998 Chemische Industrie. Terpentinöl-Werk Akt.-Ges. in Leipzig-Gohlis, Menckestr. 16 III. Gegründet: 12./11. 1921 bis 9./1. 1922; eingetr. 19./1. 1922. Gründer s. Jahrg. 1922/23. Zweck: Erzeugung u. kaufmänn. Verwert. von Terpentinöl u. anderen chem. Produkten. Kapital: RM. 25 000. Ursprünglich M. 500 000 in 500 Aktien, übernommen von den Gründern zu 100 %. Erhöht lt. G.-V. vom 8./4. 1922 um M. 500 000 in 500 St.-Akt. zu M. 1000, ausgegeb. zu 100 %, ferner lt. ao. G.-V. v. 17./8. 1922 um M. 1 200 000 in 1000 St.-Akt. u. 200 Vorz.-Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. für 1921/22. Erhöht lt. G.-V. v. 2./5. 1923 um M. 23 600 000. Die G.-V. v. 31./5. 1926 beschloss Umstell. von M. 25 800 000 auf. RM 50 000 in 400 Akt. zu RM. 100 u. 500 Akt. zu RM. 20. Ferner wurde die Herabsetz. des A.-K. um RM. 25 000 beschlossen. Die Vorz.-Akt. wurden in St.-Akt. umgewandelt. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1927: Aktiva: Kassa 61, Bank 2008, Debit. 254, Terpentinöl 90, Grundst. 15 000, Baulichkeiten 9800, Masch. 4300, Transmissionsanlage 1, Licht- u. Kraft- anlage 1, Verlust (Vortrag 10 013, abzgl. Gewinn 5) 10 008. – Passiva: A.-K. 25 000, R.-F. 2006, Akt.-Versteig. 398, Kredit. 14 120. Sa. RM. 41 525. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 2442, Steuern 234, Zs. 1423, Eff. 1, Abschr. 693, Gewinn 5. – Kredit: Pacht 3800, Inv. 999. Sa. RM. 4799. Dividenden 1922–1927: 0 %. Direktion: Bücherrevis. W. Mohr. Aufsichtsrat: Hugo Richter, Hans Richter, Leipzig; Hans Ockhardt, Grimma. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Deutsche Dünger- und Chemikalien-Akt.-Ges., Leopoldshall. (In Konkurs.) Über das Vermögen der Ges. wurde am 5. Juni 1924 das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Bücherrevisor Wilhelm Reeck, Leopoldshall, Neund. Chaussee. Lt. Bek. v. 11./3. 1925 soll mit Genehmig. des Gläubigerausschusses eine Abschlagsverteil. in Höhe von 20 % erfolgen. Es sind M. 2197 bevorrechtigte u. M. 167 348 nicht bevorrechtigte Forderungen zu berücksichtigen. Der zur Verteil. verfügbare Massebestand beträgt M. 35 666. Schlusstermin ist auf den 12./10. 1927 bestimmt. Nach Mitteil. des Verwalters (Dez. 1927) hat die Schlussverteilung in Höhe von 10 % stattgefunden. Lt. Bek. v. 8./2. 1928 ist die Fa. erloschen. Letzte ausführl. Aufnahme der Ges. s. Hdb. d. Dt. A.-G. 1926. Stassfurter Chemische Fabrik vorm. Vorster & Grüneberg, Act.-Ges. in Leopoldshall. Gegründet: 28./10. 1871. Sitz der Ges. bis 15./12. 1926 in Stassfurt. Zweck: Fabrikation chem. Produkte u. die bergmännische Gewinnung des hierzu erforderl. Rohmaterials in eigener Verwalt. oder durch Kapitalbeteilig. bei anderen Unternehm. Die Ges. stellt her: Blausaure u. cyansaure Salze mit ihren Nebenprodukten, ferner aktive Kohle in verschied. Qualitäten, Pottasche, Schwefelsäure, Superphosphate u. Mischdünger, Bittersalz, Schwefels. Tonerde, Chlorcalzium sowie verschiedene kleinere Präparate. Besitztum: Auf einem zum grössten Teile bebauten Areal von 13½ ha besitzt die Ges. drei getrennt liegende Fabriken, die alle mit Bahnanschluss versehen sind. Ein aus- gedehntes Gleissystem mit elektr. betrieb. Rangierwinden durchzieht die Fabriken u. ermöglicht schnellste Beförderung. Die erforderl. Kraft wird von 15 Dampfkesseln erzeugt, ausserdem sind die Hauptbetriebe an das Stromnetz der Provinz angeschlossen. Eine grosse Anzahl von Hilfsmasch. für alle Zwecke ist vorhanden. Ein eigener Park von 20 Kesselwagen dient der Beförder. von Rohstoffen u. fertigen Produkten. Zur Zeit werden 30 Beamte u. Meister sowie 280 Arb. beschäftigt. Die Ges. hat eine Beteilig. am Gesamtabsatz des Kalisyndikates von zur Zeit 2.52 %0. Die Beteilig. an d. Gew. Ludwig II. in Stassfurt (s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925 I) wurde 1925 an die Kaliwerke Aschersleben verkauft. Interessengemeinschaft: Die G.-V. vom 9./2. 1925 genehmigte den Interessen- Gemeinschaftsvertrag mit der Anhaltische Salzwerke G. m. b. H., welcher auf die Dauer von 15 Jahren geschlossen ist. Die Ges. bringt ihre gesamten Anlagen u. Vermögens- werte in die Interessengemeinschaft ein. Hiergegen haben die Anhaltischen Salz- werke es übernommen, die Anlagen der Stassfurter Chem. Fabrik mit erheblichem Kosten- aufwand auf einen modernen Stand der Technik zu bringen u. weiter auszubauen, um die verschied. Verfahren der Stassfurter Chemischen im Gesamtinteresse nutzbar zu machen. An dem Ergebnis der Interessengemeinschaft ist die Stassfurter Chemische derart beteiligt, dass sie jährlich mit 27½ % am Überschuss des Gesamtunternehmens teilnimmt. Kapital: RM. 2 690 800 in 10 000 Akt. zu RM. 100, 4167 Akt. zu RM. 400 u. 1 Vorz.-Akt. zu RM. 24 000, letztere ist mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch ausgestattet u. mit 110 % rückzahlbar. – Vorkriegskapital: M. 4 000 000.