986 Chemische Industrie. Ausgabe von 300 auf den Inhaber lautenden Aktien zu je RM. 1000. Auf das erhöhte Grundkapital sind in voller Höhe Bareinlagen geleistet worden. Lt. G.-V. v. 16./1. 1928 nochmals erhöht um RM. 200 000 auf RM. 700 000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1927: Aktiva: Inv. 35 620, Masch. 21 614, Bank, Kassa u. Post- scheck 5200, Wechsel u. Devisen 803, Debit. 117 448, Vorräte (Rohstoffe, Waren u. Material) 118 444, Eff. hinterleg. 540, Warenzeichen 1, Reklame 471 000. – Passiva: A.-K. 500 000, R.-F. 21 000, Anleihe 11 600, Kredit. 235 414, Gewinn 2659. Sa. RM. 770 673. „ Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 18 275, Unk. 495 734, Abschr. an zweifelhafte Schuldner 741, do. an Warenzeichen 8507, Gewinn 2659. – Kredit: Rohgewinn 525 914, sonst. Einnahme 4. Sa. RM. 525 919. „ Dividenden 1924/25–1926/27: Je 0 %. dDirektion: Franz Carl Rudolf Schünemann. Aufsichtsrat: Gen.-Konsul Dr. jur. August Wilhelm Strube, Bremen; Gen.-Konsul Carl Heinrich Hubert Cremer, Bremen; Carl Felix Leopold Ostermann; J. Vassmer, Bremen; Dir. Gustav August Schünemann-Hofer, Marburg (Lahn). Zahlstelle: Ges.-Kasse. Flemming & Co. Akt.-Ges. in Liquid., Hamburg, Jungfernstieg 6–7. Lt. G.-V.-B. v. 1./3. 1926 trat die Ges. in Liqu. Liquidator: Franz Bösener, Hamburg. Lt. Bek. v. 3./1. 1928 ist die Fa. erloschen. Letzte ausführl. Aufnahme s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927. Guano-Werke Aktiengesellschaft (vorm. Ohlendorffsche und Merck'sche Werke) in Hamburg 11, Trostbrücke 1. Gegründet: 23./10. 1883. Einbringungswerte s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1923/24. Firma bis 7./1. 1927: Anglo-Continentale (vormals Ohlendorff'sche) Guano-Werke. Zweck: Herstell. u. Verkauf von künstlichen Düngemitteln aller Art, sowie sonstiger chem. Erzeugnisse. Die Ges. ist befugt, sich an anderen Unternehmen zu beteiligen, die in ihren Bereich fallen. Die Ges. betreibt die Herstellung von Schwefelsäure, aufgeschlossenem Guano, Superphosphat nebst allen Sorten von Mischdüngern u. von sonstigen chemischen Produkten; sie betreibt ferner die Verarbeitung von Knochen u. die Einfuhr u. Vermahlung von Euboea-Magnesit, sowie schliesslich den Handel mit Rohstoffen u. chemischen u. anderen Materialien aller Art. „ Entwicklung: Die Londoner Fabrik ist beschlagnahmt u. zwangsweise an eine englische Ges. übergegangen. Auch die Zweigniederlassung Antwerpen ist zwangsweise verkauft worden. Die Ges. nahm Beteilig. an der Kupferhütte Hamburg. Die G.-V. v. 7./1. 1927 genehmigte den Fusionsvertrag mit der Lübecker Schwefelsäure- u. Superphospat-Fabrik A.-G., Dänischburg (gesamtes A.-K. bereits im Besitz der Ges.), durch den deren Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liqu. mit Wirk. ab 1./1. 1927 auf die Ges. übergeht u. den Fusionsvertrag mit der Mercksche Guano- u. Phosphat-Werke A.-G., Hamburg, nach welchem deren Vermögen unter Ausschluss der Liqu. als Ganzes mit Wirk. ab 1./1. 1926 auf die Ges. übergeht, u. zwar durch Umtausch von je nom, RM. 500 Merck-Akt. in je nom. RM. 400 St.-Akt. der Ges. Die gleiche G.-V. beschloss ferner zu diesem Zweck Erhöh. des Grundkapitals um RM. 2 400 000. Besitztüm: Die Betriebsstätten der Ges. befinden sich in Linn, dem Rheinhafen Krefelds, in Dänischburg bei Lübeck, in Harburg a. d. Elbe, in Vienenburg am Harz, in Schönebeck an der Elbe, in Friedrichstadt an der Eider u. in Mannheim-Ludwigshafen am Rhein. — Der Grundbesitz der Ges. umfasst 326 459 qm, von denen 123 813 qm überbaut sind. Die Betriebsanlagen bestehen: 1. aus den bisherigen Fabriken der Anglo-Continentalen Guano-Werke an folgenden Plätzen: Krefeld-Linn: Fabrik für Verarbeitung von Peru- Guano, für Herstellung von Schwefelsäure, Superphosphat u. Mischdüngern, sowie von sonstigen chemischen Produkten. Die Fabrik ist eine der modernsten der Branche in Deutschland; sie liegt unmittelbar am Rheinhafen der Stadt Krefeld u. hat neben Kai- anlagen eigene Gleisanlagen. – Die Schwefelsäurefabrik (Kiesabröstung) ist 1914 erbaut u. in den letzten Jahren mit den neuesten Einricht. auf technischem Gebiete versehen worden. – Mannheim-Ludwigshafen: Fabrik für Herstell. von Mischdüngern. Dieses Werk hat Wasser- u. Bahnanschluss. – 2. aus dem bisherigen Besitz der Lübecker Schwefelsäure- u. Superphosphat-Fabrik A.-G. in Dänischburg: Fabrik für Herstell. von Schwefelsäure, Superphosphat u. Mischdüngern, sowie von sonstigen chemischen Produkten. Sie liegt an der Trave, am tiefen Wasser, Seeschiffe können direkt an der Fabrik löschen u. laden. Die Schwefelsäurefabrik (Kiesabröstung) ist 1914 erbaut u. in den letzten Jahren mit den neuesten Einricht. auf technischem Gebiete versehen worden. – Eigener Gleisanschluss ist vorhanden. — 3. aus dem bisherigen Besitz der Merck'schen Guano- u. Phosphat-Werke A.-G. an folgenden Plätzen: Harburg: Fabrik für Herstell. von Schwefelsäure (Zinkerz- abröstung), Superphosphat u. Mischdüngern; sowie einer besonderen Mühlenanlage zur Vermahlung von Rohstoffen u. Chemikalien. – Die Fabrik liegt am tiefen Wasser, hat