konsumenten-Organisation dar. Aufgabe der „Rohag“- u. ,Concernos“-Orga ationen ist auch die Vereinbarung der Preise u. sonstigen Übernahmebedingungen. Die organische Verbind. der Organisationen mit dem Konzern ist durch einen namhaften Besitz der Ges. an Scheidemandel-Aktien hergestellt. Im Herbst 1926 kam es zur Gründung der „Epidos“ mit dem Sitze in Glarus (Schweiz), in der die Verständigungstendenzen der europäischen Leimindustrie ihren organisatorischen Mittelpunkt finden. Die führenden Firmen der Knochenleimindustrie von 15 europäischen Staaten sind an dieser Gründung beteiligt. Sanierung: Infolge der wirtschaftl. Verhältnisse führte die Ges. im Geschäftsjahr 1924/25 den Abbau u. die Konzentration ihrer Betriebe durch u. erzielte eine Minderung der Pro- duktionskosten in ihren Fabrikationsstätten; nicht mehr rentabel arbeitende Fabriken